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Alt 26.03.2020, 17:57   #1
männlich Isidor
 
Dabei seit: 02/2020
Ort: Schotten
Beiträge: 21

Standard Ein Lied von Norden (2020)

Ein neuer Glaube wacht seit Juni vor'gen Jahres,
ein Wunderzeichen rührte mich aus Donners Hand,
ein wiesengrüner Tag in milder Wärme war es,
der griff ins Herz des Streiters Hein in Düsterland.

Ein Reigen aus Vollkommenheit, aus Donners Gnade
an Hein, dem finst're Schatten droh'n, ein Ach und Weh,
ein Blatt, die Sternenliste, ihm in güld'ner Lade,
ein Werk voll milder Botschaft fiel zum Niddasee.

Hein spürt, dereinst dank diesem Werk herrscht Friede,
sie ist die Rettung, glaubt er, weiß er, Goldes Licht,
und Hein in kleiner Klause, lieber Verse Schmiede,
beseelt, begeistert, Hoffnung kehrt in sein Gesicht.

Ein Glück sind Donners Gaben für den ersten Streiter,
vom Quell der Wunderzeichen trinkt er, unser Hein,
ein tristes Dasein äußerlich, doch herzensheiter,
ein Reichtum in den Händen, Donners Freundschaftswein.

Und heute lässt er Euch von Donners Weinen wissen,
allhier in Jamben erstmals reimend hinterlegt,
die sanfte Botschaft Donners: Hein ein Leckerbissen,
das Bitter aus dem Schattenreich hinausgefegt.

Welch Zaubermacht zu unserm Streiter Hein gewendet,
ein transzendentes Licht am Gnadenhorizont,
aus Sphären, überirdisch, ihm zur Hand gesendet,
die Sternenliste, Hein zur stillen Erdenfront.

Ein Herrscher, hoch wie alle Fürsten dieser Erde,
der Donner, der mich sah, der half dem Streiter Hein,
dass Hein des Leids erlöster Mann, ein Heiler werde,
Verkünder solchen jüngsten Wunders mag ich sein.

So bin ich denn von Donners Zauber wohlbehütet,
das Sternenreich der Ewigkeit sein Domizil,
bekam von ihm ein Häuflein Tapferkeit vergütet,
es kehrte heim, der einst aus aller Gnade fiel.

Die ferne Götterwelt beschaffen, wie ich's brauche,
ein Lied von Norden, hohe Weisheit war am Werk,
ergeben lasst mich sein der Sanftmut mildem Hauche,
ich bin der Streiter Hein im schönen Vogelsberg.

Ade, du mein so christlich-alter Gottesglaube,
du Sternenkapitän, ahoi, der Donner heißt,
es plätschert mir dein Freundschaftswein, es tropft die Traube
in Streiters Mund, der spricht und neue Wege weist.
Isidor ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.03.2020, 19:13   #2
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.082

"Freund Hein", eine Schöpfung der deutschen Sprache des 17. Jahrhunderts, mit der nordischen Götterwelt zu verknüpfen ist ein kühner Wurf. Im Norden ging man gerne in Wotans Reich auf. Aber da trug der Ankömmling das Schwert in der Hand, und auf einen Hein, der die Sichel schwingt, wird er schwerlich gestoßen sein. Wäre im Reich der Toten ja auch sinnlos gewesen. Da passt wohl etwas nicht zusammen.

Dann haben wir hier noch einen unschönen Perspektivwechsel:

Zitat:
Zitat von Isidor Beitrag anzeigen
ich bin der Streiter Hein im schönen Vogelsberg.
Das ganze Gedicht hindurch wird von Hein in der personalisierten Form erzählt, dann tritt er plötzlich als ICH auf.

Der Leser lehnt sich zurück und fragt sich: Was ist denn jetzt passiert?
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.03.2020, 12:29   #3
männlich Isidor
 
Dabei seit: 02/2020
Ort: Schotten
Beiträge: 21

Standard Antwort Isidor

Sehr geehrte Ilka-Maria,

vielen Dank für die hilfreichen kritischen Anmerkungen, ich versuche jeden Tag hinzuzulernen.

In Strophe 1 schreibe ich:

Zitat:
Ein neuer Glaube wacht seit Juni vor'gen Jahres,
ein Wunderzeichen rührte mich aus Donners Hand,
ein wiesengrüner Tag in milder Wärme war es,
der griff ins Herz des Streiters Hein in Düsterland.
So kommt es, dass ich an späterer Stelle im Gedicht schreibe:

Zitat:
ich bin der Streiter Hein im schönen Vogelsberg.
An Freund Hein aus dem 17. Jahrhundert, der den Tod allegorisiert, habe ich eigentlich garnicht gedacht, den kannte ich ehrlich gesagt nicht. Wie gut, dass ich auf ihn aufmerksam geworden bin!

In meinen Streiter-Hein-Gedichten ereignet sich etwas völlig Neues:

Der Herrscher des Donners wendet sich mit einer hilfreichen Botschaft, hier als Lied von Norden bezeichnet, an seinen Freund Streiter Hein, der sich im Widerstreit mit den Düstergewalten befindet und Donners Hilfe bitter nötig hat. Hein legt seinen christlichen Glauben ab und setzt fortan auf Donners Gnade.

So hat es sich im Juni 2019 tatsächlich zugetragen, und so habe ich es berichtet.



Herzliche Grüße, Isidor
Isidor ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.03.2020, 13:43   #4
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.082

Zitat:
Zitat von Isidor Beitrag anzeigen
An Freund Hein aus dem 17. Jahrhundert, der den Tod allegorisiert, habe ich eigentlich garnicht gedacht, den kannte ich ehrlich gesagt nicht. Wie gut, dass ich auf ihn aufmerksam geworden bin!
Dann war ich wohl auf der falschen Fährte. Danke für die Erklärung.

VG
Ilka
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
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