Morgengedanke

[Salea]

Spinnengleich legte die Nacht
ein Netz über meine Stirn.
Gedanken [so] fein, klar und gerade
[wie] Silbergespinnst.

Kristallen wie Trautropfen
nehme ich sie in Worten ab
bevor die Rufe des Alltags
sie zerreißen, überdecken.

[turmfalke]

Hallo Salea.

Zu deinem Gedicht habe ich mir ein paar Gedanken gemacht und ein paar Verbesserungsvorschläge ausgearbeitet.
Ich gehe einfach Strophen-/Zeilenweise vor.

V1+2: Hier finde ich "legte" ein wenig zu ungenau. Spinnen legen ja auch keine Netze, sie weben sie. Warum also nicht "legte" durch "webte" ersetzen?
V3: Das "so" muss nicht unbedingt in eckigen Klammern stehen. Das sieht in dem Text unschön aus und ist auch nicht notwendig, wie ich finde.
V4: "Silbergespinst" schreibt man mit nur einem "n", es sei denn, du meinst etwas anderes als ich. Auch hier finde ich die eckigen Klammern um "wie" unnötig/unschön.

V5: "Kristallen": entweder klein und mit "i" statt "e", wenn mich nicht alles täuscht, oder aber ohne "n", also "Kristalle".
V6: finde ich eigentlich schön
V7+8: "Rufe" finde ich unpassend, ich würde nach einem anderen Wort suchen. Vor allem, weil die "Rufe" so nah an den "Worten" der Vorzeile sind. Die letzte Zeile klingt in meinen Ohren etwas unfertig, da würde ich nochmal überdenken.

Alles in allem: Ein schöner Gedanke, der zwischendurch sehr intensiv und überzeugend dargestellt ist, aber dennoch Lücken und Unsicherheiten aufweist, die ich noch einmal überdenken würde.
Aber ich finde es ganz schön.

Ich hoffe, ich konnte helfen.
Liebe Grüße, falke