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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 19.06.2006, 21:06   #1
Incarnatus
 
Dabei seit: 06/2006
Beiträge: 26

Standard Versengte Heimat

Versengte Heimat

Nach Jahrhundert unendlich irren
Durch der Länder Zerfalles Pein
Erfährt mein Herz ein tiefschürfend klirren
Und kehrt endlich in deines heim.

Und wenn dies wart
Nur von Dauer kurz
Bald vergessen der Schmerzen Durst
Erinnert daran ein Duft doch so zart.

Unheilvoll geht das Leben weiter
Unbarmherzig herzlich heiter
Vergessen ist der kälteste Schmerz
Welcher tröstet der Sehnsucht Herz.

Wie ein alter Eichenbaum
Werd ich einmal stehen an des Lebens Saum
Blickend auf ein gefülltes Leben
Entblätternd und erwartend den letzten Segen.

Mir träumte von einer andern Welt
Die sich widerspiegelt an meinem Seelenhimmelszelt
Der Irrsinn darob zu spät erkannt
Meine Heimat blieb mir unerkannt.

An was der Mensch sich orientieren soll
Da Vergangenheit überwuchert so übervoll
Und die Zukunft um so weltenfremd
Verschlossen bleibt da Gewissheit hemmt.

Wenn die letzte Stunde naht
Unterwegs auf dem entgültigen Abschiedspfad
Träumt es mir von einer fremden Welt
Die Sehnsucht als ihr Gesetz erwählt.

Wenn mein letzter Atem sich vermengt
mit seinen Enkeln Wurzelpracht
Dann öffnet sich eine Wunde die früher war versengt
Deren Schmerzen Pforte den Weg in meine Heimat lacht.

Von unbeschreiblichem schmerz durchtränkt
Dem Untergang direkt in die Arme lenkt
Unsere Welt von Heimatlosen
Welche verenden werden an ungelebtem Tosen.
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