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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 15.11.2017, 18:38   #1
männlich Ex-Lichtsohn
abgemeldet
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.493

Standard nebel der worte

im nebel der worte kannst du mich verstehn.
die düstersten orte hast du nicht gesehn.
ich spür dich noch atmen, ganz dicht neben mir.
du wirst nicht mehr lachen, du lebst nicht mehr hier.

vertraut klingt die stimme, so nah doch so fern.
ich würd dir wohl sagen: "ich habe dich gern."
allein dich zu spüren wär mehr als ein traum.
doch vor sieben jahren da hingst du am baum.

ich möcht heut nicht klagen, doch muss es wohl sein:
die arbeitskollegen war´n mehr als gemein.
man kann nicht begreifen wie so was passiert,
die anderen lachen erneut ungeniert.

im nebel der worte kannst du mich verstehn.
die düstersten orte hast du nicht gesehn.
ich spür dich noch atmen, ganz dicht neben mir.
du wirst nicht mehr lachen, du lebst nicht mehr hier.
Ex-Lichtsohn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.11.2017, 14:35   #2
weiblich Zaubersee
 
Benutzerbild von Zaubersee
 
Dabei seit: 11/2014
Ort: Das Meer ist mein Garten aus Kristallen und Träumen ...
Alter: 66
Beiträge: 2.583

Lieber Lichtsohn, was für ein trauriges Gedicht;

wenn ein Mensch nicht mehr "hier" ist, kann man sich nur hineindenken, was er wohl sagen oder denken würde. Und wenn er gegangen ist, weil es "hier" für ihn zu schwer war ... ist es besonders traurig, weil man sich immer fragen muss, kannte man ihn, was man hätte machen können, um das zu verhindern.

Dieser Mensch lebt nicht mehr "hier" ... er hält sich aber noch irgendwo auf, denn Du sprichst und erzählst von ihm ......



Mara
Zaubersee ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.11.2017, 15:18   #3
männlich MiauKuh
 
Dabei seit: 08/2017
Ort: Bei Rostock
Beiträge: 2.246

Hallo Lichtsohn,

so erschütternd die Thematik ist, so verborgen bleibt mir die Bedeutung des "Nebels der Worte". Was ist damit gemeint?

In der nachfolgenden Strophe verstehe ich nicht, warum das lyrische Ich nicht klagen möchte, es aber tut. Waren die Arbeitskollegen mehr als gemein zu dem lyrischen Ich, oder zu dem Menschen, der sich erhängt hat?

Zitat:
ich möcht heut nicht klagen, doch muss es wohl sein:
die arbeitskollegen war´n mehr als gemein.
man kann nicht begreifen wie so was passiert,
die anderen lachen erneut ungeniert.
Die Verallgemeinerung "man kann nicht begreifen" teile ich nicht, denn es gibt genügend Menschen die das sehr wohl begreifen können.

Warum hat das lyrische Du
"die düstersten orte [...] nicht gesehn." ?

Auch das verstehe ich nicht, denn der düsterste Ort war hier der Baum an dem das lyrische Du hing.

Traurig bleibt die Thematik insgesamt dennoch, allerdings ergreift sie mich nicht, da ich mich hier nicht hineinversetzen kann, kein Gefühl in mir geweckt wird, da die Handlung ausser dem Selbstmord nichts vorweist was mich mitfühlen lässt.

Die Handlung bleibt für mich mehr eine lyrische-ich persönliche Erinnerung ohne konkrete Details, sie bleibt also blass. Es passieren leider so viele Selbstmorde tagtäglich auf der Welt und bis auf das sich sie bedauernswert finde, fühle ich mich diesen Menschen oder diesen Geschehnissen nicht verbunden, ohne das ich die Hintergründe verstehen und daher mitfühlen kann. So eben auch in deinem Gedicht.

Vielleicht wirst du ja etwas konkreter und nutzt die letzte Strophe mehr um etwas zu sagen, anstelle die erste Strophe lediglich zu wiederholen. Oder aber du erweiterst das Gedicht auf eine vierte Strophe und gehst etwas mehr ins Detail. Die Thematik gibt das her.

Liebe Grüße!
MiauKuh ist offline   Mit Zitat antworten
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