herbstspät

[Perry]

zur ruhe gelegt reif
und doch nicht tot
eingelagert wo asseln schaben

feucht ist es und doch warm
unter gewölbtem ziegelroh
auf lehm gebettet

legst du mich wangenrot
zwischen deine Birnen
für ein frugales wintermahl

heben wir uns auf

[apnoe]

hi perry, hast du dich auch zu herbstgedichten entschlossen, das scheint ab september ansteckend zu sein...
frage, warum so große B irnen?
inhaltlich bin ich mir nicht sicher, wer da wo zwischen welchen äpfelchen ruht.
je nachdem, stört mich die letzte zeile..die in einem fall gut passt, im anderen aber irgendwie unangenehm moralisierend...ja.ich nehme an, du beschreibst eine art ernte?!
lg a

[Perry]

Hallo apnoe,
danke für deinen ersten Eindruck. Ich möchte den Text jetzt noch nicht erläutern. Nur soviel, die Schlusszeile ist der lyrische Höhepunkt.
LG
Perry

[apnoe]

ja, lyrischer höhepunkt, ich dachte es mir..
ich glaube aber nicht, dass du es so gemeint hast wie ich...nicht böse sein..muss an meiner phantasie liegen.verzeih.
lg a

[Christoph]

Gegen ein gutes Herbstgedicht habe ich in der Regel nichts auszusetzen.
Und das hier ist ein gutes.

Das "heben wir uns auf" lese ich im Sinne von erheben, aufgehts...
aber auch in der Bedeutung bewahren, treu sein, einander halten.

Jedenfalls möchte ich es so gern lesen und es gefällt mir.

lg Christoph

[Perry]

Hallo apnoe,
ein "Lustfaktor" ist sicher auch herauslesbar (die großgeschrieben Birnen waren aber nur ein Freudscher Verschreiber ).
Meine Intention war mehr auf "alte Liebe bzw. Altersliebe (reif eingelagert und doch)" gezielt.
Danke und LG
Perry

Hallo Christoph,
ja ein Herbstgedicht als Metapher für eine Liebe, die sich einander aufhebt (treu bleibt) bis zum Schluss.
Freut mich, dass dir meine Zeilen gefallen haben.
Danke und LG
Perry