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Alt 23.01.2006, 18:47   #1
Amaya
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 6


Standard Lucy

Diese Geschichte habe ich mal angefangen zu schreiben als ich 13 war und neulich wiedergefunden =o)
Wollte mal wissen wie ihr sie findet und ob es sich lohnt sie weiter zu schreiben oder ob sie dazu zu schlecht oder so ist ...

Erster Teil

Lucy saß zusammen mit ihrer kleinen Katze Mulan im Wohnzimmer und blätterte durch die Anzeigen ihrer eben erst neu erworbenen Zeitung. Sofort sprang ihr eine dickgedruckte farbige Annonce auf. Langsam ließ sie ihren Blick darüber streichen und je länger sie las, desto größer wurde ihr Lächeln. Schon so lange hatte sie auf ein Abenteuer gehofft - und da, plötzlich war es zum greifen nahe.

Es waren jetzt gerade sieben Monate her, seitdem sie von zu Hause weggegangen und sie endlich achtzehn Jahre alt geworden war. Von ihrem Geburtstag an schon wartete sie auf eine Gelegenheit dem öden Alltag zu entfliehen, ihre Sorgen und Ängste hinter sich zu lassen und endlich etwas zu erleben. Also scheuchte sie Mulan, von ihrem Schoß und griff zum Telefon. Doch dann hielt sie inne. Sollte sie da wirklich mitmachen? Sie ging zurück zum Küchentisch und sah sich die Anzeige nochmals genau an. Dort stand in großen Buchstaben "Wollen sie endlich mal Spaß haben und neue Erfahrungen machen? Dann rufen sie an! Wir organisieren auf einer einsamen Insel, nach dem Motto 'Allein in der Wildnis' einen Wettbewerb, bei dem sie sage und schreibe 1 Millionen Euro gewinnen können! Wenn sie nähere Informationen möchten, rufen sie bitte unter der folgenden Nummer an." Sie überlegte kurz, überwand jedoch schließlich ihre Scheu und wählte die dickgedruckte Nummer der unten genannten Agentur. Mulan sprang fauchend wieder auf ihren Schoß, als sie sich gemütlich mit dem Telefon und der Zeitung auf ihr Sofa setzte. Nach dem dritten Klingeln meldete sich eine Herrenstimme "Agentur Exciting Life" - "Guten Abend, ich lese gerade ihre Anzeige über diesen Wettbewerb auf einer einsamen Insel und ich hätte vielleicht Interesse mitzumachen." - "Wunderbar, wir veranstalten für alle Interessenten einen Informationsabend am Mittwoch um 16. 00 Uhr in der Volksuniversität." - " Gut, und wenn ich fragen darf, wie viele haben sich denn bis jetzt schon gemeldet?" - "Also insgesamt haben sich schon fünfzehn Leute gemeldet, von denen wir aber nur fünf nehmen werden" - "Ach so, na gut, ich schau mal ob ich am Mittwoch kommen kann. Vielen dank für die Auskunft. Auf Wiederhören." - "Bis dann." kam es zum Schluss aus der Leitung, bevor sie den Hörer nachdenklich auflegte.

Die Tage vergingen wie im nu und Lucy könnte gar nicht aufhören, darüber nachzudenken, was sie am Mittwoch erwarten wird und was sie vielleicht erst danach erwarten würde, wenn sie sich dazu entschließt teilnzunehmen.

Doch endlich war es Mittwoch. Lucy ging in ihren dicken neuen Wintermantel gehüllt die Straße entlang bis sie vor der Volksuniversität stand. Dort angekommen fiel ihr auf, das der nette Mann am Telefon ihr gar nicht den Raum genannt hatte, doch kaum hatte sie das gedacht, kamen drei junge Männer auf sie zu, die sie fragten, ob sie auch zum Infoabend gekommen sei. Mit einem kurzen Nicken bejahte sie dies und folgte den dreien, die anscheinend wussten, wo es lang ging.

Der Raum war ziemlich groß und Lucy nahm an, dass dies die Aula der Universität sei. Am ende des quadratischen Raumes befand sich ein hell erleuchtetes Podest auf dem sich zwei Männer und eine Frau gedämpft unterhielten. Ansonsten saßen in der ersten der vielen Sitzreihen neun andere Personen, die sich sehr angeregt unterhielten. Lucy ging langsamen Schrittes auf die anderen zu und stellte sich vor. Nachdem die anderen sich auch vorgestellt hatten, munkelten sie alle darüber, was es denn wirklich mit diesem "Wettbewerb" auf sich hatte. Zusehends wurde Lucy entspannter und beteiligte sich auch an den verschiedenen Vermutungen, die dann jedoch plötzlich durch einen lauten Pfiff unterbrochen wurden.
Als Lucy aufsah, stand nur noch ein Mann auf dem Podium, der sich über ein kleines silbernes Mikrophon beugte.
"Guten Abend meine Damen und Herren. Ich bin der stellvertretende Leiter der Agentur 'Exciting Life' und möchte sie heute in kleiner Runde zu einem Informationsabend einladen, damit sie näheres über unser Projekt erfahren." Er machte eine kurze Kunstpause und schob seine vor ihm liegenden Blätter ineinander. "Am besten komme ich gleich zur Sache und rede gar nicht erst lange um den heißen Brei herum. Also, wir werden unter verschiedenen Bedingungen, die nur wir wissen, fünf Menschen aussuchen, die zwischen 18 und 30 Jahren alt sind. Wir haben vor, diese Menschen auf einer einsamen entlegenen Insel namens 'Island of the wild beaches' im Atlantischen Ozean auszusetzen. Sie müssen versuchen solange sie können ohne irgendwelche von uns zur Verfügung gestellten Hilfsmittel zu überleben. Sie können natürlich jederzeit die Aktion abbrechen, sind dann aber ausgeschieden und haben keine Chance auf das eine Millionen Euro hohe Gewinngeld. Falls sie sich jetzt fragen, wie wir das allein finanzieren können, nun ja, dies bleibt auch weiterhin unser kleines Geheimnis."
Nach dieser komischen Ansage, machten alle ein mehr oder weniger irritiertes Gesicht, doch als er wie gewohnt weiter sprach, als wäre nichts gewesen, beruhigten sich die Mienen wieder.
"Wir werden ihnen dann in ungefähr zwei Tagen bescheid geben, ob wir möchten, dass sie bei unserem Projekt mitmachen oder nicht. In dem Schreiben erklären wir dann ebenfalls den Treffpunkt und die Zeit unserer Abreise. Dann möchte ich noch mitteilen, dass wir am Ausgang Anmeldeformulare ausgestellt haben, und wenn sie sich jetzt entschieden haben, ob sie an unserer Aktion teilnehmen möchten, bitten wir sie sich eines zu nehmen und noch hier auszufüllen."

Mit vielen Händeschütteln und Kopfnicken verabschiedete Lucy sich von den anderen jungen Leuten und ging langsam aber dennoch auf dem direkten weg nach hause, jedoch nicht ohne vorher eines der bereitliegenden Formulare ausgefüllt zu haben. Auf dem Weg nach Hause bekam sie die vielen vorbeieilenden Menschen und den gerade erst gefallenen Neuschnee nicht mit, da sie die ganze Zeit an das Preisgeld denken musste, das man gewinnen konnte. Eine Millionen Euro waren viel Geld. Was sie sich alles davon kaufen könnte! -Vorausgesetzt sie gewann das Geld und nicht jemand anderes.
Plötzlich, mitten in Gedanken versunken, stand sie vor ihrer Haustür. Sie kramte aus ihrer Jackentasche den kleinen silbernen Schlüssel heraus und öffnete die Tür. Sobald sie in den Flur eingetreten war, kam Mulan miauend auf ihren zarten Samtpfoten dahergelaufen und fing an um Lucys Beine herumzustreichen, wie sie es immer tat, wenn sie hungrig war. Lucy zog ihren Mantel aus, stellte ihre Schuhe zum trocknen auf die Heizung und begab sie in die schön geheizte Küche um Mulan ihr Abendessen zu bereiten. Schnurrend lief sie ihr die ganze Zeit zwischen den Beinen hindurch, als wüsste sie genau, was jetzt kam. Lucy reichte ihr die Schale und beobachtete sie beim fressen.

Wie versprochen kam zwei Tage später der Brief der Agentur 'Exciting Life' indem, von Lucy kaum zu glauben, mitgeteilt wurde, dass sie angenommen wurde. Angegeben waren außerdem, dass sie am folgenden Tag, um 11.00 Uhr, zum nicht weit entfernten Flughafen gehen sollte, wo sie und die anderen Auserwählten die Reise beginnen würden. Danach kam in großer Schrift ein rot umrahmter Satz, indem es hieß, dass sie nichts mitbringen darf, außer die Klamotten, die sie normalerweise jeden Tag am Leibe trug. Überrascht ließ sie den Brief sinken und zweifelte langsam an ihrer Entscheidung. War es wirklich gut gewesen sich dort anzumelden?

Lucy konnte nur staunen über den Ausblick der sich ihr hier in eintausend Meter Höhe bot. Das geheimnisvoll glitzernde Wasser, die rosaweiße Wolkendecke, die am Horizont mit der gelb-orange glühenden Sonne verschmolz, sowie die kleinen Insel, die wie kleine grüne Halbkugeln aus dem hellen türkis des Meeres herausguckten. Doch dann entzog sie sich diesem malerischen Bild und begutachtete mit wachsendem Interesse die anderen Passagiere. Da waren einmal Herr Almet und Herr Janobi, die dieses ganze leiteten und organisierten, dann saß neben ihr Jaqueline (so stand es auf der kleinen Anstecknadel, die sie alle bekommen hatten), ein ebenfalls junges Mädchen, vielleicht zwanzig Jahre alt mit wunderschönen blonden langen Haaren und einem markanten Gesicht. Eine Reihe hinter ihr unterhielten sich zwei Männer namens Luka und Samuel, Spitzname Sam. Luka war in ihrem Alter und sah mit seinem braunen, leicht abstehenden Haaren und dem etwas eckigem Gesicht sehr sympathisch aus.
Steven allerdings schien Lucy genau das Gegenteil zu sein, jedoch aber nicht im negativen Sinne. Er hatte schwarze Haare und einen natürlichen dunklen Hautton, der an ihm einfach umwerfend aussah. Dazu kamen seine fast schwarzen großen Augen und sein schön geschwungener Mund. Während sie ihn betrachtete kamen ihr aber auch gleich düstere Gedanken. 'So einer wird sich doch nie mit dir abgeben ' flüsterte die leise Stimme in ihrem Kopf, 'Du spielst schon dein ganzes Leben lang in einer anderen Liga, als solche Typen es gewohnt sind, verstehst du?' beendete die Stimme ihren Vortrag und zog sich wieder in die weiten ihres Kopfes zurück. Davon ließ sie sich jedoch wenig beeindrucken und stellte sich lieber die passende Frau für ihn vor, musste dabei jedoch gleich an Jaqueline mit ihren langen blonden Haaren denken, was ihre Stimmung nicht gerade besserte.
Da sie in der ersten Reihe saß, hatte sie vor sich viel Platz und jetzt erst fiel ihr der große Spiegel auf, der sich vor ihr erstreckte. Lucy vermutete, dass er zur optischen Vergrößerung des nicht grade großen Flugzeugraumes diente. Sie schaute sich im Spiegel an und sah nur die ihr schon immer bekannten haselnussbraunen Locken, die sich bis zu ihrer Taille erstreckten, ihre ebenso gefärbten Augen, ihr kleiner jedoch voller Mund und ihr ovales Gesicht, mit einer Stupsnase in der Mitte. Dann schaute sie Jaqueline neben sich an, die schon die ganze Zeit döste, und kam sich plötzlich ziemlich hässlich vor. Was würde sie nur alles für blonde Haare tun! Aber dann raffte sie sich zusammen und schaute auf den letzten Passagier, der sich alleine nach hinten links gesetzt hatte. Er kam ihr von Anfang an unsympathisch vor, was sich jetzt nochmals bestätigte, als sie ihn genauer betrachtete. Sein Name war Chris und er sah ein bisschen wie die männliche Form von Jaqueline aus, also blonde Haare und ein spitzes Gesicht mit einer großen Nase, ebenfalls um die 25 wie Sam.
Da sie den ganzen Tag schon auf den Beinen war, überkam sie jetzt, als sie so entspannt in ihrem bequemen Flugzeugsitz saß, die Müdigkeit. Lucy lehnte sich zurück und schloss die Augen.

"Hey, Luz, deine Mama hat das Frühstück jetzt fertig und du musst jetzt deine Milch trinken, bevor sie kalt wird." Die anderen brachen in schallendes Gelächter aus und Lucy öffnete verschlafen die Augen. Tatsächlich, das Flugzeug flog nicht mehr, sie waren gelandet. Doch bevor sie das bemerkte, schaute sie zu Sam auf, der vor ihr stand, und blickte ihn mit bösen Augen an. Doch als Antwort bekam sie nur einen Klaps auf den Kopf und die Bemerkung von Sam, sie solle ihn doch bitte nicht zu ernst nehmen.
Dann erhob Herr Janobi seine Stimme und rief "Alles aussteigen bitte." und die sieben jungen Menschen drängten sich in voller Erwartung aus dem Flugzeug. Es war wirklich nicht zu viel versprochen. Sie waren auf einem feinen hellen Sandstrand gelandet, der sich ganz um die Insel zog. Lucy ließ ihren Blick schweifen und dachte sie würde träumen. Zum Glück hatten sie alle ihre Jacken und Mäntel in dem Flugzeug gelassen, denn in dieser Mittagshitze von nicht weniger als 30 °C ließ es sich schlecht mit Wintermänteln aushalten.
Sie gingen ein bisschen ins Landinnere, wo sich Palmen, Farne und andere noch unbekannte Gewächse niedergelassen hatten. Es glich einem Dschungel, doch hörte sie nirgends irgendwelche Tierlaute oder Vogelgekreische und als hätte Herr Almet ihre Gedanken gelesen sagte er "Sie brauchen keine Angst zu haben, es gibt hier keine wilden Tiere oder giftige Schlangen. Diese Insel wurde noch nie von einem Menschen oder einem Tier betreten, außer vielleicht Insekten." sagte er grinsend. "Nun, eigentlich wollte ich folgendes sagen, ich habe hier fünf verschiedene Gegenstände und sie dürfen sich nach der Reihe aussuchen welcher Gegenstand sie auf ihrer mehr oder weniger langen Reise begleiten soll. Als erstes habe ich hier ein Zweimann Zelt, dann ein Kochgeschirr mit einem Campingkocher, ein großes Sortiment an Werkzeugen, eine Luftmatratze mit einem Schlafsack und zu guter letzt einen Beutel voller Bettzeug, Klamotten und Hygieneartikeln. Da wir bei der Jüngsten anfangen wollen, darfst du, Lucy, als erstes wählen, nun, was nimmst du?" Ohne lange zu zögern nahm sie das Zweimann Zelt. Folgend bekam Luka die Luftmatratze und den Schlafsack, Sam die Werkzeuge, Jaqueline nahm sich den vollen Beutel und Chris, ohne mit der Wimper zu zucken, griff sich das Kochgeschirr. Anschließend erklärte Herr Almet noch, das sie je nach einer Woche kommen würden um sich die Lage anzuschauen, ansonsten wünschte er uns mit einem Grinsen noch einen schönen Tag und verschwand dann mit Herrn Janobi in dem Flugzeug, dass gleich darauf seinen Motor anwarf.

Zweiter Teil

"Also" sagte Luka fröhlich in die Runde "Ich denke mal, da wir nicht wenig Zeit hier verbringen werden, ist es besser, dass wir uns ein Lager aufbauen. Findet ihr nicht?"
"Wir? Uns?" fragte Jaqueline skeptisch und verzog das makellos geschminkte Gesicht. "Ich dachte wir würden gegeneinander spielen?"
"Ja schon," gab Luka zurück " aber wir müssen doch deshalb hier keine Feindschaft gründen. Ich finde wir können ruhig ein gemeinsames Lager gründen. Lucy, Sam wie denkt ihr darüber, hm?"
Sam ließ mit einem kurzen Schulterzucken erkennen, dass ihm das relativ egal war und Lucy sagte einfach nur "Weiß nicht", was Luka nicht sehr viel weiterhalf. "Also" mischte sich Chris mit ein "ich bin auch dafür, dass jeder ein eigenes Lager hat, es geht hier schließlich um ’ne schlappe Million Euro." Mit einem Grinsen fügte er noch hinzu " Tja Kleiner, du bist überstimmt, zwei gegen einen, also lass uns mit deinem Familiengequatsche!"
„Sag mal, hast du sie noch alle?! Wieso machst du hier gleich so’n Terz? Ich hab nur ne normale Frage gestellt, außerdem wusste ich ja nicht, dass du so ein egoistischer Lackaffe bist, der …“
Luka beendete seinen Satz nicht, sonder riss ungläubig seine Augen auf, da Chris gerade mit seiner Faust ausholte, um Luka ein blaues Auge zu verpassen. Doch plötzlich mischte Lucy sich ein und schubste schnell Luka zur Seite, damit dieser nicht von Chris’ Faust getroffen wurde. Dieser kam ins taumeln, fasste sich nach ein paar Schritten jedoch wieder und blieb neben Jaqueline stehen, die die ganze Szenerie mit offenem Mund beobachtete. Unglücklicherweise hatte Chris jedoch jetzt Lucy mit seiner Faust erwischt, die nun zusammengekauert auf dem Boden lag und sich die Hand auf ihr zusehend dicker werdendes Auge presste.

Ohne ein weiteres Wort und ohne, der auf dem Boden liegenden Lucy eines Blickes zu würdigen, verzogen Chris und Jaqueline sich in Richtung Strand, um sich eine geeignete Behausung zu suchen. Luka und Sam jedoch starrten erst ein paar Sekunden auf die verletzte Lucy, bevor Sam sich wieder fasste. "Oh mein Gott Luz, das wollt ich nicht, ehrlich. Tut mir furchtbar Leid, du hättest mich nicht wegschubsen sollen." stotterte er als er ihr hoch half. Ihr Auge wurde nun nicht mehr dicker, hatte aber eine bedrohlich blau- violette Färbung angenommen. "Ist schon okay. Nicht so schlimm." meinte sie nur und hielt ihre Tränen zurück. "Wirklich." "Man hat der ’nen schlag drauf." setzte Luka hinzu, worauf sie alle finster in die Richtung schauten, in die Chris und Jaqueline vor ein paar Minuten gegangen waren.
"Also, es wird schon dunkel, ich denke ich gehe jetzt mal, muss ja auch 'nen Platz finden, wo ich übernachten kann." Nachdem die beiden genickt hatten, entfernte er sich ebenfalls in Richtung Strand.
"Tut es noch weh?" fragte Sam mit mitleidsvoller Miene. "Nein, nein ist alles okay. Ich muss dann auch los. Einen Standort für mein Zelt suchen." sagte sie während sie sich umdrehte und in die entgegengesetzte Richtung am Wasser entlang zu gehen.

'Scheiße' dachte Sam nur 'mega scheiße, da hab ich endlich so ein süßes Mädchen gefunden, schlag ich es gleich Krankenhausreif. Was bin ich nur für ein Vollidiot.' Doch kaum hatte er zu Ende gedacht, kam Chris um die Ecke des kleinen Palmenhais, wo Sam sein Lager mit großen Palmenblättern und abgesägtem Holz gebaut hatte. "Na du, nicht mehr auf hundertachzig?" fragte
Sam Chris spöttisch, jedoch mit aufgesetzt fröhlicher Miene, „ du hast mit deinen Schlag Lucy ganz schön zugerichtet und hätte er Luka getroffen, dann wäre daraus ‚ne ganz schöne Schlägerei geworden“
"Tut mir Leid, bin eben bisschen hitzig“, erwiderte Chris kurzangebunden, der offenbar gerade wieder an Gereiztheit gewann.
"Ist okay mann. Mein ja bloß.“
„Aber warum ich eigentlich gekommen bin, also ich hab mitgekriegt, dass du ein Auge auf die Lucy geworfen hast und ..."
"War das so offensichtlich?"
"Für mich schon, aber ich muss dir was sagen. Ich glaub das bin ich dir schuldig, bevor du was mit ihr anfängst."
"Und was soll das sein?"
"Nun ich arbeitete eine Zeit lang in einem Frisörsalon, neben dem so eine Bar war. Du weißt, was ich für eine Bar meine, oder?"
"Ja und?"
"Checkst du es nicht? Ich will dir damit sagen, das ich sie die ganze Zeit gesehen habe, wie sie ein und ausging. Mit nicht gerade viel Kleidung."
"Aha, du willst mir also weiß machen, dass sie im Bordell gearbeitet hat? Wer's glaubt wird selig! Du bist doch selber total scharf auf sie und willst jetzt, dass ich die Finger von ihr lasse. Stimmt's?"
Ohne ein Wort zu sagen, erhob Chris sich aus dem hellgelben Strandsand und ging in Richtung seines Schlafplatzes davon.
'Scheiße', dachte Sam nur.

Lucy hatte ihr Zelt in der nähe einer Ausbuchtung des Ozeans aufgebaut. In dieser Ausbuchtung war ein kleiner Süßwassersee entstanden, der von dem gleichen Sand umgeben war, wie der übrige Strand. Das hellbeige Zelt stach ungemein aus der hinteren grünen Umgebung heraus. Lucy störte dies jedoch wenig und so war sie gerade dabei Holz für ein Lagerfeuer zu sammeln, als Chris mit langsamen Schritten auf sie zugeschlendert kam. Er trug unter dem einen Arm ebenfalls Feuerholz.
"Hey Lucy, wie geht's deinem Auge? Ich wollte mich bei dir entschuldigen, es tut mir wirklich Leid. Irgendwie ist was bei mir durchgegangen. Tut es noch sehr weh?"
"Alles in Ordnung, danke.“ Lucy versuchte das Thema zu wechseln, da ihr der Streit vorhin immer unangenehmer wurde, „Sammelst du auch Feuerholz?"
"Nein, für mich hab ich schon genug gefunden, aber weil dort noch so viel lag, dachte ich mir, ich könnte dir ja auch etwas mitbringen." Er legte den Stapel auf die kümmerlichen Äste, die Lucy schon gesammelt hatte.
"Vielen Dank, das erspart mir eine Menge Arbeit." Gab sie zurück und fragte noch, ob er vielleicht irgendwas als Gegenleistung haben möchte. Sie haben hinten im Wald ein paar Himbeeren gefunden, von denen sie ihm einige abgeben könnte.
"Himbeeren mag ich nicht so gerne, aber auf die Gegenleistung komme ich später bestimmt noch zurück:" Setzte er mit einem Augenzwinkern hinzu. "Also bis später dann:"
"Tschüß." meinte Lucy und versuchte die letzte Andeutung zu überhören.
Amaya ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.01.2006, 18:48   #2
Amaya
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 6


Es war eine ruhige Nacht gewesen und Lucy hatte gut geschlafen, doch als sie aufwachte, bemerkte sie außer dem großen Hunger, den sie verspürte, noch etwas anderes. Sie hörte genau hin und könnte Sams, Chris' und Jaquelines Stimme heraushören, die näher kamen.
Sie zog sich schnell etwas an und trat aus ihrem Zelt. Die Sonne war schon hoch am Himmel und blendete sie in die Augen, als ihr plötzlich das blaue Auge wieder einfiel. Sie befühlte es, aber es tat so gut, wie fast nicht mehr weh. Also machte sie sich auf den Weg zu den Anderen, um sie zu fragen, wieso sie hier so laut herumschrien.
Angekommen fragte sie mit der Hand die Sonne abschirmend "Was macht ihr? Ist irgendetwas passiert?" Als Antwort bekam sie nur aufgeregte Blicke, bis Sam endlich mit zitternder Stimme sagte "Luka ist weg."

Dritter Teil

"Luka! Luka!“ Schallte es mal hier mal dort auf der Insel.
Schon seit Stunden suchten sie vergebens nach ihm, hatten bis jetzt aber noch keine Spur von ihm. Lucys Arme waren in der heißen Nachmittagssonne schlimm verbrannt und Jaqueline hatte sich ihren linken Knöchel verstaucht, doch alle drängten sich gegenseitig zum weitersuchen.
Langsam ging die Sonne unter doch keiner traute sich zu fragen, ob sie nicht langsam wieder zurückgehen wollen. Sie waren gerade inmitten des Dschungeldickichts, als plötzlich, in die Stille der knackenden Äste hinein, Jaqueline einen spitzen Schrei ausstieß. Nur Augenblicke später kam sie mit bleichem Gesicht aus einer dichten Palmenansammlung herausgestürzt und musste von Sam und Chris gestützt werden, damit sie nicht umkippte. Ohne ein Wort zu sagen zeigte sie auf die Stelle, aus der sie eben gekommen war. Lucy nahm Jaqueline in den Arm und Sam ging mit Chris langsam den matschigen Weg zu den Kiefern. Chris spähte vorsichtig zwischen den Zweigen hindurch, dann, genau so plötzlich wie Jaqueline, musste er seinen Blick abwenden und erbrach sich auf den feuchten Erdboden.
Lucy und Sam ahnten, was sie dort zu sehen bekommen würden. Mit schreckensvollem Gesicht sahen sie sich an und wussten in dem Moment nicht, was sie tun sollten, geschweige denn, was sie denken sollten. Langsam machte Sam einen Schritt auf das Dickicht zu, und schob mit dem Arm einige Äste beiseite, damit er sich das angucken konnte, was die anderen beide so in Entsetzen gebracht hatte. Minuten so schien es stand er dort, den einen Arm bewegungslos am Körper haltend, der andere die Zweige festhaltend. Lucy verspürte den Drang, sich zu ihm zu stellen, und so deutete sie Chris, er solle ihr Jaqueline abnehmen. Er kam mit bleicher Mine auf sie zu, nahm Jaqueline und setzte sich mit ihr auf den Dschungelboden. Doch als Lucy gerade neben Sam stand und durch das Geäst gucken wollte, da schnellte Sam’s Hand hervor und legte sich ihr auf die Augen, damit sie nichts mehr sah. „Das musst du nicht sehen“, flüsterte er ihr leise, mit zitternder Stimme zu. Bei dem Klang seiner Stimme, konnte sie sich leise erahnen, was für ein Grauen sich dort abgespielt haben muss.
Völlig erschöpft und am Ende brachen sie zum Rückweg auf.

Keiner von ihnen konnte in dieser Nacht schlafen und so setzten sie sich alle an den Strand vor ein großes flackerndes Lagerfeuer um die vorigen Geschehnisse zu besprechen.
"Also Leute, das geht nicht mehr mit rechten Dingen zu." sagte Chris in die stille Nacht hinein, in der sonst nur das knisternde Feuer zu hören war.
"Herr Almet hat gesagt, dass es hier keine wilden Tiere gibt. Doch was Jaqueline und ich eben gesehen haben, dass sah hundertprozentig so aus, als stamme es von einem Tier."
"Du meinst" mischte Lucy sich ein und überwand ihren Kloß im Hals "Luka wurde von einem … einem Tier … …. getötet?"
"Ganz genau. Und bestimmt keinem kleinen Tier."
"Oh man, wisst ihr was? Was ist mit Lukas Eltern, Freunden und Bekannten? Wir reden davon, dass er tot ist!" mit einem Satz war Sam auf den Beinen. Die Tränen liefen ihm über seine roten Wangen, als er seine Trauer aufs Meer hinausschrie. Lucy stand ebenfalls auf und ging zu ihm hin.
"Hey. Wir haben es alle nicht leicht. Und es ist wirklich scheiße, aber wir müssen uns jetzt zusammenreißen und warten bis Herr Janobi und Herr Almet wiederkommen. Die wissen dann schon was zu tun ist." Mit diesen Worten nahm sie ihn in den Arm und so standen sie eine Weile lang ohne zu merken wie Jaqueline und Chris sich leise unterhielten.
"Die ist voll scharf auf ihn, siehst du das auch?" fragte Chris Jaqueline mit unterdrückter Wut, denn eigentlich wäre er jetzt gern an Sams Stelle.
"Jaa..." erwiderte sie nur und legte vorsichtig ihre Hand auf seine. Doch er bemerkte es kaum, da er seinen Blick nicht von den beiden abwenden konnte.
Dann löste sich Sam aus der innigen Umarmung und gab Lucy einen kleinen Kuss auf die Wange. Sie schaute ihm kurz tief in die Augen und gemeinsam gingen sie wieder zurück zu den anderen.
"Endlich fertig?" fragte Chris mit einem nicht zu überhörbarem Unterton. Er ließ Sam jedoch gar nicht erst zu Wort kommen "Ich denke, jetzt da wir wissen, dass es hier wilde Tiere gibt, sollten wir vorsichtiger sein. Und weil Lucy und du die beiden einzigen sind, die hier einen Schlafplatz haben, schlag ich vor, das Jaqueline mit zu dir und ich mit zu Lucy gehe. Dann können wir gegenseitig auf uns aufpassen." fügt er mit einem Grinsen hinzu.
"Ja also..." fing Sam an, doch da er nicht vor Chris zugeben wollte, dass er lieber mit Lucy in ein Zelt gehen würde, sagte er nur "gute Idee." und bekam damit einen sehr traurigen Blick von der Seite zugeworfen.

Da lagen sie nun. Bei Sam im Zelt war es schon ruhig, die beiden hatten ein paar Worte gewechselt, sind dann aber von der Müdigkeit besiegt worden und schlafen nun traumlos in der kleinen Hütte. Bei Lucy jedoch sah es ganz anders aus.
Amaya ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.01.2006, 18:28   #3
Amaya
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 6


keiner Lust, sich meine Geschichte durchzulesen?
Amaya ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.01.2006, 21:22   #4
Askeron
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 59


Hallo Amaya,

meiner Meinung nach gibt es zweierlei Gründe, warum bis jetzt niemand deine Geschichte kommentiert hat. Einerseits ist es mitten in der Woche und die meisten User haben weniger Zeit, sich längere Beiträge durchzulesen. Schule, Studium, Beruf und Privatleben, sowas schlaucht leider etwas.
Andererseits könnte es auch daran liegen, dass du bist jetzt im Kommentieren auch weniger aktiv warst. Dieses Forum lebt vom lesen und gelesen werden. Zwar ist es keine Voraussetzung, aber ich denke wenn du auch die Motivation aufbringst, Geschichten anderer Autoren zu kommentieren wird man dir diesen Gefallen gerne erwidern.

MfG

Askeron
Askeron ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.01.2006, 21:24   #5
darkjoghurt
 
Dabei seit: 11/2005
Beiträge: 216


tut mir leid - ich les' nie längere sachen.

aber ich finde deinen avatar toll - das ist die scarlett, oder?
darkjoghurt ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.01.2006, 16:15   #6
Yve
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 756


Ich hab mal den ersten Teil gelesen und muss sagen, dass er mir nicht so gut gefällt. Dein Schreibstil ist flach und holprig. Außerdem gibt es viel Unstimmigkeiten. Z.B. der Veranstalter will 5 Menschen aussuchen. Am Anfang sind es fünf, dann 6 und als sie aus dem Flugzeug stiegen waren es ( samt Veranstalter ) 7 Leute ( Jaqueline, Luka, Sam, Steven, Chris, Lucy und die beiden Leiter des Projekts)? Wer ist Steven und wo kommt er auf einmal her? Und woher wissen die Veranstalter, wenn noch nie ein Mensch die Insel betreten hat, dass es dort keine wilden/gefährlichen Tiere gibt?
Eine andere Sache ist, dass die Geschichte nicht neu ist. Ohne die anderen beiden Teile zu lesen, kann ich mir schon weitgehenst denken, wohin die Sache führt.
Aber lass dich mal durch meine "gemeine" Kritik nicht entmutigen
Yve
Yve ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.01.2006, 10:31   #7
Amaya
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 6


@ Yve, danke für deine Kritik! Eigentlich hast du vollkommen recht Habs mir nochmal durchgelesen und stimmt was du sagst.. Naja, ich war 13, kann ja nur besser werden es sei denn, ich hab kein Talent, dann hilft mir mein Alter auch nicht weiter

@darkjoghurt, ja das ist Scarlett Johansson! Ich libe diese Schauspielerin, hast du Filme von ihr gesehen? Ich schon fast alle , ich finde sie einfach fantastisch

Askeron, ok, hast Recht, nur hab ich bis jetzt noch keine anderen Kritiken geschrieben, weil ich eben erst ganz neu hier bin...

Danke für eure Antworten
Amaya
Amaya ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.01.2006, 19:11   #8
Yve
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 756


Ich finde schon das du Potential hast, aber die Art wie du schreibst ist halt ein wenig holprig. Aber bist ja auch noch jung und entmutigen lassen darf man sich auch nicht. Schreib weiter und lerne dazu. Wird schon
Yve
Yve ist offline   Mit Zitat antworten
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