Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Kolumnen, Briefe und Tageseinträge

Kolumnen, Briefe und Tageseinträge Eure Essays und Glossen, Briefe, Tagebücher und Reiseberichte.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 04.10.2018, 23:15   #1
männlich Isengardt
 
Benutzerbild von Isengardt
 
Dabei seit: 10/2018
Ort: Esslingen am Neckar
Alter: 41
Beiträge: 14

Standard Das innere Kind

Ich war jung und hatte noch das ganze Leben vor mir ist eine Floskel die häufig von den Menschen gebraucht wird, welche es nie gewagt haben aus ihrem Schatten zu treten um im Leben voranzuschreiten und sich zu entwickeln, so scheint es.

Doch was ist wenn Progression nicht zwingend notwendig ist um ein glückliches und erfülltes Leben zu führen. Es gibt so viele Menschen auf der Welt, die in ihrem eigenen kleinen Kosmos vollauf zufrieden sind und es garnicht anders haben wollen. Ja, denen es vielleicht sogar schadet dass sie aus ihrer heilen Welt gerissen werden.

Wie gerne würde man doch eines jener Geschöpfe sein, die vielleicht im Tumult des Lebens nicht bestehen, aber ihren eigenen kleinen Raum so weit ausdehnen können, dass sie damit einen Zweck erfüllen oder gar einen tieferen Sinn in ihrem Tun sehen, der die Zeit überdauert welche sie auf dieser Welt haben und dadurch zufrieden von dannen gehen.

Die Geschichte von immer höher, weiter, fortgeschrittener und auch "erwachsener" scheint man immer wieder mit Gewalt aufgedrückt zu bekommen.

Das Wesen, das ich dabei immer vor mir sah, war kindlich und hatte doch harsche Züge.

Vielleicht ist es der Spieltrieb, der vielen über die Jahre abhanden gekommen ist. Im Gegensatz zum Greifreflex, den man von Geburt an hat, aber innerhalb kürzester Zeit schwindet, ist der Spieltrieb doch etwas was man sein ganzes Leben möglichst durch natürliche Inbetriebnahme erhalten sollte. Und da darf man auch mal zufrieden grinsen, wenn das innere Selbst vor brüllen lacht oder weinend schreit. Soll es doch! Was hat es denn schon zu verlieren? Die Würde in den Augen derer zu verlieren, die nicht mehr wissen wie es ist nachts in den Sternenhimmel zu blicken und sich zu fragen ob da ein Stern vielleicht nur für einen Selbst scheint.

Selig sind die Junggebliebenen und alt möchte ich nicht werden. Zumindest nicht so alt das ich meine Entscheidungen bedauern müsste. Denn wenn ich nicht mehr der bin, zu dem ich über die Jahre hin gereift war, so wäre ich auch gerne auch niemand anderes. Ergo bin ich längst tot, wenn ich die süße Frucht der Erkenntnis esse und weil ich daran gedacht habe in einer Welt zu bestehen die für meine Belange zu viel von dem trägt was mir missfällt.

Vielleicht heisst Kind sein ja dem Drang nachzugeben ewig zu leben und doch nie geboren worden zu sein.
Isengardt ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Das innere Kind

Stichworte
erwachsen, kind, spiel

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche


Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Innere Stimmen UdoFrentzen Gefühlte Momente und Emotionen 0 05.09.2018 13:00
Das Innere Kind Schippe Gefühlte Momente und Emotionen 5 02.02.2016 01:41
Das innere Rind dr.Frankenstein Humorvolles und Verborgenes 6 14.11.2015 03:11
Das innere Kind Rollce Philosophisches und Nachdenkliches 6 16.11.2009 21:15
Das innere Ich InsaneSandy Düstere Welten und Abgründiges 4 29.12.2005 19:48


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.