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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 27.11.2020, 12:15   #1
männlich Ex-DrKarg
Gast
 
Dabei seit: 01/2012
Alter: 76
Beiträge: 3.139

Standard Lied des Autarken


Lied des Autarken

Man hört von überall her sagen,
der Mensch sei nicht sein eigener Herr
und kann kein eigenes Leben wagen,
wo nicht Gesellung und Verkehr.

Wie oft hat er schon hören müssen,
er wäre nichts, als ein Bastard,
bekannt zwar Herkunft und auch Name,
doch Fremder an des Lebens Bindung.

Ja, er war nie ein Autonomer,
denn er floh niemals den Aufgaben,
die als Autarken auch ihn suchen –
trotz der Ausstattung mit viel Freiheit.

Haltepunkte und Autorität
erwehren sich Jemeinigkeiten.
Da musste er autark schon werden,
das eigene Wesen zu bereichern!

Früh spürt' er das Verlorensein,
doch auch die Chancen unseres Seins,
der Tatsache wohl eingedenk,
dass frühe Liebe er erfahren.

Eltern, Verwandte haben ihn
zärtlich in sein Leben begleitet.
Noch heute sind der Ahnen Augen
die Lichtbereiter seines Lebens.

Er wuchs daher langsam heran,
erspürte die Herkunftsfremdheit,
die offen und freiheitsgeboren,
doch ungreifbar ihm sicher auch.

Die Minderwertigkeit lebt heute noch
mit dem Gefühl, wertvoll zu sein:
In Kleinstädten sind Hierarchien
oft drückender, als auf dem Land...

Rostbahnen war'n sein Versteck,
als er im Kindhiersein gebunden.
Wassergefüllte Bombentrichter
Sind Spielplätze der frühen Tage.

Das alles konnte nicht so bleiben,
Die Achsenzeit brachte viel Hunger:
Er spürt' die Armut seiner Herkunft
Jetzt umso mehr in weiteren Tagen...

Schon damals sind ihm Seilschaften
der Hinterwäldler sehr suspekt,
weil wieder schlimme Allianzen
Herrschaft ganz übergriffig bauen.

So schwört' er der Gefolgschaft ab,
die doch nur hindern ihn am Werden
auf Suche nach gebundener Freiheit,
die der Autarke sehnlichst braucht.

Heut bringt das Suchen weg vom Fremdsein
ihn zur Entdeckung zweier Räume,
die nicht im Plan der Herkunft liegen,
weil sie aus Urthymie gestiegen...

Die Erstentdeckung ist Musik,
sind Lieder, die Gemüter prägen,
die ihn bereichern, wenn die Mutter
mit ihm und den Geschwistern singt.

Hinzu kommen noch jene Lieder,
die Schreckenslasten von ihm nehmen:
Nie wieder soll man Kriege führen
mit diesem Lied: „Maikäfer flieg',...“

Er kauft sich von Alteisengeld
die Fahrradteile und die Geige.
Das ist sein Beitrag für die Welt:
„Schwerter werden zu Pflugscharen!“

Die Zweitentdeckung ist die Sprache,
mit der er reicher sich erst fühlt,
befreit sie ihn doch von Traglasten
des Freumdseins und dem Minderen.

Er liest sie alle, die Karl May,
entdeckt früh alte Philosophen,
wenig Romane, doch Gedichte
in ihrer Schönheit, den Botschaften.

Mehr und mehr wird ihm dabei klar,
dass Sprache Heimat werden kann,
wenn Irritationen auch zunehmen,
wo Unvernunft Suchpfade öffnet.

Er spürt, wie notwendig ihm ist,
auch weiter freiheitlich zu bleiben,
so wie vielleicht der alte Karg,
der wurde schließlich auch autark...

Nun erst gewinnt er eine Frau,
mit der Verständnis möglich wird:
Schönheit und Bildungsgröße
sind Tageslaunen nicht geschuldet.

Mozart schafft ihm die Harmonien,
mit denen sein Gemüt ertieft,
ihm bringt die tongegebene Heimat,
die früh er schon verloren glaubte.

Und auch Petrarcas ferne Laura
gerät ihm früh zur Offenbarung,
denn da entdeckt' er jene Bindung,
ohne Autarksein nicht sein kann.

Recht früh wird ihm die Dichtkunst
zu einem Eigenschöpferhaus,
weil es ihm dabei oft gelungen,
Seinsgründe für sich zu entdecken.

Gegen die Niederung der Herkunft
Und Armut seiner frühen Jahre
schafft er mit Sprache nun ein Werk,
um dessen Mut man ihn beneidet.

So ist es immer mit dem Dichter:
Die einen wollen ihn verstehen,
die anderen nur Fehler sehen –
und wenigen erschließt er sich...


©Hans Hartmut Karg
2020

*
Ex-DrKarg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2020, 12:21   #2
männlich Walther
 
Benutzerbild von Walther
 
Dabei seit: 03/2013
Beiträge: 1.873

hach!
Walther ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2020, 12:44   #3
männlich Ex-Ghost of a writer
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2020
Beiträge: 44

Moin,

was mich n bißchen wundert. In der ersten Strophe beginnst Du mit einem Kreuzreim, den Du dann in den letzten 95% verlässt. Von da an klingt es wie eine zu lange Beschreibung eines Autors im Vorwort eines Buches. Es sind ein paar nette Formulierungen drin, allerdings wird es dann immer mehr zu einem einfachen Text.

Gruß

Marcus
Ex-Ghost of a writer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2020, 13:41   #4
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

Zitat:
einfachen Text
bitte GoW bist du in einer deliriösen lese-kondition????

Hans schafft es immer sich jeden Tag zweimal mit zwei seiner eigenen schwachsinnigen Texten zu übertreffen. Aber dieser Text ist wohl einer der allerdümmsten den ich jemals gelesen habe.

https://www.poetry.de/showthread.php?t=92184
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2020, 13:55   #5
männlich Ex-Ghost of a writer
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2020
Beiträge: 44

Ich versuche es immer ne Spur netter. Aber wie gesagt: Es ist n Text. Eine normale Vorstellung einer Person. Nebenbei viel zu lang. Mir ist da nicht viel lyrisches aufgefallen. Lesekondition war tatsächlich von Nöten.
Aber ich hab gerade Zeit.

Gruß

Marcus
Ex-Ghost of a writer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2020, 14:20   #6
weiblich Ilka-Maria
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Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Das soll ganz offensichtlich eine Verteidigungsrede sein. Der große Unverstandene ...

Der Letzte, bei dem so etwas stattgefunden hatte, trank danach den Schierlingsbecher aus.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2020, 15:27   #7
männlich Walther
 
Benutzerbild von Walther
 
Dabei seit: 03/2013
Beiträge: 1.873

Der Mensch kommt ins Leben.
Zu schnell ists zu Ende.
Es wird nicht viel geben,
Wie sehr man's auch wende:

Gebraucht man viel Worte,
So ganz ohne Not,
Dann ist man als Dichter
Schon vor der Zeit - tot.
Walther ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.11.2020, 18:59   #8
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Zitat:
Zitat von Käpten Toby Beitrag anzeigen
Könnte es daher nicht sein, daß wir Gegenwartsmenschen nur zu ignorant sind, um die Größe des schöpferischen Werks des Dr. Karg zu erkennen? Und daß in fünfzig oder hundert Jahren seine Gedichte in jedem Schulbuch zu finden sein werden?

Das könnte sein, und das gab es zuweilen. Aber nur bei Dichtern, die diese Bezeichnung verdienten. Um entdeckt zu werden, müsste man nicht nur virtuos mit der deutschen Sprache umgehen können, sondern sie auch lieben. Beides trifft auf Hans nicht zu.

Er hat eine ganz andere Intention, und die liegt nicht im lyrischen oder sonstwie künstlerischen Bereich, sondern im Banalen. Auf Kunst kommt es ihm jedenfalls nicht an, sondern - so seine eigenen Worte, soweit ich sie erinnere - soviel Texte wie möglich am Tag rauszuwerfen. Masse statt klasse ... das ist Hans' "Werk". Schulbuch? Gott bewahre die Schüler davor.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
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