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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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11.01.2016, 08:00 | #1 |
Schemenhaft
Schemenhaft
Da gerinnt sie, auf dem Drahtseil ihrer neuesten Erfindung. Durch den Spion der Schemenhaft schlägt ihr die Welle des Lebens entgegen, verschluckt sie kaum wahrnehmbar eine bedeutsame Gischt und verharrt im Sinusrhythmus am schon zitternden Damm. Am Fenster zur variablen Gasse fällt der Rausch der Sommerbrise durch die Jalousien auf den Rahmen ihrer sonnendurchtränkten Haut und erweckt eine Schöpfung aus tausend Fragmenten, bis der Sog ihre Sinne verwischt. Zu voller Figur erhebt sie sich, sie dreht den Schlüssel zur Bühne; da entflieht der Applaus nun leblosen Händen, es entweicht ein Ächzen aus der hart belichteten Welt. Das Drahtseil beginnt zu schaukeln unter ihrem zerrenden Schritt. Im Flutlicht der Silhouette bricht sich der Rhythmus des Sinus. Sie schwankt. Sie schwankt und verblendet den Akt, in dem ihre Welle erlischt; dann entspringt sie der Szene, bevor sie unter ihren eigenen Trümmern zerbricht. |
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