Der Wäld, er schläft

[urluberlu]

Der Wälder schläft,
die Hotzenhexen ruhen.
Ich geh in meinen Alltagsschuhen
an Sägewerk und Weiderind
vorbei. Ein kleiner Thermikwind
belebt den Waldrand.

Der Stierer schnaubt,
gut hörbar in der Stille,
die Kuhsie nimmt vielleicht die Pille,
vielleicht auch nicht, vielleicht nur halb.
Was wird das dann? Ein halbes Kalb?
Ach, welch ein Unsinn!

Der Winder lacht,
und gleich beginnt zu leben
das Wipfeldach, ein leises Beben
erfasst den ganzen Hotzenwald.
Doch schlaf nur, Wälder, nicht so bald
ist wieder Fasnacht.

[C.Alvarez]

Hallo urluberlu,

dein Text strotzt ja nur so vor Übernahmeverzerrungen, da wäre ja jeder Röhrenverstärker neidisch.

Natürlich setzt du die bewusst ein und gibst dem Text damit einen enormen Dynamikumfang, den gewiss nicht jeder als angenehm empfindet. Mir gefällts, dieses Bild des sich im Rhythmus der Metaphern wiegenden Körpers, der mit geschlossenen Augen aber offenen Ohren Bilder hören kann wo die Optik nicht mehr mithalten kann, einfach von dem Frequenzumfang deines Textes überfordert ist.

Ich freue mich schon auf deine Rückkehr, hoffentlich hattest du eine schöne Zeit.

Liebe Grüsse

Corazon

[urluberlu]

Hallo Cdp

Die Gedichtzeile "Der Wald, er schläft" finde ich immer wieder, wenn sie einer einsetzt, so erschlagend schön, dass sie (in meinem Ohr zumindest) nach einer Variation rief. Dass die kleine Spielerei und Karikasterei Anklang findet, freut mich.

Bis bald
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