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Die Philosophen-Lounge Forum für philosophische Themen, Weisheiten und Weltanschauungen.

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Alt 05.03.2012, 23:30   #1
männlich Ex-Ralfchen
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Standard Welcher Philosoph hat euch überzeugt?

hier sollten wir einmal erzählen, welche der großen denker uns beeindruckt und infiltiert haben.

als ich bin erst mal voll auf den seligen maurer reingefallen. das PHAIDON war ein echter hammer.
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Alt 05.03.2012, 23:58   #2
weiblich Ilka-Maria
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Karl Reimund Popper: modern, klar im Ausdruck, unprätentiös. Für ihn sind alle Menschen Philosophen.

Und Werner Heisenberg: Von Haus aus Physiker hat er erstaunlich viel Philosophisches zu Papier gebracht.
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Alt 06.03.2012, 10:35   #3
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ich liebe KARLI. habe alle seine werke. DIE OFFENE GESELLSCHAFT 1 und 2 habe ich zwei mal gelesen. lustiges: der KARLI hatte eine kleine geliebte und man munkelte darüber, dass er sie immer wenn auf reisen und bei großen vorträgen - also weit weg von Anna - bestieg.
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Alt 06.03.2012, 10:41   #4
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allerdings ist Paul Karl Feyerabend*) (der absolute geimtip) FÜR MICH einer der wichtigsten denker des 20 Jhdts. er hat POPPERS einladung nach england angenommen, weil er mit den wesentlichen seiner thesen und philosophischen ideen einverstanden war, trennte sich aber nach einigen jahren von POPPER, dess kritischen rationalismus er nicht akzeptierte.(auch nachvollziehbar)*)


UNBEDINGT LESEN, (da unglaublich erkenntnisreich):

Wider den Methodenzwang
ISBN 3-518-28197-6


Erkenntnis für freie Menschen. (=Ralfis lebensleitfaden)

ISBN 3-518-11011-X

Die Vernichtung der Vielfalt.

ISBN 978-3-85165-633-6

UND GANZ WICHTIG:

Zeitverschwendung (Autobiographie)
ISBN 3-518-40693-0


*)Feyerabend meinte u.a.: Regentänze seien genauso gut wie Wettervorhersagen, Wahlprognosen nicht besser als Astrologie.

hatte er da nicht irgendwie recht? (abgesehen von den modernen computermodellen, die es damals noch nicht gab, die jedoch mehr daneben als richtig liegen)
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Alt 06.03.2012, 11:26   #5
Thing
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Mein Liebling zählt leider nicht zu den Philosophen -
für mich ist er aber ein großer.
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Alt 06.03.2012, 12:20   #6
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werisses? sag nur nicht der alte libbe godd.
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Alt 06.03.2012, 12:27   #7
Thing
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Lichtenberg, der spöttische Genießer
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Alt 06.03.2012, 23:37   #8
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war president roosevelt ein philosoph orientierter mensch - vor allem war er ein menschenfreund, wenn es um menschen jüdischen glaubens in europa ging? er gehört nicht zu jenen die ich schätzen, sondern jenen, die ich eher als stück dreck, resp ein arschloch verachten würde:

The American Experience



Entry from Assistant Secretary of State Breckinridge Long's diary in which he notes that President Roosevelt supports his policy of encouraging consulates to "postpone and postpone and postpone" the granting of visas.


October 3, 1940


So when I saw him [FDR] this morning the whole subject of immigration, visas, safety of the United States, procedures to be followed; and all that sort of thing was on the table. I found that he was 100% in accord with my ideas. He said that when Myron Taylor, [the President's personal representative to the Vatican], had returned from Europe recently the only thing which they discussed outside of Vatican matters was the visa and refugee situation and the manner in which our Consulates were being deprived of a certain amount of discretion by the rulings of the Department...The President expressed himself as in entire accord with the policy which would exclude persons about whom there was any suspicion that they would be inimical too the welfare of the United States no matter who had vouchsafed for them and irrespective of their financial or other standing. I left him with the satisfactory thought that he was wholeheartedly in support of the policy which would resolve in favor of the United States any doubts about admissibility of any individual.
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Alt 06.03.2012, 23:45   #9
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die großen führer und polizisten des erdballs...unsere amerikanischen freunde:


Thomas Handy, Assistant Chief of Staff, War Department, to Director, Civil Affairs Division, June 26, 1944, conveying the Operations Division's conclusion that bombing the deportation railways is "impracticable."


OPD 383.7 (23 Jun 44)

Proposed Air Action to Impede Deportation of Hungarian and Slovak Jews.

26 June 1944

1. Reference is made to Civil Affairs Division disposition form, subject as above, dated 23 June 1944, which forwarded to the Operations Division for necessary action a paraphrase of a cable on the above subject.

2. The Operations Division, WDGS, recommends that the Civil Affairs Division reply to Mr. Morgenthau, the Chairman of the War Refugee Board, substantially as follows:

"The War Department is of the opinion that the suggested air operation is impracticable for the reason that it could be executed only by diversion of considerable air support essential to the success of our forces now engaged in decisive operations.

"The War Department fully appreciates the humanitarian importance of the suggested operation. However, after due consideration of the problem, it is considered that the most effective relief to victims of enemy persecution is the early defeat of the Axis, an undertaking to which we must devote every resource at our disposal."

3. A copy of this D/F, with identical enclosure, has been furnished CG, AAF and AC/S, G-2.

Thos. T. Handy,
Major General,
Assistant Chief of Staff
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Alt 07.03.2012, 10:07   #10
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Ein immer wieder diskutiertes Thema, Ralfchen, und keine rühmliche Entscheidung der Verantwortlichen in den U.S.A.

Allerdings waren die Hauptverbündeten zunächst Großbritannien und Russland, die U.S.A. waren in den Krieg hineingezogen worden, weil Deutschland als Verbündeter von Japan den U.S.A. den Krieg erklärt hatte. Das ist bekannt. Aus diesem Blickwinkel ist das folgende Zitat einzuordnen:

Zitat:
"The War Department is of the opinion that the suggested air operation is impracticable for the reason that it could be executed only by diversion of considerable air support essential to the success of our forces now engaged in decisive operations.
Die U.S.A. sah ihre Aufgabe darin, die alliierten Westmächte zu unterstützen. So gesehen stimmt es, daß ein Abzug der Luftkräfte zwecks Bombardierung der Gleise, die in die Konzentrationslager führten, eine Schwächung dieser Unterstützung bedeutet hätte. Zu keinem Zeitpunkt haben sich die Amerikaner als "Weltpolizei" verstanden, das ist eine europäische Erfindung. Wahrscheinlich hätten sie sich in Europa überhaupt nicht engagiert, wenn Hitler den U.S.A. nicht den Krieg erklärt hätte - zu Churchills großer Erleichterung, denn er hatte intensiv, aber fruchtlos daran gearbeitet, die Amerikaner zum Kriegseintritt zu bewegen.

Auch ist zu bedenken, daß das Ausmaß der Judenvernichtung in den U.S.A. nicht voll erkannt wurde, für dieses Thema interressierten sich nicht einmal die jüdischen Mitbürger in den Staaten. Sie verstanden sich in erster Linie als Amerikaner und standen zu den nationalen Interessen. Hilferufe wurden weitgehend ignoriert. Wären sich die Amerikaner der Opferzahlen und dem Elend in den KZs bewußt gewesen, hätten sie vielleicht doch die Gleise bombardiert. So gingen die Bomben auf die Städte nieder, was allerdings den Krieg und damit die Judenvernichtung ebenfalls beendete.

Meines Erachtens lag der Fehler nicht in der Auswahl der Bombardierungsziele, sondern in dem viel zu späten Kriegseintritt der U.S.A. Dies wiederum hing damit zusammen, daß die Bevölkerung fast ausnahmslos gegen Krieg war, der Staat aber auch keine schlagkräftige Armee hatte. Diese mußte erst hochgezogen werden. Gleichzeitig mußte Roosevelt die Bevölkerung von der Notwendigkeit, sich am Krieg zu beteiligen, überzeugen ("Kamingespräche"). Wäre diese "Weltpolizei" früher gerüstet und kampfbereit gewesen, hätte es sicherlich weit weniger Kriegsopfer gegeben.

So gesehen, stimmt das Bild vom "Weltpolizisten" nicht. Die U.S.A. hat nie agiert, sondern immer reagiert. Das gilt sogar für den Irak-Krieg, denn ohne den Angriff auf New York hätte Bush diesen Krieg nicht rechtfertigen können. Der Begriff paßt auch nicht auf diejenigen Kritiker, die in den Kriegen der U.S.A. das Öl als Motiv zu erkennen meinen; das hätte mit Aufrechterhaltung von Gesetz und Ordnung im Sinne eines Polizeieinsatzes nichts zu tun gehabt, sondern wäre schlicht und einfach unter die Kategorie "Raub" gefallen.
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Alt 07.03.2012, 10:12   #11
Thing
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Dem ist nichts hinzuzufügen.
Profund!
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Alt 07.03.2012, 10:29   #12
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Doch, eins möchte ich noch hinzufügen:

Das hier zitierte Statement sagt nichts darüber aus, ob die Entscheidung gegen die Bombardierung der Gleise alleine auf das amerikanische Militär zurückging oder ob Großbritannien und Russland nicht Druck ausgeübt hatten. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie die Hilfe der Amerikaner so verstanden, diese ohne Zügel laufen zu lassen. Die Briten hatten sich ja auch mit der Bombardierung von Dresden gegen die Bedenken der Amerikaner durchgesetzt. Autonome Entscheidungen sehen anders aus.
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Alt 07.03.2012, 10:39   #13
Thing
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So, jetzt könnten mal wieder Philosophen genannt werden...
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Alt 07.03.2012, 11:04   #14
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Ja, Bryan Magee.

Empfehlenswert: "Bekenntnisse eine Philosophen". Die gebundene Ausgabe ist allerdings vergriffen.

Aus der Amazon.de-Redaktion:

"Bekenntnisse" ist in diesem Zusammenhang eine etwas irreführende Bezeichnung: Sie werden keine reißerischen Geschichten zwischen diesen Buchdeckeln finden. Brian Magees Mischung aus Memoiren und Geschichte der Philosophie umfaßt noch nicht einmal "Bekenntnisse" in der Tradition der Selbstgeißelung des Heiligen Augustinus und Jean-Jacques Rousseaus.
Was ist Bekenntnisse eines Philosophen dann? Das Buch ist ein faszinierender Streifzug durch 2.000 Jahre des Nachdenkens über die grundlegende Natur von Existenz und Realität. Als ein Philosoph des 20. Jahrhunderts hat Magee eine Menge über seine Philosophen-Kollegen zu sagen, und er spart nicht mit Gefühlen. Vor allem die Oxford-Philosophen, die entschieden haben, daß Philosophie nichts mit der Natur der Existenz sondern mit der Natur der Sprache zu tun habe, sich aber weigern, der erzählenden Literatur auch nur einen Gedanken zu widmen, werden zum Ziel Magees intellektueller Verachtung. Der verstorbene Karl Popper dagegen, ein persönlicher Bekannter des Authors, wird als ein Mann gefeiert, der sich angesichts akademischer Kinkerlitzchen auf die wahren Aufgaben der Philosophie besann.

Sollten Sie je darüber nachgedacht haben, warum wir existieren, dann haben Sie das Zeug zum Philosophen ... oder zumindest das Zeug, einen Philosophen zu verstehen. Bryan Magees Bekenntnisse sind ein schlagkräftiger Beweis dafür, daß man keinen Universitätsabschluß braucht, um ein großer Denker zu sein. -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.


Kurzbeschreibung:

Der britische Philosoph Bryan Magee schildert sein Leben mit der Philosophie. Er erzählt von den großen Fragen, die ihn als Kind beschäftigten, berichtet von seinen späteren Begegnungen mit den fundamentalen Ideen der Philosophie und von seiner persönlichen Suche nach einem System, das ihm die Welt zu erklären vermag. Anschaulich macht Magee den Leser mit An- und Einsichten großer Denker zu Themen wie Wahrheit und Wirklichkeit, Erkenntnis und Moral vertraut und erklärt, warum das Leben manchmal leichter mittels Dichtung und Musik als durch abstraktes Denken zu begreifen ist. -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.
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Alt 07.03.2012, 11:28   #15
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ich hab das buch von MAGEE. schon vor jahren gelesen. aber nicht bis zum ende.


ps.: das bombardement von geleisen wäre keine belastung für die geradezu grenzenlosen resourcen der u.s.army gewesen. und wenn du die zitate genau liest, dann wirst du feststellen, lieber mensch, dass es auch um die gewährung von visas und deren ständiges aufschieben durch roosevelt ging. die u.s. hätte - logitisch/technisch - alle verfolgten und gefährdeten menschen aufnehmen können.
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Alt 07.03.2012, 11:45   #16
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Ralfchen, zu diesem Zeitpunkt mag das so gewesen sein, aber die Amerikaner konnten nicht alleine entscheiden. Wenn man die Ignoranz gegenüber den KZ-Opfern anprangern will, dann muß man das gegenüber allen Nationen tun, die darüber Bescheid wußten und gegen Deutschland Krieg führten. Churchill war bekanntlich ein harter Hund mit viel Durchsetzungskraft, und die Bombardierung der deutschen Städte war ihm wichtiger (nicht zu vergessen, daß der Antisemitismus zu jener Zeit auch in England stark vertreten war). Wenn weiterhin die Briten, Amerikaner, Franzosen und Russen die deutschen Juden in erster Linie als Deutsche ansahen, ist es nicht verwunderlich, daß sie in ihren Kriegsplänen keine Priorität hatten. Es ist nun mal so, daß Nationen bei zwischenstaatlichen Konflikten nur aus eigenen Interessen handeln, während sie sich bei innerstaatlichen Konfliken meist raushalten.
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