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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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29.09.2012, 13:32 | #1 |
Stadtszenen: Hochhaustänzerin
Hochhaustänzerin
Drei Meter von der Tür bis zum Bett bis zum Fenster. Links nebenan ertönt Kindergeschrei, Rechts läuft eine Waschmaschine. Wenn sie aus ihrem Fenster hinausschaut, Sieht sie hundert Meter in die Tiefe. Ihre Zimmerpflanze ist das einzige Grüne, Das sie jetzt bei „Ich sehe was, was du nicht siehst“ Nehmen könnte. Ihre kleine Grünlilie, Die Lunge des Zimmers, Ihr Relikt aus der lebendigen Welt, Ihr Geheimnis des Lebens. Drei Meter. Ihre Insel und in der Mitte ein Teppich. Raum zum Tanzen. Der Platz reicht gerade, Um ihre menschliche Hülle auf Links ziehen zu können. Wenn sie sich einsam fühlt, zieht sie sich um und tanzt, Aus dem Grau des Außen In die Farbpalette ihres inneren Kinderspielplatzes. |
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29.09.2012, 17:57 | #2 |
Hallo, ShamanDaughter,
schön, mal wieder ein Gedicht von dir zu lesen. Es gefällt mir gut; gelungener, einfühlsamer Blick in die äußere und innere Welt dieser Frau. besonders gut gefällt mir der Ausdruck: ihre äußere Welt auf links zu krempeln und die letzten beiden Zeilen : tanzt, aus dem Grau des Außens (!) in die Farbpalette ihres inneren Kinderspielplatzes. lg simbaladung |
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29.09.2012, 18:24 | #3 |
Hallo ShamanDaughter -
Deinen Text fand ich - fast erschreckend - erfrischend, eine Sache hätte mich persönlich noch brennend interessiert - und zwar, was dort wohl für Tapeten die wÄNDE umrandeten, die Welt quasi Alles andere finde ich, trotz dem blank-kargem Schein des <Altagstrists, oder besser gesagt, durch diesen erst hindurch sehr mit Liebe zum Detail geschrieben. Vor allem das "Relikt aus der lebendigen Welt" fand ich entzückend, wobei es eigentlich doch auch sehr nachdenklich macht, der gesamte Text im Übrigen, was wohl auch Sinn- und Zweckgemäß ist, trotzdem ging da bei allem die Schönheit der kleinen Dinge nicht verloren - das fand ich doch eine bemerkenswerte Bemerkung Mit Freude gelesen. So, habe fertisch -.- liebe Grüße Rebird :> |
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29.09.2012, 18:25 | #4 |
R.I.P.
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Das ist in meinen Augen kein Gedicht, sondern ein sehr interessanter Prosatext.
Ich versuchte, ihm Struktur zu geben, aber dann war die Mühe leider umsonst, der PC wollte das nicht essen. Statt "auf links" hätte ich des Tanzes wegen "nach links" geschrieben, denn die innere Häutung ist nicht sehr plausibel. Auch kommt m.E. das Suizidalangedeutete nicht zu voller Wirkung. Aber wer derlei Rätsel mag, wird begeistert sein. LG! Thing |
29.09.2012, 18:30 | #5 | |
Wenn sie kurz erlauben, ShamanDaughter -
Zitat:
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29.09.2012, 18:33 | #6 |
Thing, es ist ein auf links "krempeln", nicht mehr das Äußere, sondern das Innere wird sichtbar, mit der inneren Farbpalette ... lg s.
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29.09.2012, 18:54 | #7 |
R.I.P.
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Na ja, da kann ich dann nicht mehr mitreden.
Bei mir hat sich noch niemals das Innere nach außen gekehrt. Innen bleibt Innen, Außen bleibt Außen. |
30.09.2012, 13:45 | #8 | |
@Simba: Danke für deinen Kommentar. Freut mich, wenn es dir gefällt : )
@Thing: Auch dir lieben Dank fürs Kommentieren. Suizidgedanke? Nein, der SOLLTE auch nicht herauskommen. Grau, trist, alltäglich, blödes Umfeld, ja. Aber würde einer, der gleich springen will vorher noch tanzen?? ;-) @Rebird: Das hast du sehr schön formuliert. Danke dir : ) Tapete...joar...keine schlechte Idee! Wäre aber vielleicht zuviel...die Häutung soll ja primär innen stattfinden. Als Kontrast zwischen ihrem bunten Sein und der grauen Umgebung. Zitat:
Schade. Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du das auch erleben darfst. Wenn das Außen mal wieder zu grau ist : ) |
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