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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 04.09.2012, 10:45   #1
männlich Desperado
 
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Standard Klimaerwärmungsblues

Klimaerwärmungsblues

Im Winter tobte der Orkan,
er riss die Bäume nieder
und wollte durch die Wälder fahrn,
demnächst kommt er wohl wieder.

Weil alles aus den Fugen ist,
das Wetter Kapriolen schlägt,
der Borkenkäfer Stämme frisst,
bis aller Wald ist abgesägt.

Der Sommer mit dem Winter tauscht,
der Winter mit dem Frühling,
durch Deutschland ein Tornado rauscht,
schon ein kurioses Ding.

Bald wird das Wasser sinken
in heißen Sommertagen,
wir werden Gülle trinken
und uns durch Hitze plagen.

Die einen werden sterben,
die andern immer mehr,
der Schädling wird das Korn verderben,
der Algensumpf das Meer.

Was sonst braucht tausend Jahre,
das dauert ein Jahrzehnt,
schon morgen –Gott bewahre,
denn die Natur rächt unversöhnt.


06
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Alt 04.09.2012, 20:57   #2
weiblich marlenja
 
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Was unternimmst Du dagegen ?
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Alt 04.09.2012, 22:09   #3
weiblich Ex-Suzette
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Hallo Desperado,

Sensationell!
WIEDER packst du ein heißes Eisen an, das nenne ich Engagiertheit.

Wieder RÜTTELST DU AUF mit einer offenen, schonungslosen
Darstellung.

Ich bewundere deine sehr, zielgerichtete Art, die sich auch nicht für Diskussionen zu fein ist.

Kompliment von
Suzette
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Alt 05.09.2012, 08:33   #4
männlich Desperado
 
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Hallo marlenja,

da ich auf die größten Umweltverschmutzer wie zB. USA und China bzw. deren Großindustrien keinen Einfluss habe, bin ich wohl oder übel darauf beschränkt, Gedichte wie dieses darüber zu schreiben.
Dass ich hierbei ehrlich zu sein versuche, kannst Du ja mal unter "Umweltverschmutzer" nachlesen, auch unter diesem Themenkomplex zu finden.


Sapperlott, Suzette,

jetzt bringst Du mich aber wirklich in Verlegenheit.
Sind doch nur ein paar ohnmächtige Gedanken, die ich versucht habe, in ansprechende, nun gut, eindringliche Worte zu fassen.
Aber sicher, darüber zu diskutieren scheue ich mich nicht, weshalb auch?

Und auf jeden Fall freue ich mich sehr über Deinen Zuspruch!

Lieben Gruß
Desperado
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Alt 05.09.2012, 11:06   #5
Thing
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Hallo, Desperado -

warum wird der "Natur" immer wieder unterstellt, daß sie sich räche?
Das, was sie macht, ist lediglich Reaktion.
Die Boden reagiert auf totale Abolzung mit Erosion oder Versteppung oder Versandung.
Die Felder werden durch Überdüngung auf die Dauer unfruchtbar - ein normaler chemischer Prozess.
Flüsse treten durch welche Maßnahmen auch immer über die Ufer.
Seen trocknen durch allzu große Wasserabschöpfung aus.

Das ist doch keine Rache!
Wollte sie wirklich Rache nehmen, hätte sie sich der Menschen schon längst entledigt.
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Alt 06.09.2012, 07:53   #6
männlich Desperado
 
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Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
Wollte sie wirklich Rache nehmen, hätte sie sich der Menschen schon längst entledigt.
Da geb ich Dir vollkommen recht.

Und klar, es rächt sich, was wir der Natur antun. Wenn die Abholzung des Regenwaldes zu unserer Erstickung beiträgt, haben wir uns auf diesem "Umweg" den Garaus gemacht.

Nun bin aber auch ich Teil der unendlich geduldigen und gütigen Natur. Ich verleihe ihr quasi den Zorn, den ich über ihr Leid verspüre, und verbünde mich mit ihr. Weshalb die Natur über meine hilflose Wut zur Rächerin wird.

Das musst Du einfach nur positiv sehen.

LG
Desperado
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Alt 06.09.2012, 09:52   #7
Thing
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Na ja, was ist da schon positiv:

Wir (die Menschen) büßen den Raubbau, den wir treiben.
Und das offenen Auges.

Für mich wirds grad noch reichen und dann:
après moi le deluge!
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Alt 06.09.2012, 10:10   #8
weiblich Persephone
 
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Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
Wollte sie wirklich Rache nehmen, hätte sie sich der Menschen schon längst entledigt.
Was, glaubst Du, tut sie gerade?

LG

Persephone
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Alt 06.09.2012, 10:15   #9
Thing
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Genau dss Gegenteil:
Sie läßt die Bevölkerung von Tag zu Tag anwachsen.
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Alt 06.09.2012, 10:57   #10
weiblich Persephone
 
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Weil sie uns so lieb hat oder weil sie uns an uns selbst verrecken lassen will?

Die Schöpfung weiß schon, was sie tut, das ist tröstlich.

Ich glaube, sie mag die Menschen mittlerweile genauso wenig wie ich.

LG

Persephone
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Alt 06.09.2012, 10:58   #11
Thing
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Ich unterstelle weder der Schöpfung noch der Natur ein Wissen/Nichtwissen - sprich Verstand.
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Alt 06.09.2012, 12:47   #12
weiblich Persephone
 
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Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
Ich unterstelle weder der Schöpfung noch der Natur ein Wissen/Nichtwissen - sprich Verstand.


Und ich unterstelle den Menschen, die sie zerstören und damit auch ihre eigene Lebensgrundlage vernichten kein Wissen/Nichtwissen - sprich Verstand.
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Alt 06.09.2012, 14:17   #13
männlich Desperado
 
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Liebe Leute,

Der Mensch ist im Laufe seiner Entwicklung und Zivilisation irgendwann(?) auf die fixe Idee gekommen, sich als Wesen aus der Natur herauszunehmen, über dieselbe zu erheben und sich selbst, die sogenannte Schöpfung sowie das Universum mit dem lächerlich beschränkten Fassungsvermögen seines mickerigen Verstandes nicht nur erklären zu können, sondern gleich dazu beherrschen zu wollen, ich habe keine Ahnung weshalb und wieso, tendiere aber ohne Zögern in Richtung Hochmut, Vermessenheit und maßlose Selbstüberschätzung.

Das reiche und seit Urzeiten tradierte Wissen über die Zusammenhänge der Natur und die unauflösliche, auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesene und bis in die kleinste Gleichgewichtigkeit voneinander abhängige Zusammenghörigkeit von allem, was ist und lebt, ist ihm dabei so gut wie vollständig abhanden gekommen, ein dramatischer Verlust an Geisteskraft und Intuitionsgabe, dessen verheerende Folgen wir heute beobachten können.

Er ist dabei, nicht nur seine Lebensgrundlage zu zerstören, nachdem er sie über Jahrhunderte gedankenlos mit ziestrebiger Selbstzerstörung ausgeplündert hat, er reißt auch die gesamte Tier- und Pflanzenwelt mit sich in den Abgrund und "hinterlässt" eine über Jahrzehntausende vergiftete und völlig aus dem Lot geratene Umwelt einschließlich sämtlicher vorhandener Elemente.

Kurzum, er vernichtet nicht nur sich und seine Spezies, sondern schädigt seinen Planeten auf anhaltende Weise über unabsehbare Zeit, wenn er ihn nicht sogar mit Hilfe seines ungeheuerlichen Waffenarsenals eines Tages in eine öde Wüste verwandelt ähnlich der des Mars, die Möglichkeit dazu besteht nicht nur nach wie vor, sondern wächst kontinuierlich.

Betrachtet man nun Mutter Erde als ein seelenvolles Wesen mit eigenem Geist und Verstand- die gegenteilige Annahme ist um nichts weniger hypothetisch als diese- dürften nicht nur ihre Geduld und ihre Leidensfähigkeit endgültig erschöpft sein, sondern ihr aufgrund der realen und immer massiver werdenden Bedrohung ihrer lebensspendenden und -fördernden Funktion, ja ihrer Existenz durch eine letztendlich von ihr hervorgebrachte Spezies garnichts anderes mehr übrig bleiben, als durch längst eingeleitete Prozesse globaler Vernichtung und Ausdünnung der Menschheit deren zerstörungswütigem Treiben ein möglichst rasches Ende zu setzen.

So gesehen kann man durchaus von einer rächenden Natur sprechen, deren vom Menschen aus dem Gleichgewicht gebrachten Mächte und Gewalten -noch vorrangig das schwer geschädigte Klima benutzend- in zunehmendem Maße dabei sind, sich gegen denselben zu wenden und quasi auf sein stolzes Häuptchen niederzuprasseln. Auch mysteriöse Seuchen wie Aids und dergleichen nehmen rasant zu, vom Schwinden der lebenserhaltenden Ressourcen wie etwa Wasser einmal ganz zu schweigen. Ebenso wird sich das rasende Artensterben, das ja nichts anderes ist als Ausrottung, letztendlich gegen den Menschen wenden.

Kurzum- wir sind erledigt, haben es uns ganz allein selbst zuzuschreiben, und aus Sicht der Erde ist unser Verschwinden nicht nur unvermeidlich, sondern die einzig mögliche und beste Lösung, da selbst ein herbeigeführter "Rückfall" in steinzeitliche Lebensweisen den Prozess lediglich wiederholen würde, was sie ob ihrer unerschöpflichen Güte zwar ins Auge fassen könnte, aber völlig unlogisch ist und von daher eher unwahrscheinlich.

Aus rein biologischer Sicht jedenfalls ist der Mensch eine -leider unvorhergesehene- absolute Entartung und verheerende Seuche, ein wortwörtlicher Befall und für den Planeten Erde durchaus mit einem todbringenden Schimmelpilz zu vergleichen.

Howgh
Desperado
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