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Alt 30.08.2006, 22:21   #1
Knabe
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 36

Standard Aus Prosa ein Sonett

Der Text:
(Aus dem Buch Daniel)
Zitat:
Da stand ein Baum mitten auf der Erde; er war sehr hoch.
Der Baum wuchs zusehends und wurde immer mächtiger; seine Höhe reichte bis an den Himmel; er war bis ans Ende der ganzen Erde zu sehen.
Er hatte prächtiges Laub und trug so viele Früchte, dass er Nahrung für alle bot. Unter ihm fanden die wilden Tiere des Feldes Schatten; die Vögel nisteten in seinen Zweigen; alle Lebewesen ernährten sich von ihm.
Während ich auf meinem Lager noch das Traumbild sah, stieg ein Wächter, ein Heiliger, vom Himmel herab.
Er befahl mit mächtiger Stimme: Fällt den Baum und schlag seine Äste ab! Streift sein Laubwerk ab und zerstreut seine Früchte! Die Tiere sollen aus seinem Schatten fliehen und die Vögel aus seinen Zweigen.
[...] Ja, Herr, uns steht Schamröte im Gesicht.



Das Sonett:

Ein hoher Baum wuchs hoch, so hoch bis an den Himmel,
der Baum, der Schatten wuchs, die Tiere fanden Vögel,
die Vögel wuchsen Nahrung, der Schatten fand die Vögel,
bis an den Schatten hoch, bis Früchte in dem Himmel.

Die Früchte hatten Laub, viel Laub, sie hatten Macht,
die Tiere fanden Schatten. Früchte hatten Nahrung,
sie hatten Tier und Macht, die Macht wuchs mit Ermahnung,
mit Tier, so himmelhoch, mit Nahrung kam die Wacht:

„Fällt den Baum, das Tier, die Nahrung, fällt das Laub
und Äste, schlag sie ab, die Äste sind nur Staub.
Schamrot ist ihre Nahrung, hoch rot ist ihr Gesicht.“

Rote Schatten, Vögel, hoch der Himmel, rot,
die Vögel fliehn zum Baum, der Staub, der fällt ihn tot.
Die Tiere sollen fliehen. Denn Wächter Gottes spricht.
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