Kleiner Held bei Poetry.de

Perry · 10.04.2007, 00:45

Dein Wille ließ dich
gegen hohe Mauern rennen
bis deine Kraft versiegte

Warst Kindsoldat
verbrannte Erde
ohne Aussicht auf Grün

Musstest früh
den Weg der Helden gehen
hast Troja nie gekannt

Captain Trunk · 10.04.2007, 10:27

Hey Perry,
Für mich liest es sich sehr angenehm. Aber handeln Kindersoldaten wirklich aus Willenskraft heraus, oder doch eher, weil sie dazu gezwungen werden?

So habe ich es verstanden:
V1: Erschöpfung
V2: Perspektivenlosigkeit
V3: Heldentod/Martyrium

lichtelbin · 10.04.2007, 10:45

bist du dir sicher, captain, dass er kindersoldaten meint?
vielleicht war das ja übertragend gemeint

mich stört es ein wenig, es ist mir zu dünn, für die thematik nicht wortgewalltig genug
zudem möchte ich erwähnen, dass verbrannte erde besonders fruchtbar sein kann

engelsgruß, lichtel

Perry · 10.04.2007, 13:41

Hallo lichtlbin,
als ich kürzlich mal wieder das Heldenepos "Troja" gesehen habe, kam mir der Gedanke, diesen nach Ruhm und ewiger Anerkennung strebenden antiken Helden, doch die kleinen Helden unserer Zeit gegenüber zu stellen.
Ich weiß, ein viel zu hoher Anspruch an diese kleine Zeilen.
Danke für dein Interesse und
LG
Perry

Hallo Captain Trunk,
ich denke, da habe vielleicht doch etwas zu stark komprimiert. Meine Intention war, im ersten Vers die grundsätzliche Überforderung vieler Kinder allgemein zu thematisieren, sei es Kinderarbeit, Unterdrückung etc.
Im zweiten Vers habe ich es dann am Beispiel des Kindsoldaten zu konkretisieren versucht.
Der dritte Vers nimmt das Bild der hohen (Lebens)Mauern von Troja dann noch einmal auf und stellt sich die Frage, wer sind die wahren (Lebens)Helden.
Freut mich, dass es dir gefallen hat, ich werde aber wohl noch etwas daran arbeiten müssen.
Danke und LG
Manfred

Jeanny · 15.10.2007, 19:28

Hallo Perry,
hab mal gestöbert und bin auf diesesGeicht gestossen.
Wann versigt die Kraft eines Kindes?
Dann, wenn es nicht mehr gesehen wird im Alltagswahn Welt,
wenn es nicht mehr Kind sein darf, weil die Erwachsenen drumherum "Kind "spielen?
Ein melanchonisches Gedicht, welches mir einen leisen Schauer
über meine Schultern jagt...
L.G. Jeanny

Perry · 16.10.2007, 09:23

Hallo Jeanny,
danke fürs Stöbern in den tiefen Gründen.
Ich finde, Kindsein zu dürfen ist einer der wichtigsten Grundpfeiler unseres Leben. Umso schlimmer ist es, wenn dies in unserer Gesellschaft immer schwieriger wird und in vielen Ländern unmöglich scheint.
LG
Perry

10.04.2007, 00:45	#1
Perry Dabei seit: 11/2006 Alter: 71 Beiträge: 3.762 Meine Gedichte	Kleiner Held Dein Wille ließ dich gegen hohe Mauern rennen bis deine Kraft versiegte Warst Kindsoldat verbrannte Erde ohne Aussicht auf Grün Musstest früh den Weg der Helden gehen hast Troja nie gekannt

15.10.2007, 19:28	#5
Jeanny Dabei seit: 04/2007 Beiträge: 660 Meine Gedichte	RE: Kleiner Held Hallo Perry, hab mal gestöbert und bin auf diesesGeicht gestossen. Wann versigt die Kraft eines Kindes? Dann, wenn es nicht mehr gesehen wird im Alltagswahn Welt, wenn es nicht mehr Kind sein darf, weil die Erwachsenen drumherum "Kind "spielen? Ein melanchonisches Gedicht, welches mir einen leisen Schauer über meine Schultern jagt... L.G. Jeanny

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10.04.2007, 10:27	#2
Captain Trunk Dabei seit: 03/2007 Beiträge: 39 Meine Gedichte	Hey Perry, Für mich liest es sich sehr angenehm. Aber handeln Kindersoldaten wirklich aus Willenskraft heraus, oder doch eher, weil sie dazu gezwungen werden? So habe ich es verstanden: V1: Erschöpfung V2: Perspektivenlosigkeit V3: Heldentod/Martyrium

10.04.2007, 10:45	#3
lichtelbin Dabei seit: 07/2006 Beiträge: 626 Meine Gedichte	bist du dir sicher, captain, dass er kindersoldaten meint? vielleicht war das ja übertragend gemeint mich stört es ein wenig, es ist mir zu dünn, für die thematik nicht wortgewalltig genug zudem möchte ich erwähnen, dass verbrannte erde besonders fruchtbar sein kann engelsgruß, lichtel

10.04.2007, 13:41	#4
Perry Dabei seit: 11/2006 Alter: 71 Beiträge: 3.762 Meine Gedichte	Hallo lichtlbin, als ich kürzlich mal wieder das Heldenepos "Troja" gesehen habe, kam mir der Gedanke, diesen nach Ruhm und ewiger Anerkennung strebenden antiken Helden, doch die kleinen Helden unserer Zeit gegenüber zu stellen. Ich weiß, ein viel zu hoher Anspruch an diese kleine Zeilen. Danke für dein Interesse und LG Perry Hallo Captain Trunk, ich denke, da habe vielleicht doch etwas zu stark komprimiert. Meine Intention war, im ersten Vers die grundsätzliche Überforderung vieler Kinder allgemein zu thematisieren, sei es Kinderarbeit, Unterdrückung etc. Im zweiten Vers habe ich es dann am Beispiel des Kindsoldaten zu konkretisieren versucht. Der dritte Vers nimmt das Bild der hohen (Lebens)Mauern von Troja dann noch einmal auf und stellt sich die Frage, wer sind die wahren (Lebens)Helden. Freut mich, dass es dir gefallen hat, ich werde aber wohl noch etwas daran arbeiten müssen. Danke und LG Manfred

16.10.2007, 09:23	#6
Perry Dabei seit: 11/2006 Alter: 71 Beiträge: 3.762 Meine Gedichte	Hallo Jeanny, danke fürs Stöbern in den tiefen Gründen. Ich finde, Kindsein zu dürfen ist einer der wichtigsten Grundpfeiler unseres Leben. Umso schlimmer ist es, wenn dies in unserer Gesellschaft immer schwieriger wird und in vielen Ländern unmöglich scheint. LG Perry