Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Geschichten, Märchen und Legenden

Geschichten, Märchen und Legenden Geschichten aller Art, Märchen, Legenden, Dramen, Krimis, usw.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 19.08.2009, 20:26   #1
männlich Katerchen
 
Benutzerbild von Katerchen
 
Dabei seit: 07/2009
Alter: 46
Beiträge: 575


Standard das Meeting

...verdammt wo sind die Unterlagen. Wo hatte ich sie nur hingelegt?
Rick war ein Chaot der virtuos alles verlegen konnte was groß genug war
um unmöglich wieder gefunden zu werden und doch war er der Herrscher
seines Reichs. Nur er konnte sich in dem Durcheinander unter dem irgendwo
so was wie ein Schreibtisch versteckt war virtuos durchwühlen und fand in der
Regel dann mit dem ersten maximal über mit dem zweiten Griff genau das
was er suchte... eine Sekretärin hatte er zwar aber sie hatte den Fehler nur einmal
gemacht sein Schreibtisch aufzuräumen... danach hatte sie sich entschuldigt
und war weinend nach Hause gegangen. Er konnte manchmal so ein
richtiger Hund sein.
..es war eine unschöne Diskussion an die sich Rick nicht gern zurückerinnerte
Er verfluchte diesen Tag an dem er seine Sekretärin wegen dieser Lapalie
zusammenstaucht, was sonst nicht seine Art war. Er liebte die Ruhe und
die Harmonie sehr... aber diese Unterlagen mussten doch hier
irgendwo sein. Das Meeting hatte vor einer viertel Stunde begonnen
und unter seinen Achseln zeichneten sich die Silhouetten von kleinen
Schweißflecken ab, die durch den Sprint nicht kleiner geworden wären....

"Frau Hansen?" fragt er in den Teil des Büros gegenüber welche durch eine
separate Tür abzutrennen war. "Können sie mir sagen wo die Präsentation für
Wilson und Partner ist?"
"Natürlich... hier bitte... sie haben die Unterlagen
auf die Ablage gelegt damit sie sie nicht vergessen...."
"Danke.... Frau Hansen sie können für heute frei nehmen"

Sie lächelte ihren Boss an und verabschiedete sich mit einem Nicken.
Er dachte zu sich... "dass ich’s nicht vergesse" hmm...? und ich hab’s vergessen...
was ist nur mit mir los die letzten Tage? Warum muss ich immer an die Frau
des Imbisses im Park denken. Aber er verdrängte jetzt jede Romantik...
jetzt begann das Gefecht, jetzt war Krieg... gut gerüstet und mit einer
Schlagfertigen Entschuldigung die er sich schon die ganze Zeit zu Recht
gelegt hatte trat er selbstbewusst aber freundlich wie immer in den Meetingraum...

Endlich das Meeting war beendet und Rick konnte wieder frei durchatmen
die stickige Luft hatte ihm die letzten Stunden sehr zu schaffen gemacht...
aber nun war alle Anspannung verflogen.
Es war bereits dunkel als Rick sein Büro betrat, er öffnete das Fenster
und sah hinunter auf die Lichter der Stadt... Er zündete sich eine Zigarette
an... er fand es leicht mit dem Rauchen aufzuhören, denn schließlich hatte er es schon so oft geschafft.
...er musste an seine Studienzeit denken ...wie lange war es her?
ein paar Jahre? Seit dieser Zeit war ihm immer mal wieder die Frau in den Sinn gekommen,
der er in diesem Café auf der anderen Seite der Stadt begegnete, mit ihren blonden
Locken und ihrem kleinen Sohn... er hatte sie seit damals nicht wieder gesehen...
Ein tiefer Zug der Zigarette lies ihn husten aber der nächste war
schon besser jetzt war alles anders ...und doch immer noch genau wie
damals... er fragte sich warum bin ich ICH? Er hatte plötzlich Lust zu malen,
als das Nikotin in sein Blut strömte und ihm ein wohliges Gefühl besorgte.

Er blies die Blau-weiß-graue Atemluft in die Kühle der Nacht, wo sie sich in
einer kräuselnd drehenden Bewegung aufzulösen schien.
Die Lust auf Farben wurde intensiver wie wenn man vor Begierde auf eine
Frau fast verbrennt weil man sie nicht lieben kann... nicht lieben darf.
Er dachte wieder an die Frau von Imbiss... Warum fühle ich sie wenn ich Lust
habe zu malen? Er hatte die Zigarette zur Hälfte aufgeraucht, als ihn ein
ungeheurer intensiver Schub packte. War es das Nikotin? Nein...
es war sein Verlangen nach ihr... wie war ihr Name? Er hätte doch nur
einmal sich überwinden müssen um sie nach ihrem
Namen fragen zu..... aber nein er konnte nicht, er fing an zu stottern wenn
sie ihm das Wechselgeld gab und sich tief - ein wenig zu tief zu ihm herunterbeugte
um ihm in die stahlblauen Augen zu schauen.
Er konnte jede Debatte für sich entscheiden, Millionenbeträge überzeugend
freieisen für Projekte die längst mehr als umstritten waren... aber dieser
Frau war er wehrlos ausgeliefert. Sie hätte ihn mit einem Wimpernschlag
vernichten können, wenn sie gewollt hätte...

Das Verlangen nach einer Frau ist wie der Durst nach dem Wasser des Lebens
wenn man tagelang in der Wüste... plötzlich fiel sein Blick in den Park und
auf den Imbiss... da brannte ja noch Licht. Sein Herz begann zu rasen.
Sollte er jetzt loslaufen um sie zu sehen... Er war unentschlossen...
das erste Mal wieder seit Jahren... Was sollte er ihr sagen?
Die Wahrheit, dass er alles dafür geben würde um sie nur ein einziges Mal
malen zu dürfen? Oder wollt er mehr ...wollte er sie malen? vielleicht wollte
er sie bemalen? Ja das war es was er wollte. Endlich hatte sein Verstand das
akzeptiert was seine Fantasie ihm die ganze Zeit klarmachen wollte.

Er stellte sich vor wie der zarte Marderhaarpinsel die rote Farbe auf ihr
Dekolleté streichelte er wollte abstrakte Formen um ihre prallen Brüste
malen.. er wollte Rosen um ihre Scham herum wachsen lassen und sie
dabei beobachten wie sie seine filigrane Kunst genoss.
Wie jeder Pinselschwung sie mehr und mehr in Erregung versetzte und jede
neue Farbe ihr eine Fülle an Impressionen seiner selbst in ihre Seele
goss. Er nahm jetzt die Farben mit den blosen Fingern und strich sie
über ihre Oberschenkel Richtung Po. Sie war inzwischen so sehr erregt,
dass jede Berührung von ihm sie vollends in flammen aufgingen lies.
Ihr Körper verlangte nach ihm und bäumte sich im Rausch der Sinne stöhnen
auf um ihn zu empfangen. Er drang in sie ein und liebte sie in rhythmisch
temperamentvollen Stößen. Die Realität zerfloss wie in den Bildern vom
Meister Dali. Zeit und Raum hatten keinerlei Bedeutung mehr... ein Sturm der
Formen und Farben die ineinander flossen um sich anschließend wieder neu zu formen.
Ein anschwellender Schrei der immer lauter wurde um
in einer Explosion - einer Farb-Supernova schmerzvoll zu vergehen......
Er selbst war angespannt, seine Muskeln verkrampften sich
wie vor dem Höhepunkt, dem ultimativen..... *Rumms*
Er wurde unsanft aus seinen Gedanken gerissen, das Fenster war vor seiner
Nase zugeschlagen und die zweite Hälfte der Zigarette ungeraucht
abgebrannt. Durch den Windzug war die Asche zu Boden gefallen..
Er warf den Rest der Zigarette aus dem Fenster und rannte los...
Wieder rannte er... zum Imbiss.

Als er mit Seitenstechen und Husten dort ankam war das Licht aus
und niemand weit und breit zu sehen... er hatte sie verpasst.
Wo sie wohl war? Was sie wohl machte? Verdammt... dachte er sich
und hasste seine Tagträume, ich dachte ich hätte diesen Romantikmist
endlich unter Kontrolle? Deswegen habe ich SIE jetzt verpasst...
enttäuscht und wütend auf sich selbst stieg er in ein Taxi um zu seiner
Penthousewohnung zu fahren und um zu schlafen.
Schlaf ja das brauchte er jetzt dringend.
es war ein anstrengender Tag ...dachte Rick so bei sich und morgen ist auch wieder einer
er gähnte und dachte an SIE wie SIE in seinen Träumen für ihn tanzte....
Katerchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.08.2009, 23:27   #2
weiblich Rena
 
Benutzerbild von Rena
 
Dabei seit: 06/2009
Ort: Berlin
Beiträge: 545


Hallo Katerchen,

wow, Deine Geschichte ist spannend und sehr erotisch.

So etwas lese ich zum ersten Mal bei Dir und es gefällt mir sehr.

Liebe Grüße von Rena
Rena ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für das Meeting



Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
meeting somebody Lilly Internationale Gedichte 1 02.12.2007 13:37


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.