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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles. |
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13.12.2014, 11:32 | #1 |
Der alte Mann und der Tod
Ich kann weder sehen noch hören.
Trotzdem weiß ich, du bist da. Ein altes Gefühl, ganz tief in mir, das niemals ganz verschwunden war. Ich habe gelebt und habe gelitten, getrauert und geschrien vor Glück. Erinnerungen, fast verblasst, kehren Stück für Stück zurück. In Freud und Leid warst du stets da, fast ein ganzes Leben lang. Und auch heute bist du hier, hilfst mir bei meinem letzten Gang. Ich will nicht gehen, zu wenig Zeit. Zu viel blieb von mir ungetan. Doch du bist wieder unnachgiebig, so, wie du es immer warst. Wehrlos und alt bin ich geworden. Die großen Männer fallen tief. Tag um Tag hab ich verloren, nachts ich ganz alleine schlief. So nimm mich mit, ich sage dir: Mit mir wird es nicht enden. Nach mir halten andere die Welt in ihren Händen. |
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16.12.2014, 22:19 | #2 |
ich kann nicht sagen warum,
aber diese Auseinandersetzung gefällt mir sehr gut, prima! LG |
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16.12.2014, 23:26 | #3 |
Es freut mich, das es dir gefällt. Sollte die Auseinandersetzung eines alten Menschen mit dem Tod simpel aber aussagekräftig darstellen :-)
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17.12.2014, 08:31 | #4 |
gesperrt
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Lieber Versard,
Ein berührendes Gedicht, gerade wegen seiner schönen Schlichtheit. Ich habe mir erlaubt, es könnte rhythmisch etwas "beruhigt" werden; scheint mir zu diesem Thema gut zu passen. Also unbetonte Auftakte, 4 Hebungen pro Vers. (Ich hoffe ich hab jetzt auf die Schnelle beim Frühstückskaffee, nicht allzu sehr gepatzt.) Die letzten Verse dürfen für mein Gefühl ruhig ein bisschen holpern. Sie letzte Strophe finde ich besonders schön. Vielleicht kannst du was brauchen von meinen Vorschlägen: Ich konnte deinen Schatten sehen, und wusste immer, du bist da. So alt wie ich ist dieses Fühlen, das niemals ganz verschwunden war. Ich hab gelebt und auch gelitten, getrauert und gejauchzt vor Glück. Erinnerungen, fast verblasste, sie kehren Stück für Stück zurück. In Freud und Leid warst du stets da, mein Freund, ein ganzes Leben lang. Und heute bist du mir ganz nah, begleitest meinem letzten Gang. Zu wenig Zeit, ich will nicht gehen, zu vieles bleibt noch ungetan. Doch bist du heute unnachgiebig, so, wie du es schon immer warst, nur ich bin alt und schwach geworden. Die großen Männer fallen tief. Ich habe Tag für Tag verloren, bis ich des nachts alleine schlief. So nimm mich mit! Ich sage dir: Auch mit mir wird es nicht enden. Nach mir halten andere diese Welt in Händen. Lieben Gruß shoshin |
17.12.2014, 13:34 | #5 |
Danke für deinen Zuspruch, Charis :-) Und du hast Recht, an manchen Stellen fehlte es ein wenig an Feinschliff :-) Deine Verbesserungen finde ich gut, sie tragen dazu bei das ganze runder zu machen ohne die Botschaft komplett zu verändern, dankeschön dafür :-)
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13.01.2015, 01:21 | #6 |
Deine Art zu schreiben ist sehr ergreifend.
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13.01.2015, 11:50 | #7 |
Danke, Isabel. Dieses Gedicht ist bereits 6 Jahre alt :-)
Ich hoffe die neuen bekommen irgendwann den gleichen Zuspruch wie der alte Schinken hier |
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13.01.2015, 17:58 | #8 |
Lieber Versard,
ich mag Schinken. Liebe Grüße Gylon |
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13.01.2015, 22:18 | #9 |
Ich auch, Gylon xD Finde es nur immer wieder lustig wie die Wahrnehmung der Leute ist. Die Gedichte die ich schreibe bei denen ich denke "Geht auch besser" kriegen die meisten Guten Rezensionen, die die ich für gut halte liest niemand xD
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14.01.2015, 14:07 | #10 |
Da hast Du Dich als junger Mann sehr gut in einen Alten "hineingedacht".
So schwer es früher war, jetzt ist es gut für ihn, daß er des nachts alleine schlief. So fällt der Abschied ein wenig leichter. "Nach mir halten andere diese Welt in Händen." Optimistismus noch im Tod bewahrend, an die Menschheit glaubend! Auch das macht den letzten Gang vielleicht einfacher? Und sogar an den Tod hast Du damit gedacht - für ihn wird es auch nach diesem alten Mann genug zu tun geben. Kein einfaches Thema - ansprechend angefaßt. Gruß Pfil |
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14.01.2015, 18:15 | #11 |
Pfil, ist Teil des Berufs, ich bin Altenpfleger, da hat man oft mit dem Tod zu tun :-)
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14.01.2015, 20:33 | #12 |
Lob für Dein Gedicht und Lob für Deinen Beruf!
Und: Vielleicht sehen wir uns ja bald mal ... |
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14.01.2015, 20:44 | #13 | |
Zitat:
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14.01.2015, 20:48 | #14 |
Mit 19 son memento Mori zu verfassen - Alter, such dir mal ne Freundin;-)
Nee, gefällt mir SEHR gut. Ich grübel oft, welches Sujet es A) überhaupt wert ist besungen zu werden und vor allem B) in welcher Stilistik. Leider reduziert die meiste Lyrik interessante Themen auf Kolportage. Das hast du hier wunderbar umschifft. Es hat was! Mir gefallen auch shoshin´s Vorschläge sehr gut, insbesondere das kleine "auch" in der vorletzten Zeile. Das macht den Vibe erst richtig rund. |
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14.01.2015, 22:08 | #15 |
Man soll nie nie sagen, das man sich mal sieht ist nicht ausgeschlossen
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14.01.2015, 22:09 | #16 |
Karl, jemand der solche Texte verfasst, oder als Kerl generell Gedichte schreibt hat bei Frauen nich wirklich nen Schlag xD Man muss das leben so geniessen wie es kommt :-)
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14.01.2015, 22:18 | #17 |
14.01.2015, 22:37 | #18 |
Och gegen ne Traumfrau würd ich das Gedicht wohl tauschen xD
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14.01.2015, 23:35 | #19 |
Das ist der Punkt, du verkaufst dich zu billig!
Deine Traumfrau sollte froh sein, einen so begnadeten Dichter an ihrer Seite zu haben, nicht umgekehrt! |
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