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Alt 25.05.2018, 15:21   #1
männlich dr.Frankenstein
 
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Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
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Standard Jetze

Der jetzige Moment als einzig existent
Aus der Bewegung des Nichts geformt entstehen Räume aus sich wiederholenden Kreisläufen, die den Eindruck erwecken von Bestand zu sein.
Dabei gibt es diesen Raum nur im jetzigen Moment.
Auch wenn wir das Licht von vor Millionen Jahren verglühten Sternen sehen.
Ist es nur die Folge der vorherigen Momente.

Anhand bestehender Kreisläufe können wir die auf uns zukommenden Möglichkeiten berechnen und uns vorbereiten auf etwas das sich aber nicht ändern darf.
Z.B. durch den sogenannten Schicksalsschlag einer Krankheit oder Unfall oder eine plötzliche Finanzkrise oder eine Revolution in der alle Computer zerstört werden.

Bewegung ist ja der Entstehungsgrund des Moments. Die Menge aller Bewegung und das Muster das sie erzeugen, erzeugt unsre Fähigkeit daraus eine Zukunft zu generieren für uns selbst.
Die Person erschafft sich ein Ziel in der Zukunft, z.B. man fährt nach Hawai wie Robinson Cruiso. Und im Moment musst etwas dafür tun.
Also baust dir ein Floß lässt dich treiben und irgendwann kommst schon an.
Freitag cremt dich dann ein gegen Sonnenbrand.

Ein Ziel zu kennen bedeutet ja, das schon mal jemand da war. Es gibt kein Ziel das keiner kennt. Außer Ziele die aus Abstraktionen entstehen. Z.B. der Weltfrieden.
Ein Ziel das keiner kennt und das aus einer Verallgemeinerung entsteht.

Aber der Moment entsteht um dich herum.
Eine Reise beginnt mit dem Einsteigen ins Auto und dann düst man los und is umgeben vom Autobahngedränge oder sonderbaren Landstraßen und Pannendiensten, Handtaschendieben mit Tricks, Zollkontrollen und Blitzern auf Mautstraßen.
Man weiß nicht ob der Ferienwohnungstyp einen beschissen hat oder eine Baustelle neben dem Hotel ist.

Die Zukunft ist eine Illusion.

Während der fahrt zu einem Ziel ohne Vorbereitung, hältst du an einer schönen Stelle. Kein Strom von Touristen umringt dich. Du findest ein Resturant mit gutem Essen zu günstigen Preisen streifst durch dieses hinterste Kaff und genießt die Atmosphäre.
Aus den Wohnungen riecht es nach Essen und in den Gartenanlagen grillen sie.

Aber dafür haben wir doch keine Zeit, wo bleibt die Kultur?

Wann warst du das letzte mal weit weg von irgendeinem Ziel, einfach im Rauschen des Windes, zwitschern der Vögel, verschwimmender Stimmen, hast die Wolken angesehen, die wehenden Spinnweben, die Muster der Schatten, die Zeit nach dem Sonnenuntergang, das Muster der Wellen, das Gefühl von Grashalmen an den Händen, von Holz.... Das was jetzt da ist, wann warst du das letzte mal da?
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.07.2018, 21:02   #2
weiblich Sappho Sonne
 
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Es zählt nur der Augenblick. Die Vergangenheit besteht aus Mustern, die sich ständig wiederholen und die Zukunft wird vorhersagbar, wenn man diesen Mustern weiter folgt. Eine sehr abstrakte Ebene in der Denken das Erleben überdeckt. Sei spontan, durchbrich die Muster und erlebe und genieße jeden Augenblick. Vergangenheit und Zukunft verlieren dann ihre Bedeutung, ihren Schatten. Ein Aspekt von Freiheit.

So verstehe ich deine Worte ...

LG Sappho
Sappho Sonne ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.07.2018, 00:31   #3
männlich dr.Frankenstein
 
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So kannst es natürlich auch sagen.

Ich fand die Vorstellung so faszinierend, das alles in jedem Moment neu entsteht und nur die Kreisläufe halten es zusammen.
Ich denke vielleicht eher,

wir bewegen uns sowieso im Kreis, warum sollst das dann nicht genießen, anstatt in dem Kreis zu einem Ziel zu rennen, lieber mal den Weg genauer ankucken. Schwer zu beschreiben. Ich meine nicht Muster, sondern Dinge die sich wiederholen, nagut, das sind Muster.

Der Ausgang oder weitergang liegt nich außerhalb der Muster in der fernen Zielfantasie,
sondern in den Mustern die im Augenblick da sind.
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2018, 21:02   #4
weiblich Sappho Sonne
 
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Standard Muster

Genau darum geht es doch. Muster muss man erst erkennen, bevor man sie verlassen kann. Trotzdem läuft man immer wieder Gefahr in seine eigenen Fallen zu tappen. Daher stellt sich die Frage, ob man seinen Mustern überhaupt entkommen kann?
Sappho Sonne ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2018, 21:08   #5
männlich Schere
 
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Zitat:
Zitat von Sappho Sonne Beitrag anzeigen
Daher stellt sich die Frage, ob man seinen Mustern überhaupt entkommen kann?
Auch die längste Reise beginnt mit einem ersten Schritt -
denn wo ein Wille,
da ein Weg
Schere ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2018, 21:16   #6
männlich Schere
 
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Zitat:
Zitat von dr.Frankenstein Beitrag anzeigen

Die Zukunft ist eine Illusion.
Die Zukunft ist das Jetzt von morgen,
oder von gleich,
oder von Jetzt ?

willkommen in der Gegenwart
Schere ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2018, 21:38   #7
männlich dr.Frankenstein
 
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Es gibt doch Leute, die fahren jedesmal zum selben Ort, wegen der besonderen Ausstrahlung des Ortes. Das ist ein Allgehtrythmuster, ein berittenner Rythmus vom Rittnussschalenuniversum. Oder andere, ein Bekannter hat immer die Zeiten wenn die Sonne aufgeht und singt dann mit dem Sonnenaufgang ein Mantra und verbrennt getrocknete Hornviehfladen mit Gee. Ist eine Art Ritual für die heilige Kuh, die Asche ist dann gut für alles mögliche. Oder Wölfe heulen bei Vollmund.
Ein Mondwerk.
Eine zu rauchen wenn ich nervös bin, ist auch ein Rythmusterual, weil das Ritual eine Art Verbindung von Gefühl zu Umwelt schafft.

Jeder Weg endet in Rom.
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2018, 21:45   #8
männlich Schere
 
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Zitat:
Zitat von dr.Frankenstein Beitrag anzeigen

Jeder Weg endet in Rom.
Dann ist wohl Rom unser aller Zukunft
Schere ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2018, 21:47   #9
männlich dr.Frankenstein
 
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Entkommen, ein Wort, bedeutet ja zwar weg zu wollen aber nicht wissen wohin. Wenn ein Muster also ein Gefängnis ist. So allgemein lässt sich das ja nicht beantworten, man kann Nichtraucher werden, ein Nachbar hat gesagt er hatte noch ein Jahr lang lust eine zu rauchen, aber er ist entkommen, ins nicht Rauchen.
Hängt davon ab ob jemand es wirklich will.

Es ist ja auchmal ein Fisch aus dem Wasser gekrabbelt und hat alte Muster überwunden oder ein Schamane in die Höhle.
Oder wir haben es geschafft uns komplett von der Verbindung zur Natur abzutrennen um in einer Plastikwelt aus Sandbeton zu leben.
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2018, 21:55   #10
männlich Schere
 
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Sie entkam dem Dieb und lief nach Hause.
Sie wollte weg, und wusste wohin.
Nach Hause zu laufen war ihr ein Muster.
Muster sind die Lininen, auf denen wir uns bewegen.
Diese Lininien gestalten können, das heißt Freiheit.
Schere ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.07.2018, 01:07   #11
männlich dr.Frankenstein
 
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Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
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Die Linien haben aber die Grenzen des Systems. Heut zu Tage trauen sich die Diebe garnicht mehr in den Wald. Und trotzdem denken noch viele dort wären die Gefährlichen.
Oder sie rief die Polizei, setzt voraus, das es eine Polizei gibt.

Die Linien selbst zu gestalten, ist ja das Gegenteil davon, einer Berufung zu folgen.

Wenn sie umzieht, läuft sie auch wieder nach Hause, obwohl es wo anders hin geht.
So funktioniert das auch mit ihrem neuen Freund, er reagiert nur anders.
Sich überschneidende Muster erzeugen etwas neues.

Vielleicht verliert sie nervös ihren Schlüssel rennt in den Nebeneingang und findet dort einen Knüppel den sie ihm seicht vorn Kopp haut, er weicht zurück und entreißt ihr den Knüppel, erschlägt sie und geht lebenslang in den Knast. Nur weil das Muster sich verändert hat oder nicht funktioniert hat.
Oder sie kommt so zu früh nach Hause und erwischt ihren Freund in ihren Klamotten. Während der Dieb sich über das Gelächter wundert. Die Linien kannst vielleicht umändern, aber was geschieht, weißt du trotzdem nicht.
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
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