im minenfeld

[Perry]

wir laufen auf spitzen, springen wie böcke,
verharren wie geckos vor dem stolperdraht.
wir kriechen auf vieren, winden uns schlangen-
gleich, schnüffeln wie riesenratten nach
tretminen (die erhalten zur belohnung bananen).

wir stochern da, sticheln dort, pusten vorsichtig
staub von zündern, bis wir hochschrecken,
wenn nachts eine mücke im mozitrap knallt.
weigern uns schließlich weiterzusuchen, bis
der regierungsbeamte den neuen scheck bringt,

der irgendwie nach banane riecht.

[Sonja]

Zitat von Perry

der irgendwie nach banane riecht.

GEIL!!!!!!!!
Ein wirklichs ehr interessantes, und sehr gelungenes Werk, Perry!
Ich mag den Krieg üüüberhaupt nicht, aber wer tut das schon?

Ich kann die Soldaten dort gut verstehen, ich denke ich würde mein Leben auch nicht aufs Spiel setzen, wenn ich vorher nicht bezahlt worden wäre.

Jetzt muss man sich nur noch fragen, was einen der Scheck bringt, wenn man im nächsten Moment abgeknallt, oder in die Luft gejagt wird.

Naja, wie gesagt wirklich sehr gut!
Bin echt beeindruckt!!!

[C.Alvarez]

Zitat von Sonja

Krieg

Zitat von Sonja

Soldaten

Komisch, ich kann bei dem Text von Perry überhaupt keinen Zusammenhang mit Krieg oder Soldaten erkennen. Ich sehe nur eine Beschreibung des Lebens, der Art zu leben der meisten Menschen.
Versteh ich schon wieder alles falsch?

corey

[Sonja]

Liebe Corazon,
dass hast du hoffentlich Perry gefragt!

[C.Alvarez]

Ach, ich bin mal gespannt, was Perry sagen wird. Langsam werde ich ganz durcheinander.

corey

[Sonja]

[Ilka-Maria]

Das mit den Bananen stimmt. Ratten bis zu einem bestimmten Gewicht werden auf das Suchen von Minen abgerichtet, denn sie sind nicht schwer genug, um eine Explosion auszulösen. Bananen sind ihre liebsten Leckerbissen, so daß sie sich bestens als Belohnung für die Konditionierung der Viecher eignen.

In Perrys Gedicht suchen die Soldaten wie die Ratten, aber unter Todesgefahr. Ihre "Banane" kann deshalb nur ein dicher Scheck sein, um wenigestens einen Anschein von Fairness herzustellen. Außerdem muß man es auch unter dem Gesichtspunkt sehen, daß irgendeiner diese Arbeit machen muß, denn man kann die Minen nicht einfach liegen lassen. Es gibt wegen nichtentdeckter Minen schon genug unschuldige Opfer.

LG
Ilka-M.

[C.Alvarez]

Was es alles gibt.
Aber ich erinnere mich. Ich habe mal - es wird jetzt bischen eklig - in einem Nachtklub in Da Nang eine Show gesehen, da hat eine zierliche Vietnamesin eine Ratte, die sie auch mit einem Stück Banane so weit bekam, in ihrer Vagina nur mit den Scheidenmuskeln erdrosselt. Das waren kleine Ratten, wohl ganz jung, aber immerhin, Respekt!

corey

[Sonja]

Na lecker...
Da kann ich mir wirklich nettere Sachen vorstellen.

[AndereDimension]

[Ilka-Maria]

Sag mal, Corazon, in welchen Zwischenwelten bewegst Du Dich? Die Ratte tut mir leid. Ich nehme an, man hatte ihr vorher die Zähne gezogen - oder?

Und AnDi, kannst Du mir bitte Dein breites Grinsen erklären?

LG
Ilka-M.

[C.Alvarez]

Zitat von Ilka-Maria

Sag mal, Corazon, in welchen Zwischenwelten bewegst Du Dich?

Ich war mehrmals in Vietnam, mit meiner Freundin, die hatte da Verwandte und Freunde. Du weisst doch vorher nicht, wenn du in einen Nachtclub gehst, dass dich da sowas erwartet. Ich hab keine Ahnung ob die Ratten noch Zähne hatten, aber so gepiepst haben sie bis zum Schluss, aber dafür brauchen die wohl keine Zähne.
Du weisst doch, andere Länder, andere Sitten. Die Männer haben Beifall geklatscht und meine Freundin meinte, vom Trinkgeld für das Mädchen, dass die Ratten killte, kann ihre Familie einen Monat leben.
Ich hab ihr auch was gegeben, ist doch irgendwo eine Leistung, was sie gemacht hat. Und Ratten mag ich nicht.

corey

[Perry]

Hallo ihr Lieben,
Minenräumen ist ein einträgliches, wenn auch gefährliches Geschäft und wie Ilka-Maria bereits erklärt hat, ist man immer auf der Suche nach "menschenfreundlicheren" Methoden. Riesenratten haben sich da ganz gut bewährt und denen geht es dabei sicher besser, als ihren Artgenossen in Vietnam.
Ich danke euch für euer Interesse und LG
Perry