Kalte Sonnen bei Poetry.de

Lyricle · 05.02.2021, 21:57

Kalte Sonnen, kaltes Licht,
nur gewonnen was zerbricht,
eingesponnen in Eitelkeit und Pflicht,
kalte Sonnen wärmen nicht.

Ist noch Erde unter meinem Fuß?
Sind noch Wiesen, Wälder mir zum Gruß?
Ist noch Regen schwer und tränenklar?
Ist noch Windes Frische, ist noch Himmel wahr?

Sind noch Wege, um uns zu berührn?
Sind noch Sinne, um sie zu erspürn?
Ist noch ehrlich Freude mir und Leid?
Ist noch Werden, ist noch Ewigkeit?

Kalte Sonnen, kalte Welt,
nur gewonnen was zerfällt,
eingesponnen in Macht, Besitz und Geld,
von kalten Sonnen beschienen ... und umstellt.

Ex-Lichtsohn · 05.02.2021, 23:30

vielleicht interpretiere ich etwas völlig falsches in deine zeilen aber für mich sind sie die treffende beschreibung einer wirklichkeit die durch tägliche schreckensnachrichten und inzidenzzahlen im kopf eines lyrikers/einer lyrikerin enstehen kann

danke fürs "anhören" dürfen

alle liebe in deinen tag

Lyricle · 06.02.2021, 13:23

Danke für die Rückmeldung! Der Text ist in einer Zeit entstanden, in der ich mich sehr einsam gefühlt habe und die Zweifel über den von mir eingeschlagenen Weg massiv waren. Mit Abstand betrachtet wird im Gedicht das Verlorensein in den alltäglichen Leistungs- und Konsumzwängen beschrieben und die Sehnsucht nach Verbundenheit ausgedrückt. Danke, dass Du mich an den von Dir wahrgenommenen Aspekten teilhaben lässt und der Text in diesem Sinne eine Aktualität bekommt.
Liebe Grüße an Dich

05.02.2021, 21:57	#1
Lyricle Dabei seit: 01/2021 Ort: Planetin Erde Beiträge: 11 Meine Gedichte	Kalte Sonnen Kalte Sonnen, kaltes Licht, nur gewonnen was zerbricht, eingesponnen in Eitelkeit und Pflicht, kalte Sonnen wärmen nicht. Ist noch Erde unter meinem Fuß? Sind noch Wiesen, Wälder mir zum Gruß? Ist noch Regen schwer und tränenklar? Ist noch Windes Frische, ist noch Himmel wahr? Sind noch Wege, um uns zu berührn? Sind noch Sinne, um sie zu erspürn? Ist noch ehrlich Freude mir und Leid? Ist noch Werden, ist noch Ewigkeit? Kalte Sonnen, kalte Welt, nur gewonnen was zerfällt, eingesponnen in Macht, Besitz und Geld, von kalten Sonnen beschienen ... und umstellt.

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05.02.2021, 23:30	#2
Ex-Lichtsohn abgemeldet Dabei seit: 03/2015 Beiträge: 1.493 Meine Gedichte Meine Favoriten	vielleicht interpretiere ich etwas völlig falsches in deine zeilen aber für mich sind sie die treffende beschreibung einer wirklichkeit die durch tägliche schreckensnachrichten und inzidenzzahlen im kopf eines lyrikers/einer lyrikerin enstehen kann danke fürs "anhören" dürfen alle liebe in deinen tag

06.02.2021, 13:23	#3
Lyricle Dabei seit: 01/2021 Ort: Planetin Erde Beiträge: 11 Meine Gedichte	Danke für die Rückmeldung! Der Text ist in einer Zeit entstanden, in der ich mich sehr einsam gefühlt habe und die Zweifel über den von mir eingeschlagenen Weg massiv waren. Mit Abstand betrachtet wird im Gedicht das Verlorensein in den alltäglichen Leistungs- und Konsumzwängen beschrieben und die Sehnsucht nach Verbundenheit ausgedrückt. Danke, dass Du mich an den von Dir wahrgenommenen Aspekten teilhaben lässt und der Text in diesem Sinne eine Aktualität bekommt. Liebe Grüße an Dich