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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 18.08.2011, 01:49   #1
männlich nimmilonely
 
Dabei seit: 12/2010
Ort: Mainz
Alter: 35
Beiträge: 853

Standard Strahl der Empathie

Strahl der Empathie

Suchst du den Strahl der Empathie
im Schneesturm stummer Steppen?
Und ist der Mond nicht groß genug,
um Wehmut zu verdecken?

Sind Nächte dir nicht kalt genug,
um Tage zu verbrennen?
Und selbst im tiefsten Schlund des Fluchs,
ist Segen zu erkennen.

Wir sind nur das, was Regen weint,
was Wind und Wolken lassen.
Wir sind nur Staub und Fantasie
auf Pfaden weiter Straßen.

Wir sind nur Kinder ohne Zeit,
und ohne Ziel auf Wegen,
die steinig-weich und tonnen-leicht,
uns führen durch das Leben.
nimmilonely ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.08.2011, 07:27   #2
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.089

Zitat:
Zitat von nimmilonely Beitrag anzeigen
Strahl der Empathie

Suchst du den Strahl der Empathie
im Schneesturm stummer Steppen?
Und ist der Mond nicht groß genug,
um Wehmut zu verdecken?

Sind Nächte dir nicht kalt genug,
um Tage zu verbrennen?
Und selbst im tiefsten Schlund des Fluchs,
ist Segen zu erkennen.

Wir sind nur das, was Regen weint,
was Wind und Wolken lassen.
Wir sind nur Staub und Fantasie
auf Pfaden weiter Straßen.

Wir sind nur Kinder ohne Zeit,
und ohne Ziel auf Wegen,
die steinig-weich und tonnen-leicht,
uns führen durch das Leben.
Guten Morgen, Nimmilonely,

in Dir steckt gewaltiges Potential, das ist nicht neu. Auch in diesem Gedicht gibt es schöne Passagen, wie z.B. die Verse 3 und 4 sowie die letzte Strophe.

Einige Metaphern scheinen mir allerdings sehr bemüht, beinahe schon mit Gewalt zurechtgezimmert zu sein, so daß der Eindruck entsteht, Du wolltest partout etwas besonders Originelles zu Papier bringen. Ein Schneesturm in der Steppe ist bereits ein Widerspruch, dessen hätte es genügt, um Aufmerksamkeit zu erregen; daß es dabei aber auch noch stumm zugehen muß, ist zu dick aufgetragen und nimmt der Metapher die Stärke. Es wäre spannender gewesen, es dem Leser zu überlassen, wie er die Geräuschkulisse von Blizzard und Steppe zusammenbringt.

Das gleiche gilt für "auf Pfaden weiter Straßen" - da haut es gar nicht mehr hin. Eine Straße ist kein Pfad, erst recht nicht, wenn sie weit ist (wahrscheinlich meintest Du aber "auf langen Straßen"). Die Endlosigkeit, die Du beschreiben wolltest, kommt so nicht richtig ins Bild.

In seiner Gesamtheit gesehen gefällt mir das Gedicht, denn die Grundidee zieht sich von Anfang bis Ende durch. Wegen Kleinigkeiten (genug - Fluchs) will ich deshalb nicht meckern.

Aber mal abwarten, was andere User meinen. Vielleicht bin ich zu streng.

LG
Ilka-M.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.08.2011, 22:59   #3
Ex-Odiumediae
abgemeldet
 
Dabei seit: 07/2010
Beiträge: 1.151

Zitat:
Zitat von nimmilonely Beitrag anzeigen
Wir sind nur das, was Regen weint,
was Wind und Wolken lassen.
Wir sind nur Staub und Fantasie
auf Pfaden weiter Straßen.
Diese Strophe finde ich besonders stark! Mir gefällt's, besonders die Metaphern.
Ex-Odiumediae ist offline   Mit Zitat antworten
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