Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Philosophisches und Nachdenkliches

Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 11.09.2016, 21:59   #1
männlich Nöck
 
Benutzerbild von Nöck
 
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662

Standard Ich klage an

Für euch bin ich willig durchs Feuer gegangen,
hab schlaflose Nächte mit Heulen verbracht.
Dann hing ich gelähmt zwischen Hoffen und Bangen,
ich hab auf Befehl mal geweint, mal gelacht.

Ich habe in zahlreichen Betten gelegen,
ließ mich gar befummeln wie wehrloses Vieh.
Oft liebte ich schüchtern, dann wieder verwegen,
mal Männer, mal Frauen, mitunter auch bi.

Ihr ruchlose Bande wollt mich nur benutzen,
ihr schickt mich, Banausen, sogar auf den Strich.
Wie könnt ihr mein Wesen nur derart beschmutzen?
Vergesst nicht, ihr braucht mich – das Lyrische Ich.
Nöck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.09.2016, 22:04   #2
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Bravo!
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.09.2016, 23:13   #3
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Hallo, Nöck
die Idee, das lyrische Ich zu personifizieren, es selbst sprechen zu lassen, ist hervorragend.
Einen Vers finde ich nicht stimmig:

ließ mich gar befummeln wie wehrloses Vieh

und rege an, ihn so zu schreiben:

ließ mich gar missbrauchen wie wehrloses Vieh

Wer "befummelt" wehrloses Vieh?

Gruß,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.09.2016, 23:29   #4
weiblich anna amalia
 
Dabei seit: 01/2014
Beiträge: 3.534

Das ist alllerbestens, Nöck.

Ich werde mein lyrisches Ich auf der Stelle zu einem Gespräch bitten und mich entschuldigen..

Klasse Idee...

Begeistert

anna
anna amalia ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.09.2016, 06:29   #5
männlich Nöck
 
Benutzerbild von Nöck
 
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662

Hallo Heinz,

Zitat:
Einen Vers finde ich nicht stimmig:

ließ mich gar befummeln wie wehrloses Vieh

und rege an, ihn so zu schreiben:

ließ mich gar missbrauchen wie wehrloses Vieh
Dein Vorschlag ist gut, ich werde ihn übernehmen, danke.



Hallo anna,

Zitat:
Zitat von anna
Ich werde mein lyrisches Ich auf der Stelle zu einem Gespräch bitten und mich entschuldigen..
dein lyrisches Ich wird sich freuen und gerne weiter für dich da sein.



Ich danke euch, auch dir Thing, für euer Lob.

Liebe Grüße
Nöck



Neufassung:

Ich habe in zahlreichen Betten gelegen,
ließ mich gar missbrauchen wie wehrloses Vieh.
Oft liebte ich schüchtern, dann wieder verwegen,
mal Männer, mal Frauen, mitunter auch bi.
Nöck ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Ich klage an



Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Klage Thing Düstere Welten und Abgründiges 0 09.03.2014 17:46
Klage Thing Gefühlte Momente und Emotionen 10 23.06.2013 22:31
Klage Wolfmozart Gefühlte Momente und Emotionen 0 03.06.2012 18:08
KLage gummibaum Düstere Welten und Abgründiges 5 04.03.2012 22:04
Klage Ex-Peace Sprüche und Kurzgedanken 9 17.02.2012 20:13


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.