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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 29.01.2010, 21:54   #1
weiblich Ilka-Maria
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Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.127

Standard Letzte Reise

(ein Sonett)

Die Nacht ist weiß und schwarz der Schnee,
mit jedem Tropfen grünem Blut
steigt leicht und heiter mir der Mut,
und von der Seele flieht das Weh.

In jedem Abschied steckt ein Tod,
der Stück für Stück die Seele bricht,
er zeichnet nun mein letzt' Gesicht
und reicht zur Reise Tränenbrot.

Sein Frost brennt mir das Leben hin,
ich spür den Frieden schon ganz nah,
seh kalte Glut und Todessinn,

Gevatter, ist dein Boot schon da?
In stiller Ruh gleit ich dahin
und nehme mit, was ich einst sah.

29. Januar 2010
© by Ilka-M.
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Alt 02.02.2010, 16:01   #2
männlich Gram
 
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Dabei seit: 02/2010
Ort: Oettingen
Alter: 44
Beiträge: 494

Standard Re: Letzte Reise

Hallo Ilka-Maria,
du scheinst mir den richtigen Rhythmus im Blut zu haben. Ich dachte zwar immer, dass bei einem Sonett die ersten beiden Verse pro Zeile mehr Silben haben, aber da kann ich auch leicht irren, da ich noch nie ein Sonett geschrieben habe.
Psychedelisch wirkt der erste Vers auf mich, wegen der vertauschten(?) Farben.
Die erste Zeile des zweiten Verses spricht mir momentan sehr aus der Seele, kann nur zustimmen.
Ich überlege schon die ganze Zeit, ob der Gevatter, also der Tod traditionell auf einem Boot erscheint. Ich kenne da nur einen Musikclip der Band Emperor, wo dem so ist. Ansonsten ist das doch eher der Fährmann in der griechischen Mythologie, der einen über den Styx geleitet. Demnach HÄTTE man Gevatter auch durch "Oh Fährmann" ersetzen können, muss man aber nicht, denn die Message kommt so oder so an.

Sehr gerne gelesen.
Grüssle,
Gram!
Gram ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.02.2010, 16:41   #3
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
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Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.127

Lieber Gram,

danke. Das mit den "vertauschten" Farben hast Du gut erkannt. Ich wollte die Welt im Angesicht des Todes invers erscheinen lassen, und wie man weiß, ist grün die Gegenfarbe zu rot. Daher auch der schwarze Schnee und der brennende Frost.

Das überlieferte Bild vom Fährmann habe ich auch schon mal verwendet, das Gedicht findest Du unter dem Titel "Gevatter Tod" (falls Du es lesen möchtest).

LG
Ilka-M.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
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