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Alt 22.11.2023, 04:36   #1
männlich Vers-Auen
 
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Standard Das Sternkind

Das Sternkind

Es war einmal ein Mädchen, dessen Mutter kurz nach der Geburt starb. Der Vater war tieftraurig und glaubte, dass sein Familienglück unter keinem guten Stern steht. Neben dem Vater überschüttete die ganze Stammesgemeinschaft das kleine süße Mädchen mit Liebe und gaben ihm alles, was es benötigte. Sein Vater dankte es dem Stamm mit großen Mengen Wild, da er beim Jagen stets das Glück auf seiner Seite hat. Auch das Mädchen war ein wahrer Glückspilz. Es fand auf den Wiesen die schönsten Blumen, leckersten Pilze und Beeren.

Die Leute wunderten sich über so viel Glück und meinten voller Ehrfurcht: „Der Stern, der uns zur Zeit umkreist, ist der eines guten Geistes.“ Die Stammesältesten waren da skeptischer. Sie wußten aus der Vergangenheit was passiert, sollte der Stern seinen Weg ändern. Unglück würde über sie hereinbrechen! Einige der Ältesten glaubten sogar, dass der Stern aus dem Himmel vertrieben wurde. Der Späher „Adler Auge“ meinte zu wissen, dass der Stern in Wirklichkeit ein Dämon sei, weil er rundum Augen und Flügel hätte.

Aus dem Staunen der Leute wurde nun Furcht. Sogar die Kinder erschraken und versuchten mit Schreien und Steinwürfen den Stern zu vertreiben. Und alle waren heilfroh, dass der Stern meistens dem Vater und dem Mädchen folgte, wenn sie durch die Wildnis streiften. Doch in der Dunkelheit, wenn alle am Lagerfeuer saßen, stand der funkelnde Stern über um gesamten Stamm. Die Ängstlichen verkrochen sich dann in ihr Zelt. Das Mädchen liebte den Stern über alles und es schien so, dass der Stern die Liebe erwiderte, was man an seinem pulsierenden Aufglühen erkennen konnte. Fortan wurde das Mädchen nur noch „Sternkind“ genannt.

Eines Tages im Mittsommer konnte niemand mehr Früchte in den Wäldern finden. Nur im Moorgebiet hingen die Sträucher voll. Doch in das Moor zu gehen war der bösen Geister wegen strikt verboten, da man wusste: Wer dort hinein geht, kehrt niemals zurück! Furchtlos wie das Sternkind war, machte es sich dennoch auf den Weg, um Beeren zu sammeln. Es vertraute auf ihren treuen Begleiter den Glücksstern. Am Rande des Moores angekommen sah es, dass viele Sträucher von Tieren abgefressen waren. Wenn das Mädchen den Weidenkorb voll haben wollte, blieb ihm nichts anderes übrig, als tiefer in das verbotene Gebiet hinein zu gehen. Endlich war der Korb voll und es konnte sich auf den Rückweg machen.

Mittlerweile war dichter Nebel aufgezogen und das Mädchen sah die Hand vor Augen nicht. Auch der Stern war nicht mehr zu sehen. Schon bald hatte es die Orientierung verlogen und schrie um Hilfe. Wohl hörte das Sternkind die Rufe der Suchenden, doch seine Hilfrufe verhallten im Lärm der Rohrdommeln, die aufgeschreckt wegflogen. Es dämmerte. Dunkle Wolken ziehen am Himmel auf und schon bald regnete es in Strömen. Hilflos watete das Sternkind durch den kniehohen moorigen Sumpf. Seine Kräfte ließen schnell nach! In dem Augenblick, als der fahle Mond die Wolkendecke durchbrach, hielt das Mädchen Ausschau nach dem einstigen Begleiter. Vergeblich! Und sachte, fast schon vorsichtig, zog Mutter Erde das weinende Mädchen in ihren Schoß.

Früh am nächsten Morgen machte sich ein Trupp Spurensucher auf die Suche nach dem Mädchen. Sie fanden nur die Fußabdrücke und den mit Beeren gefüllten Weidenkorb. Ein mystisches kleines Licht erhellte die Fundstelle im Moor. Die Jahreszeiten kamen und gingen und der Stern leuchtete noch immer über den Lagerfeuern, doch sein Licht wurde mit der Zeit immer trüber, bis es schließlich erlosch. „Er war so traurig über den Tod des geliebten Mädchens, dass auch er starb.“, sagten die Leute untereinander.
Vers-Auen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.11.2023, 15:55   #2
männlich dunkler Traum
 
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Standard Hallo Vers-Auen

... irgendwie taucht im zweiten Absatz ohne Zusammenhang ein Stern auf. Mir fehlt die Bindung in der Erzählung. Die Story an sich ist nett, aber irgendetwas fehlt - Spannung?

... Wohl hörte das Sternkind die Rufe der Suchenden, ...
Früh am nächsten Morgen machte sich ein Trupp Spurensucher auf die Suche ... und das Sternkind hat sie schon am Vortag rufen gehört? Hier hast du schneller geschrieben, als gedacht, sorry.

wsT
dT
dunkler Traum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.11.2023, 04:31   #3
männlich Vers-Auen
 
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Standard Dankeschön!

Hallo dunkler Traum, vielen Dank für deine Aufmerksamkeit.

Damit der Leser besser schlussfolgern kann, könnte ich im ersten Absatz am Ende einfügen:
„Auch das Mädchen das unter einem wandernden Stern geboren wurde, war ein wahrer Glückspilz.
Es fand auf den Wiesen die schönsten Blumen und in den Wäldern die leckersten Pilze und Beeren.“

Den zweiten Fehler kann man leicht korrigieren, anstatt: „Wohl hörte das Sternkind die Rufe der Suchenden,“
„Wohl hörte das Sternkind die Rufe ihres Vaters“
Spannung war in dieser Geschichte nicht vorgesehen, sie sollte nur mysteriös und traurig sein.
D.h. der Stern mit Augen und Flügeln rundum, könnte auch ein Flugobjekt gewesen sein;-)

LG
Vers-Auen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.11.2023, 10:32   #4
männlich dunkler Traum
 
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Standard Hallo Vers-Auen

"Auch das Mädchen das unter dem wandernden Stern geboren wurde, war ein wahrer Glückspilz." stellt den Bezug besser dar.

Beim zweiten würdest du eine Verwirrung durch die andere ersetzen, wo kommt jetzt der Vater her? -imho, würde aber die Kausalität wieder herstellen und ist nachvollziehbarer.
Mystisch erscheint mir die Geschichte nicht, weiß aber ehrlich nicht, was der Geschichte fehlt. Vermutlich würde ich ähnlich schreiben.

wsT
dT
dunkler Traum ist offline   Mit Zitat antworten
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