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Alt 07.09.2006, 11:04   #1
el Fön
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 345


Standard im Reime-Rausch

Im Reime-Rausch:


Gretchen zu Faust:
Oh finstre Bäume, finstrer Pfad,
ein höllisch Klang der Ecken,
gut das mein Faust ich bei mir hab,
Will Böses sich verstecken?
Oh Fäustchen, Hoffnung sollst du sein,
auf allen dunklen Pfaden,
ich schenke dir mein Herz ganz rein,
Sollst liebe in mich tragen.
Oh hab gebangt, ein Lebtag lang,
auf einen Mann dir gleich,
durch Gottes hülf mein Herz nie bang,
würd mich beschenken reich.
Oh Garten, Kinder, Ringelrein,
wir wollen glücklich spielen,
so wird uns nie das Herz entzwein,
denn Amors Pfeil wird zielen.

Faust zu sich selbst:
So hold beschwingt wie Narrenglück,
und fürchtend gleich dem Kinde,
Begleit ich sie des Wegs ein Stück,
Erlösung sie nun finde.
Die schönste Knospe weit und breit,
könnt nimmer ihr gereichen,
ihr Anblick wie ein tosend Streit,
mit Sonnenlicht vergleichen.
der Blüten gleich sie wird verblühn,
und aller Schönheit Trauer,
so wird auch die Begier verglühn,
denn nichts könnt sein von Dauer.
Die Anmut und die volle Pracht,
vermag mich nicht zu täuschen,
ihr Geist den ich so oft verlacht,
Wird auch von dannen kräuschen.
Ach Amor welches missgeschickt,
Vermagst du nicht zu zielen?
welch hinterhältig arger Trick
Sölltst nicht gar listig spielen.

Mephisto zu Faust:
Entwurzeln wird sie Eichen nie,
Magie ihr nicht im Blute,
doch sieh, wie doch ihr Schein gedieh,
das halte ihr zum Gute.
Der Lämmer gleich zum Schlachthaus zieht,
und ewig fromm im Herzen,
der Wünsche sie dir viel verriet,
hoff ich ihr niemals Schmerzen.
Sieh doch ihr leid geplagter Geist,
nur du kannst sie erlösen,
dein Kummer hat sie stets gespeist,
nimm fort sie von dem Bösen.
Die schönste holde Christenmaid,
nicht länger wird’s ertragen,
verlangen hat sich selbst befreit,
drum richte deine Fragen.
Ein flüchtig kurzes Hadern nur,
dann könnt´s auch ich ersinnen,
drum hurtig auf des Weibes Spur,
dann wird es dir gelingen.

Faust zu Gretchen:
Ach Gretchen, liebes Gretchen fein,
der düstre Wald ein trefflich Fleck,
wo Schatten müsst doch Licht auch sein,
geradewegs als ein Versteck.
Liebreiz, Götterhauch bei dir?

Drum sieh in meiner Augen Spiegel,
Wahrhaftigkeit wirst können sehn,
Erhebe mich für Gut,
der Anmut erster Blick,
Aus eins mach zwei!
verwobenes Geschick
denn stetig glimmt die Glut.
dies Flämmchen könnt niemals vergehn.
gelobtes ungebrochnes Siegel.

Der Mensch ein hochbegabtes Tier?
Doch Liebe ist,
so kann ich sehen,
nicht zwei doch drei,
kannst du verstehen?
Drum bette dich auf dieses Moos,
und öffne langsam deinen...Geist (Turnschuh?)

Mephisto zu Faust:
Weise gewählt, mein ewig Eleve.

Faust zu Mephisto:
Ein hoher Doktor wollt ich werden,
Gelöst von Raum könnt ich entschweben,
die Zeit versucht´ ich aufzuheben.
der Höchste nur, auch hier auf Erden.
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche,
doch sind sie meine eigne Schwäche.
Der Fischer manches Fischlein fängt,
Und sich in manche Richtung zwängt.
Der feige Winter im Berge nur wartet,
Die Sonne kann ihn nicht vertreiben,
sein Verlangen scheint entartet.
drum wird die Kälte Sieger bleiben.
So nehme ich den Spatz zu Händen,
die Taube wird mir Hoffnung senden.
Zufrieden jauchzet Groß; nicht Klein:
Hier bin ich Mensch; hier darf ich rein!

Mephisto zu Faust:

Weise, sehr weise, mein ewig Eleve.


Welch edlen Spruch ihr habt erwählt.
Sie hat ihn wohl verstanden.
Hat sie nun auch ihr Herz gepfählt,
durch Liebe enge Banden?
Kann euch denn treiben manche Nacht,
des Herzens Leid und Kummer?
So habt ihr wohl noch nicht bedacht,
viel sel´ger ist der Schlummer.
Aus zwei mach drei, ein schelmisch Spiel,
Welch Eule wird sie tragen?
Bestimmt das Kind, weil ihrs gefiel,
Athen ein Ort der Plagen.
Aus zwei macht drei, nun ich muss lachen,
und Gretchen wird den Wunsch entfachen,
die Leibesfrucht sie wird dir schenken,
Behafft´ sie nicht mit klein Bedenken.
Auch dies Geschenk, dich wird bewegen,
So geh zu ihr mit meinem Segen.
(Mephisto wendet sich ab)

Gretchen zu Faust:
So komme er in meine Arme!
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