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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 02.05.2007, 23:11   #1
Runner84
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 11

Standard Spieglein

Als ich in den Spiegel blickte
und mir ein Messerchen zückte
Da tat ich mir unendlich Leid
Denn meine Reise ging noch weit

Spieglein Spieglein
musst lang leiden
Spieglein Spieglein
kannst nicht beichten
Spieglein Spieglein
mit dem Blut
Spieglein Spieglein
weißt was er sich antut

Mit dem Messer einen Kuss
Mach ich nun sanfte Schluss
Schlaf ich langsam nun auch ein
Wollt doch nie alleine sein

Spieglein Spieglein
musst lang leiden
Spieglein Spieglein
kannst nicht beichten
Spieglein Spieglein
mit dem Blut
Spieglein Spieglein
weißt was er sich antut

Auf dem Boden lieg ich bleich
Unvermisst das wusst ich gleich
Liege lang hier auf Erden
Bin bereit nun auch zu Sterben

Spieglein Spieglein
musst lang leiden
Spieglein Spieglein
kannst nicht beichten
Spieglein Spieglein
mit dem Blut
Spieglein Spieglein
weißt was er sich antut
Runner84 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2007, 12:19   #2
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

Zitat:
Als ich den Spiegel blickte
und mir ein Messerchen zückte
Da tat ich mir unendlich Leid
Denn meine Reise ging noch weit
Also entweder: "Als ich in den Spiegel blickte" ODER: "als ich den Spiegel erblickte", alles andere ist sprachlich/klanglich merkwürdig

"und mir ein Messerchen zückte" ja, genau. Warum dieser Diminuitiv, der Text braucht ihn nicht und die zusätzliche Silbe lässt sich auch anders einsetzen, ebensolches gilt für das "mir", wobei das auch sprachlich einfach grässlich ist.

"Da tat ich mir unendlich Leid/Denn meine Reise ging noch weit" Kausalzusammenhang?

Zitat:
Spieglein Spieglein
musst lang leiden
Spieglein Spieglein
kannst nicht beichten
Spieglein Spieglein
mit dem Blut
Spieglein Spiegleich
weißt was er sich antut
Autsch, Schneewittchen goes [insert random gothic band]. Ein Spiegel leidet per se nicht, wenn, dann allegorisch für den/die sich in ihm Spiegelnde. Die bildliche Vorstellung eines Spiegels auf dem Beichtstuhl finde ich immerhin irgendwie putzig.
Was zum Henker ist eigentlich ein Spiegleich? Neologismus aus Spiegel und Leiche? Ein Eiche speziell zur Spiegelherstellung? Ich weiß es nicht. Ebenso wenig wie ich mir erschließen kann, warum der letzte Vers so unglaublich aus dem Metrum dieser ähm Strophe fällt.

Zitat:
Mit dem Messer einen Kuss
Mach ich nun sanfte Schluss
Schlaf ich langsam nun auch ein
Wollt doch nie alleine sein
Entweder: "Mache ich nun sanft Schluss" oder "Mach ich nun sachte Schluss". Aus medizinischer Sicht sei noch erwähnt, dass es nicht unbedingt leicht ist, sich selbst die Kehle durchzuschneiden, oder ins Herz zu stechen und dass diese Todesarten, ebenso wie aufgeschnittene Pulsadern alles andere als ein "sanfte[r] Schluss" sind.
"Wollt doch nie alleine sein" - Darf ich dem lyr. Ich einen Hund ans Herz legen?

Zitat:
Spieglein Spieglein
musst lang leiden
[...]
Nein das Wiederholen ganzer Passagen ist nur in Extremfällen ein brauchbares Stilmittel in Gedichten (nicht: Liedern), Rest s.o.

Zitat:
Auf dem Boden lieg ich bleich
Unvermisst das wusst ich gleich
Liege lang hier auf Erden
Bin bereit nun auch zu Sterben
Hat das lyr. Ich nicht schon eine Strophe vorher "sanfte Schluss" gemacht und ist eingeschlafen? Hilfe! Suizidale Zombies!
Ansonsten der übliche Selbstmitleidige Trott, Krönung: "Bin bereit nun auch zu Sterben" - das war doch spätestens bei "Mach ich nun sanfte Schluss" klar.
Verwunderlich: "Liege lange hier auf Erden" - Also ich hab einen Fußboden in Räumen, wo Spiegel rumstehen

Zitat:
Spieglein Spieglein
musst lang leiden
[...]
Leser Leser
musst lang leiden
Leser Leser
zu langer Text
Leser Leser
mit der Redundanz
Leser Leser
weiß, was du ihm antust

Liebe Grüße
Guardian ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2007, 15:43   #3
Runner84
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 11

Ups ein paar Rechtschrebfehler verbessert, dafür dank, ansonsten, mir gefällts.
Runner84 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2007, 18:26   #4
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

Na bitte, wenn deine Texte sowieso nur nach dem Maßstab "mir gefällts" abgehakt werden sollen, tut es meines Erachtens keine Not, diese hier zu veröffentlichen und einer (zumindest teilweise) kritischen Öffentlichkeit zu präsentieren, dafür reicht auch das Poesiealbum oder das Tagebuch
Guardian ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.05.2007, 16:21   #5
lini-lini
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 8

hmm also mir gefällts irgendwie... mir geht es weniger um den stil als um das gefühl das ich bekomme wenn ich es lese und ich fands auch nicht träge oder so... also wie gesagt mir gefällts.

und wenn jemand mit so einem gedicht an die "öffentlcihkeit" geht dann muss er mit kritik rechnen. aber ich finde man muss in der kritik immer noch respekt zeigen.
lini-lini ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.05.2007, 21:01   #6
MorFeus
 
Dabei seit: 03/2007
Beiträge: 230

@ lini-lini
Die Kritik von Guardian war doch in keinster Weise respektlos? o_O
Sie war gut fundiert und vollkommen richtig, außerdem hat er den Autor in keinster Weise angegriffen.

Gerade den "Refrain" finde Ich persönlich absolut unnötig und auch nicht sinnig. Selten sind wiederkehrende, lange Passagen in Gedichten gut...

Ansonsten ist das Gedicht nicht weiter spannend. Ein schon zu oft verwendetes Thema, sprachlich nicht wirklich gut, und teilweise ist es auch nicht ganz logisch.
Wer nach konkreten Beispielen verlangt, den verweise Ich auf Guardians Post.

Gruß
MorFeus
MorFeus ist offline   Mit Zitat antworten
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