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Alt 20.04.2024, 17:28   #1
männlich RichArt
 
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Standard Hallo

Hallo . Ich möchte mich erstmal vorstellen, bevor ich hier einfach loslege... mein Name ist Richard und ich bin 21 Jahre alt. Ich habe schon seit meiner Kindheit gerne Gedichte geschrieben, aber komischerweise selber nicht besonders viel gelesen. Bedeutet, ich habe tatsächlich recht wenig Ahnung über Lyrik und die ganzen Regeln der Dichtung, neben dem, was mir aus dem Deutschunterricht noch hängen geblieben ist.
Ich wollte wissen wie ihr meine bisherigen Gedichte so findet, möchte euch aber auch sagen, dass die alle mindestens anderthalb Jahre alt sind. Sagt gerne ehrlich ruhig was euch daran stört, vielleicht aber auch, was toll ist, damit ich daran festhalten kann . Eine Frage habe ich noch. Meine Gedichte haben zwar unterschiedliche Themen, aber haben von mir aus eigentlich immer einen Inhalt, der philosophisch und zum nachdenken anregen soll. Kann ich das dann auch dort veröffentlichen?
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Alt 20.04.2024, 18:18   #2
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
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Ich habe schon seit meiner Kindheit gerne Gedichte geschrieben, aber komischerweise selber nicht besonders viel gelesen.
Das ist nicht komisch, sondern tragisch, denn du hat versäumt, Schätze zu heben, deren größter die Wortschatzkiste ist.

Dennoch: Willkommen auf Poetry.

Für Anfänger in der Lyrik ist es nicht schwerig, sich zunächst mit den vier Grundpfeilern der metrischen Dichtkunst zu befassen: Jambus, Trochäus, Daktylus und Anapäst. Mit den Charakteren von vier Geschwistern sollte man klar kommen. Erklärungen dafür findet man zahlreich im Internet. Um das zu verstehen, bedarf es weder genialen Verstandes noch viel Zeit.

Nächster Schritt: einige Reimschemata, genau genommen für den Anfang drei, nämlich Paarreim, Kreuzreim, umarmender Reim. Drei sind zu schaffen.

Dann noch die Unterscheidung zwischen harten und weichen Kadenzen, auch männliche und weibliche Kadenzen genannt. Die männlichen enden auf einem kurzen, harten Hebungslaut ("Wer reitet so spät durch Nacht und Wind / es ist der Vater mit seinem Kind ..."). Die weiblichen enden z.B. auf "e" oder "en", einem unbetonten Endlaut: "Zu Dionys, dem Tyrannen / schlich Damon, den Dolch im Gewande ..."

Das wär's schon mal, womit man sich am Anfang befassen sollte.

Man hüte sich, zu glauben, man könne sofort mit freier, reimloser Dichtung, frei von metrischem Zwang beginnen. Dabei kommt selten Gutes heraus. Erst das Handwerk macht den Meister, der daraus sein eigenes Design zu entwickeln imstande ist.

Noch nie hat jemand einen Roman geschrieben, ohne seine Muttersprache beherrscht zu haben. Vielleicht doch, aber ohne Zweck, Ziel und Erfolg. Menschen wollen verstehen, was sie lesen.

LG
Ilka
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Alt 20.04.2024, 18:43   #3
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Da hast du wohl Recht, ich bin definitiv nicht stolz darauf. Aber durch den starken medialen Fortschritt wird es jungen Menschen heute auch nicht leicht gemacht, mal wieder zu lesen.

Vielen Dank für die Informationen, ich werde mich nachher auf jeden Fall damit befassen.

Und ich verstehe auch das Argument, dass man sich zuerst mit dem "Handwerk" auskennen muss, auch wenn hier das Werkzeug eigentlich nur der Kopf und Geist darstellt und kein stoffliches, außenliegendes Werkzeug .

Ich kann ja mal beginnen, ein Gedicht von mir in das Forum zu posten und wenn es Niemandem gefällt, kommt es in die Gedichtewerkstatt und wird bearbeitet. Denn ich bin der Meinung, dass ich am Besten direkt am Stoff lernen kann, wie wir vielleicht oft merken, ist es ja besser praktisch zu lernen und direkt an der Situation. Beziehungsweise stellt es kein großes Problem dar, denke ich. Mit der Theorie befasse ich mich trotzdem noch, keine Sorge.
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Alt 20.04.2024, 19:10   #4
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
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Aber durch den starken medialen Fortschritt wird es jungen Menschen heute auch nicht leicht gemacht, mal wieder zu lesen.
Nee, so funktioniert das nicht. Du bist volljährig und für dein Leben selbst verantwortlich - nicht der mediale Fortschritt. Es ist deine Entscheidung, ein selbstbestimmtes Leben zu führen oder dich von den Medien einvernehmen zu lassen. Nutze sie, aber lasse dich nicht von ihnen benutzen. Erster Grundsatz: Kein faulen Ausreden.

Wenn du lesen willst, dann lies. Welches Medium der Welt hätte die Macht, dich daran zu hindern, wenn du es wirklich willst?

Tust du es nicht, willst du es nicht. Aber was willst du stattdessen?
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Alt 20.04.2024, 19:15   #5
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Tut mir leid, ich habe mich sicherlich unverständnisvoll ausgedrückt, ich meinte, dass Kinder zu meiner Zeit und heute mit Videos und Fernsehen aufwachsen und deshalb anderes nicht gewohnt sind. Ich würde ja gerne mehr lesen, aber Videos schauen ist eben angenehme aber schlechte Gewohnheit.

Ich denke schon, dass das einen großen Einfluss hat. Aber natürlich kann ich was ändern. Ich habe auch schon einiges daran geändert. Früher habe ich gar nicht gelesen, jetzt ein bisschen.
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Alt 20.04.2024, 19:49   #6
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
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... ich meinte, dass Kinder zu meiner Zeit und heute mit Videos und Fernsehen aufwachsen und deshalb anderes nicht gewohnt sind.
Kann ich nicht gelten lassen. Ich bin Jahrgang 1951, also eine "alte Schachtel", und meine Eltern hatten Mitte der Fünfziger ihr erstes Fernsehgerät. Sensationell. Wir glotzten alles, was kam. Ins Kino gehe ich seit meinem dritten Lebensjahr, ich bin sozusagen mit der Kinogeschichte des gesamten letzten Jahrhunderts aufgewachsen, denn die Filme seit frühestens der zwanziger Jahre wurden damals auch im Fernsehen gezeigt - die heute bedauerlicherweise keiner mehr kennt. Wahre Schätze waren dabei. Meine heutige Filmsammlung umfasst ein paar tausend Filme.

Als die Transistorradios aufkamen, hatte ich eins. Als die Plattenspieler aufkamen - kein Problem, die Plattensammlungen wuchsen an.

Das alles hielt mich nicht davon ab, mir Woche für Woche Stapel an Büchern aus der Jugendbücherei zu leihen und sie zu verschlingen. Ich las wie der Teufel drauf los! Während meiner Berufszeit habe ich ein Vermögen in Büchern investiert. Noch jetzt wartet ein Stapel darauf, von mir gelesen zu werden, was ich in meinem restlichen Leben wahrscheinlich nicht mehr schaffen werden.

Alles eine Sache der Neugier.

Aber eins ist sicher: Das Lesen hat mein Gefühl für Sprache verstärkt und mir einen Reichtum an Wortschatz beschert. Es hat mir auch erleichtert, andere Sprachen zu lernen.

Ich lerne noch immer. Einmal drin, immer drin.
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Alt 20.04.2024, 22:24   #7
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Das alles hielt mich nicht davon ab, mir Woche für Woche Stapel an Büchern aus der Jugendbücherei zu leihen und sie zu verschlingen.
Das hält aber vielleicht andere ab, Ilka.
Wenn du in deiner Kindheit irgendwann auf den Trichter kamst: "ahjo, cool, ich mag die Farbe Gelb und muss jetzt Gelb verschlingen", heißt das nicht, dass alle anderen sich für Gelb entscheiden müssen.

Außerdem hängt ein Teil davon tatsächlich von der Erziehung ab... Eltern, die ihre Kinder an Bücher heranführen, werden es einfacher haben, Neugier bei ihren Kindern entwickeln zu können.
Natürlich können Kinder autonom diese Leidenschaft für sich selbst entdecken. Juuu, geht alles. Muss aber nicht.
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