Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Geschichten, Märchen und Legenden

Geschichten, Märchen und Legenden Geschichten aller Art, Märchen, Legenden, Dramen, Krimis, usw.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 21.09.2013, 18:36   #1
männlich Rene DeVito
 
Dabei seit: 09/2013
Beiträge: 1

Standard Das Schiff der Verdammten - Erzählung

DAS SCHIFF DER VERDAMMTEN
eine Erzählung von René DeVito


Prolog:
„Geisterschiffe durchqueren die Meere seit Beginn der Schifffahrt und bereichern unser Leben durch zahlreiche Geschichten. Jede Geschichte ist es wert erzählt zu werden. Ob Sie nun wahr ist oder nicht spielt keine Rolle.“ – Rene DeVito

Es war stockdunkel am Pier. Der Mond war aufgegangen und spiegelte sich im dunklen Wasser des Meeres wieder. Die Flut war vor einigen Stunden gekommen und mit ihr erschien dieses geheimnisvolle Schiff.

Der Name des Schiffes war USS Burlington und man hatte Edgar allen mitgeteilt, dass es sich hierbei um eine Fregatte handelte welche die Stadt Burlington im Bürgerkrieg gebaut hatte, damit es jagt auf die Schiffe der Rebellen machen sollte.

Doch daraus wurde nichts. Kurz nach ihrer Jungfernfahrt war das Schiff spurlos verschwunden. In den letzten 20 Jahren erzeugte das Geheimnis zahlreiche Gerüchte. Ein Gerücht lautete, das Schiff sei von Geistern im Bermudadreieck gekapert worden um als Anlaufstelle der verlorenen Seelen die sieben Meere zu durchkreuzen.

Edgar Allan und der Zeitungsjunge Bill standen am Hafen betrachteten das veraltete Schiff auf dessen hölzernen Planken zahlreiche Algen und Muscheln lagen. Der Mond schien das düster wirkende Deck ließ erkennen, dass die Segel zahlreiche Löcher aufwiesen welche nicht von einem Kampf mit Geschützen herrühren konnte. Was auch immer diese Schäden verursachte, es hatte seinen ganz eigenen Geschichte.

„Willst du etwa an Bord gehen, Edgar?“, fragte Bill.

„Na klar. Hier werden wir die Antworten, die wir suchen jedenfalls nicht erhalten! Meinst du nicht?“, entgegnete Edgar.

„Das ist mir schon klar. Es ist nur die ganze Sache wirtschaftlich etwas unheimlich.“

„Du willst doch Schriftsteller werden? Das hier ist eine einmalige Gelegenheit für uns. Eine Geschichte über Geisterschiffe wird sich sehr gut verkaufen! Außerdem sollte ich von dem Fundberichten bevor Hector Gonzalez tut.“, lebte Edgar Allan für sich fest.

„Ich verstehe dich. Es macht wenig Sinn dir die Sachlage noch auszureden oder? Lass es uns hinter uns bringen!“


Die Helden von Burlington suchten einen Weg an Bord des Schiffes. Niemand hatte eine Planke ausgefahren, über die man hätte das Schiff erreichen können. Das ungleiche Paar wanderte über den Steg und suchte nach Seilen oder Leitern über die man an Bord kommen könnte.

„Da drüben. Siehst du das auch?“, deutete Billy Nacht.

„Ich bin mir nicht sicher. Es könnte ein Tau sein. Wir müssen vorsichtig sein, es dürfte schon verrottet sein. Sehen wir nach!“

Edgar schlich so leise der konnte voran und hoffte dadurch keine schlafenden Hunde zu wecken. Bill folgte ihm unentschlossen. Als die meiner das Tau erreichten erkannten sie die Möglichkeit antworteten zu können. Sie nutzten die Chance und Edgar klettert voran. Bill folgte ihm.

Das Tau war sehr nass und glitschig und man hatte seine Not sich daran festzuhalten. Doch es gelang den Männern irgendwie bis zur Reling hoch zu klettern.

Als sich Edgar an der Reling festhalten wollte rutschte er plötzlich ab und verlor den Halt. Mit nur einer Hand klammerte er sich am Tau fest und schwang am Schiff hin und her. Dabei traf er mit seinen Schuhen Bill so fest am Kopf, dass er vor Schmerz aufschrieb. Edgar bemühte sich die Kontrolle über seinen Körper wiederherzustellen.

Völlig unerwartet erschien ein grüner Kopf über der Reling und starrte Edgar an. Der grüne Kopf wirkte menschlich und war mit Algen überzogen. Er trug ein Vollbart und lange schwarze Haare.

Den Schreiber einer Tageszeitung war sofort klar dass es sich hierbei nicht mein Menschenhandel konnte. Eilig fast panisch versuchte Edgar mit seinen Händen einen Knauf zu erreichen an dem er sich klammern konnte.

Der Geist einer Regel zog ein Schwert. Doch seine Bewegungen waren langsam. Edgar gelang es sich über die Absperrung zu gelangen und trat dabei schwungvollen mit seinen Stiefel gegen den Kopf der geisterhaften Erscheinung. Sie ging zu Boden und rührte sich nicht. Raschheit Edgar den Zeitungsjungen an Bord zu kommen.

„Das war ziemlich knapp. Aber das lange gedauert?“, fragte Bill

„Ich bin einem Helfer begegnet.“

„Bitte was?“, fragte Bill fassungslos.

Edgar deutete auf die vor ihnen liegende Gestalt. Sie fing an sich wieder zu bewegen und nach dem Schwert zu suchen. Erschrocken suchte Edgar nach so etwas wie eine Waffe doch Bill kam ihm zuvor. Er nahm Anlauf und stemmte sein Knie gegen das Grüne Gesicht. Die Gestalt blieb jetzt endgültig regungslos liegen.

„Siehst du Edgar, so etwas gemacht!“

Stolz zeigte Bill sein Werk während Edgar seinen Notizblock aus dem Futter der Innentasche zog. Der Zeitungsverleger begann die grüne Gestalt skizzieren.

„In dir steckt ein richtiger Kämpfer, Kumpel. Ich hoffe du schreibst deine Berichte genauso begeistert.“

Schnell begann Bill die Planken abzusuchen. Dabei entdeckte er das Schwert des Toten Seemanns und ein altes Entermesser in der Reling stecken. Bill nahm beide Waffen an sich. Dann suchte Edgar nach einen Weg, wie man über das feuchte und nasse Deck unter der gelangen konnte.

„Die Waffen sehen so aus, als seien sie schon 20 Jahre unter Wasser gewesen! Was immerhin hier los ist es wird eine sehr gute Geistergeschichte für die Zeitung.“, stellte Bill fest.

„Du könntest Recht haben. Alles was ich bisher sehe deutet darauf hin, dass die Gerüchte wahr sein könnten. Ich glaube dort am Heck sieht es gut aus!“
Edgar machte sich sofort auf den Weg in Richtung Heck, wo er eine Tür zu den Offiziersquartieren vermutete. Der Schriftsteller schlich langsam und vorsichtig zum Achterdeck. Bill sah sich noch ein letztes Mal über das Deck um als Bill eine leise Stimme hören konnte.

„Hier muss es sein, Gringo!“

Aufgeschreckt von der Stimme schlitterte der Zeitungsjunge direkt an die Reling und sah auf dem Pier herab. Bill konnte nur drei schemenhafte Gestalten erkennen, die einen Weg suchten an Bord zu kommen.

„Beeilung, Amigos, wofür bezahle ich euch? “

Bill spähte die drei Gestalten einen Moment lang aus und glaubte Hector Gonzalez zu erkennen. Das war ganz sicher kein Freundschaftsbesuch, Gonzalez war sich auf der Suche nach einer Geschichte für seine Zeitung.
„So was blödes! Edgar wir haben besuchen! Gonzalez ist hier!“

„Dann müssen uns beeilen! Ich bin mir sicher, wir finden das Logbuch im Quartier des Kapitäns. Das Buch ist sicher sehr wertvoll.“

„Ich komme schon Edgar! Hey! Was ist denn das?“

Bill sah angespannt in die Dunkelheit. Er glaubte eine dunkle Gestalt in schwarzer Kutte über den Geist, den er zu Boden trat, stehen zu sehen. Die Gestalt schien etwas in der Hand zu haben das aussah wie eine Sanduhr. Die Beschreibung passte auf die Erscheinung des Todes, wie im Volksmund beschrieben wurde.

Der Tod macht eine leichte Bewegung mit der freien Hand worauf eine schemenhafte Gestalt sich aus dem Körper der regungslosen Person erhoben. Die Gestalt schien Tod zu folgen.

„Was meinst du?“, wollte Edgar wissen und drehte sich zu Bill um.

Der Zeitungsjunge deutete auf den Ort des Geschehens, doch als Edgar hinsah war der Tod bereits verschwunden.

„Lass uns das Logbuch suchen bevor wir noch den Verstand verlieren.“

Kaum hatte Edgar den Satz ausgesprochen erreichte er auch schon die Tür. Er fühlte sich dabei beobachtet, führte das Gefühl aber auf die Anwesenheit von Gonzalez und seinen Leuten zurück.


Die Tür war nur leicht angelehnt und ließ einen Blick in den Flur zu. Vorsichtig tastete sich Edgar den schmalen Gang entlang. Bill versuchte mit Edgar mitzuhalten, gelang dabei ins Schleudern viel zu Boden. Ein dumpfer Aufschlag war die Folge.

„Pssst. Nicht so laut!“, fauchte Edgar Bill an.

„Ich möchte nicht entdeckt werden!“

Vorsichtig arbeitete sich Bill wieder auf die Beine vergewisserte sich das Gonzalez Leute sie nicht aufgespürt haben.

Edgar hatte eine Tür erreicht, an der ein Schild das Quartier als Kapitäns Quartier auswies. Er öffnete die Tür, trat herein und sah sich um. Der ganze Raum war verrottet. Die Regale, der Schrank, Schreibtisch, die Koje und die Stühle waren alle verfault und Rochen grauenvollen. Nur eine Truhe mit Eisenbeschlag in einer Ecke war sehr gut erhalten.

„Da, sieh nur!“, sprach Bill freudig als er glaubte das Ziel erreicht zu haben.

„Ja. Ich glaube wir haben es geschafft!“

Bill und Edgar vergaßen jede Vorsicht, als sie versuchten die Tour zu öffnen. Es dauerte eine Weile doch es gelang Edgar mit der Hilfe des Dolches die Truhe zu öffnen. Vor ihnen lag ein unversehrtes Buch mit einem Ledereinband das ziemlich wertvoll außer.

Als Edgar danach greifen wollte hörte er eine Stimme hinter sich speichern: „Vielen Dank für die wertvolle Hilfe, Gringo!“

Etwas in der Art hatte Edgar erwartet. Langsam und vorsichtig erhob sich aus der Hocke und wollte sich Gonzalez zuwenden.
„Stehen bleiben! Gib mir das Buch, aber ganz langsam, Gringo, sonst Puste ich deinem Freund hier das Licht aus!“

„Ich dachte immer du tötest keine Menschen, Gonzales?“

„Das mache ich nicht, Gringo, Jose und Phillip werden das erledigen wenn ihr nicht tut was ich verlange.“

Die drei Banditen ließen Edgar und Bill vor den Lauf Ihrer Revolver wieder auf die Beine kommen. Gonzalez streckte seine Hand aus und erwartete von Edgar das seinem Pult übergeben würde. In Anbetracht seine Überlegenheit setzte er ein fieses grinsen auf.

„Seht ihr, Amigos, so betreibt man Erfolgsgeschichten!“

Die Verbrecher wechselten einige Worte auf Spanisch. Sie waren sich nicht ganz sicher, was sie jetzt mit ihren Gefangenen tun sollten. Gonzalez widmete seine Aufmerksamkeit wieder Edgar zu.

„Meine Freunde hier sind nervös, Gringo, sie würde euch gerne töten! Aber du weißt, Edgar, das ist nicht mein Weg. Ihr könnt doch schwimmen? Nicht? Egal, Amigos. Die Haie freuen sich trotzdem auf euch.“

Die Latinos begannen amüsiert zu lachen. José trennte sich von der Gruppe um auf Deck an der Reling nach einem Beiboot zu suchen. Philipp setzte sein bestes Lächeln auf:

„Ihr werdet Sterben! Eure Namen werden Teil einer neuen Geschichte sein, so wie es euch immer gewünscht hat!“

Urplötzlich hörte man von Deck einen grauenvollen Schrei. Es klang wie der Schrei einer wilden Bestie. José rief laut um Hilfe und Phillip eilte los seinem Freund zu helfen.

„José! Was ist los? Oh mein Gott ein Monster!“

Das Schiff wackelte auf und ab als gäbe es einen Sturm im Hafen. Als Gonzalez aus dem Fenster sah, glaubte er die riesigen Tentakel der Krake zu erkennen.

„Heilige Mutter Maria! Das Ding ist ja riesig!“

Gonzalez erstarrte vor Schreck! Philipp und José waren der Krake links Opfer gefallen. Edgar und Bill nutzten den Augenblick um sich an Gonzalez vorbei auf das Mitteldeck in Sicherheit zu bringen.

Die beiden Männer erkannten, wie Philipp und José in den Tentakeln der Krake erdrückt wurden. Das Blut spritzte über die Segel und verteilte sich über das ganze Schiff.

Geistesgegenwärtig nahm Edgar einen der Revolver auf, die einer der Banditen beim Kampf gegen die Krake verloren hatte. Der Schriftsteller versuchte zu zielen und gab zwei Schuss auf den Kopf ab, wo er die Augen der Krake vermutete.

„Hau ab, Bill! Bring dich in Sicherheit!“

Der Junge wagt es nicht Edgar zu widersprechen und brachte sich mit einem Sprung über die Reling in das Wasser in Sicherheit. Edgar freute noch einen Schuss auf die Krake ab, ehe sie sich in das Meer zurückzog.

„Ich will nicht sterben!“

Trotzdem das Schiff sich wieder beruhigte an eine Flucht nicht zu denken. Gonzalez steckt in Schwierigkeiten, dachte sich Edgar.

Der Schriftsteller und Verleger verlor keine Zeit in das Quartier zurück zu eilen. Überrascht sah Edgar, wie ein grün häutiger Mann mit einem Bart aus Algen und einer Mütze Hector Gonzalez fest im Würgegriff hatte.

Ohne die Konsequenzen nachzudenken gab Edgar zwei Schüsse auf das Wesen ab, das daraufhin Richtung Fenster zurück torkelte. Dann setzte der grüne Mann erneut zu einem Angriff an.

„Macht das du verschwindest Hector! „rief Edgar Gonzalez noch zu.
Das grüne Ungeheuer versuchte jetzt Edgar in den Griff zu bekommen und fixierte ihn. Edgar gab einen Schuss ab, der den Angreifer nicht aufhielt. Weitere Schüsse waren nicht mehr möglich da die Trommel leer war. Das ungeheuer kam Schritt für Schritt näher.

So blieb Edgar ließ uns übrig als zurück zu weichen. Dann entdeckte er den Dolch eine Truhe, den er vorhin liegen gelassen hatte. Er warf sich zu Boden, nahm den Dolch auf drehte sich um und sah wie das Monster über ihn zu packen wollte.

Edgar rammte ihn n sein Dolch in die Genitalien. Ja und vor Schmerz ging das Ungeheuer zu Boden und wendete sich. Die Gelegenheit dann der Schriftsteller war und ergriff die Flucht.

Er rannte so schnell er konnte über das ganze Deck, kletterte am Tau herab und war froh als im festen Steg unter seinen Füßen spürte. Instinktiv entfernte Edgar sich einige Meter vom Schiff, bis er sich sicher war, das ihm niemand folgte.

Völlig außer Atem setzte er sich auf einem Pier. Als er einen letzten Blick zum Schiff warf Bayers Geisterstunde von Burlington schon verschwunden. Verwundert rieb Edgar sich die Augen. War das alles nur ein Traum?

„Du siehst gut aus Edgar. Aber ich fühle mich ein wenig nass! Ich hoffe du hast deine Geschichte gefunden. Ich habe keine Lust heute Nacht noch mehr Abenteuer zu erleben.“, sprach ein nasser Bill Edgar an.

„Lass uns nach Hause gehen. Wo ist eigentlich Gonzales?“

„Er ist weg gelaufen. Ich glaube er hatte wohl genug für heute!“

Edgar folgte der Aufforderung und spazierte mit Bill nachhause zum Verlagshaus. Der Morgen Ausgabe der Zeitung würde ganz Burlington die Geschichte nachlesen können, obwohl sie niemand glauben wird.
Rene DeVito ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Das Schiff der Verdammten - Erzählung

Stichworte
erzählung



Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Branntwein der Verdammten Gram Gefühlte Momente und Emotionen 0 17.05.2010 11:53
Mein Schiff JFM Düstere Welten und Abgründiges 2 26.12.2007 18:57
Die Zärtlichkeit der Verdammten Sylence Düstere Welten und Abgründiges 2 18.06.2007 00:57
Das Schiff calisto Lebensalltag, Natur und Universum 0 24.11.2006 22:00
Mein Schiff Kleiner-Willi Gefühlte Momente und Emotionen 0 15.09.2005 00:08


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.