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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 28.09.2015, 16:26   #1
männlich Sal Paradise
 
Dabei seit: 09/2015
Alter: 42
Beiträge: 60

Standard Die Asche meiner Mutter

Weit entfernt der letzte Kuss
der letzte Schlag der mich begrüßte
Tag für Tag
mein halbes Leben
Jede Strafe ich verbüßte
Hab die Tränen nicht vergeben

Du warst mir fremd und doch vertraut
Das Muttersein auf Sand gebaut
Erfülltest Pflicht und brachst mit ihr
die Pflicht der Mutter, sagtest mir
jede Arbeit zu verrichten
sich in Branntwein zu vernichten

Heute bist du fast verblichen
Meinem Herzen fast entwichen

Deine Asche ruht schon lang
auf mir unbekanntem Grunde
find ich Frieden irgendwann?
Die Engel bringen keine Kunde

Du bleibst allein in kalter Erde
Bis auch ich den Kindstod sterbe

Geändert von Sal Paradise (28.09.2015 um 18:11 Uhr)
Sal Paradise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.09.2015, 18:59   #2
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 61
Beiträge: 6.716

Ich finde es nicht ueberragend gut, aber interessant.
Das mit dem Kindstod passt nicht, nur Kinder bis zwei Jahre koennen davon betroffen werden.
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.09.2015, 19:27   #3
männlich Sal Paradise
 
Dabei seit: 09/2015
Alter: 42
Beiträge: 60

Dieses Gedicht ist ein Ansatz mich mit dem Tod meiner Mutter auseinanderzusetzen. Es ist also autobiographisch. Für den Begriff "Kindstod" habe ich mich bewusst entschieden, bleiben doch in den Augen der Eltern ihre Kinder immer "Kinder". Es ist also ein lyrischer Kindstod. Ich danke aber für das Interesse und den Kommentar.

SP
Sal Paradise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.09.2015, 21:17   #4
weiblich Ex-Dabschi
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2014
Beiträge: 2.371

Zitat:
Zitat von Sal Paradise Beitrag anzeigen
Weit entfernt der letzte Kuss
der letzte Schlag der mich begrüßte
Tag für Tag
mein halbes Leben
Jede Strafe ich verbüßte
Hab die Tränen nicht vergeben

Du warst mir fremd und doch vertraut
Das Muttersein auf Sand gebaut
Erfülltest Pflicht und brachst mit ihr
die Pflicht der Mutter, sagtest mir
jede Arbeit zu verrichten
sich in Branntwein zu vernichten

Heute bist du fast verblichen
Meinem Herzen fast entwichen

Deine Asche ruht schon lang
auf mir unbekanntem Grunde
find ich Frieden irgendwann?
Die Engel bringen keine Kunde

Du bleibst allein in kalter Erde
Bis auch ich den Kindstod sterbe
Sehr berührend, lieber Sal Paradise. Ich kann Deine Verse sehr gut nachvollziehen, wahrscheinlich, weil ich in meiner Kindheit ähnliche Erfahrungen machen musste.

Meine Mutter lebt noch und ich konnte schon zu Lebzeiten Frieden mit ihr schließen. Ich denke, dass es trotz allem unerträglich für mich gewesen wäre, wenn sie stirbt, ohne, dass ich ihr verzeihen konnte ...

Näher möchte ich gar nicht darauf eingehen ...

Alles Gute und liebe Grüße
Dabschi
Ex-Dabschi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.09.2015, 21:54   #5
männlich Sal Paradise
 
Dabei seit: 09/2015
Alter: 42
Beiträge: 60

Es ist gut wenn man abschließen kann. Ich glaube diese Worte nach all den Jahren zu finden hat mir geholfen dem ein Stück näher zu kommen. Letztlich bleibt es wohl aber ein emotionaler Grenzwert den ich nie ganz erreichen werde. Vielleicht ist der Weg das Ziel.
Sal Paradise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.09.2015, 23:46   #6
männlich Leandra
 
Benutzerbild von Leandra
 
Dabei seit: 08/2015
Ort: NRW - Essen Umgebung.
Alter: 39
Beiträge: 771

Hallo miteinander,

finde es persönlich sehr gelungen. Metaphorische Ansätze die ich zu erkennen vermag. Es gefällt und eine gewisse Nähe ist auch zu verspüren. Gefühlvoll.

Kindstod, oder auch SIDS genannt kann tatsächlich nur bis zu einer bestimmten Altersgrenze eintreten. Habe dies aber metaphorisch aufgefasst, genau wie du es beschrieben hast. Gerne gelesen.

Danke und abendlicher Gruß

Leandra -
Leandra ist offline   Mit Zitat antworten
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