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Alt 05.12.2012, 11:43   #1
männlich Desperado
 
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Es fängt ja schon an bei den Altersangaben.

Ein paar Jährchen her oder hin geschoben verunsichern mich mitnichten, manfrau ist schließlich eitel, gar keine Angabe stört mich auch nicht, irgendwann ist die Summe der Lebensjahre hoch genug, um sie nicht jedem unter die Nase reiben zu wollen und stattdessen lieber durch sonstige Angaben über Person und Lebensgeschichte anzudeuten, so dass sie im Rahmen einer Generation ziemlich genau eingeordnet werden können, aber wenn sie zum Beispiel verdoppelt werden müssen, um der Identität des Schreibenden näher zu kommen, geht das nicht mehr unter Unaufrichtigkeit durch, sondern schon eher in Richtung gezielte Täuschung und Irreführung.

Ein Mittvierziger wenn nicht gar Spätvierziger, der als Frühzwanziger aufzutreten versucht, ist so lächerlich wie manche Filmdiva, die uneinsichtig genug war zu versuchen, zwanzig Jahre Jüngere zu spielen und zwangsläufig als Fehlbesetzung scheitern musste. Da taucht zum Beispiel die verräterisch genaue Kenntnis über Musikdokumente auf, die selbst ich schon vergessen habe, vielleicht auch, weil sie mir seinerzeit zu kitschig schienen, jedenfalls aus einer Zeit kommend, von der die heutige Jugend höchstens noch vom Hörensagen weiß, oder über die Eltern. Aber welcher Youngster liebt schon die Musik seiner Alten, mal ehrlich? Sicher, es gibt ein paar, die in Coverbands spielen, aber selbst deren Reflexion ist eine nüchtern ditanzierte und keine geradezu kämpferische.

Zudem ist der Jargon nicht nur durchdrungen vom typisch hämischen Slangs dieser Generation, den sogenannten Zuspätgekommenen, die ihre älteren Geschwister um ihre wilde Zeit beneideten, mehr noch, gerade dieser verächtlichmachende Neid ist es, der als Markenzeichen nur in diesen Altersgruppen anzutreffen ist, deren Aufbegehren sich auf den kurzlebigen Punk, die No Future Ära und den New Wave beschränkte, Bewegungen, die sich sehr rasch erschöpften und keine bahnbrechende Umwälzung nach sich zogen, eben weil diese bereits stattgefunden hatte. Nicht, dass ihre Vertreter verschwunden wären, aber nicht wenige von ihnen sind ins krasse Gegenteil resignierter Anpassung umgekippt, fühlen sich aber gerade deshalb als Fürsprecher und Wegweiser einer nachrückenden Jugendgeneration in der festen Überzeugung, dass ihr Lebensweg zurück in die Gesellschaft der einzig wahre und vorbildliche sei.

Hinzu kommt noch das unverwechselbare Denken des Softies oder charmanter „neuen“ Mannes auf der Suche nach den weiblichen Anteilen in seiner Psyche, der sogenannten Anima, ein Selbstversuch, sich als Mann jenseits der abgelutschten Machobilder zu definieren, der die Jungmänner von damals im Übereifer den Fehler machen ließ, anerzogene weibliche Verhaltensmuster und von Indoktrinierung geprägte feminine Gefühlswelten unreflektiert zu übernehmen und sich so zum Affen der sich gleichzeitig mit Riesenschritten emanzipierenden Frauen zu machen. Dieses „verweichlichte“ Mannsbild als austauschbares Anhängsel „vermännlichter“ Emanzen hat sich als mitunter kläglicher Fehlversuch überlebt, ist längst überholt und Schnee von Gestern, wird aber von den Mittvierzigern bis dato als maßgeblich und fortschrittlich propagiert.

Ich stelle grundsätzlich in Frage, ob eine vorgetäuschte „Verjüngung“ ein legitimer Weg ist, Erfahrungen und Ideen am Leben zu erhalten und -mittels zeitgeschichtlich recht leicht zuzuordnender Geschichten- als modern unters Volk zu bringen, deren Bart mindestens zwanzig Jahre oder länger ist und die nur mit größten Verrenkungen als zeitgemäße Jugendkultur verkauft, ja regelrecht angebiedert werden können. Denn die Youngsters von heute sind GANZ woanders, und sie selbst die allerletzten, die sich definieren würden oder verallgemeinernd darstellen wollten, sei es im positiven oder negativen Sinne, es gibt sie nicht, DIE Jugend und gab sie nie, wer das jedoch mit dem Brustton der Überzeugung verkündet und energisch auf ihre Qualitäten pocht, der kann unmöglich mehr zu ihr gehören, weil er längst dazu übergegangen ist und dabei, sie zu „analysieren“ und verklären.

Das alles kann einem sehr schnell klar sein, dennoch bietet es sich an, das Spiel mitzuspielen, es bringt immerhin den Vorteil mit sich, den Betreffenden bei Gelegenheit als Heißsporn zu necken und als unerfahrenen Jungspund abzukanzeln, sprich ihm zu begegnen wie einem Frühzwanziger, was ja nun auch durchaus seinen Reiz hat und bezeichnenderweise keine entsprechend empörte Reaktion nach sich zieht, wie sie aus diesen Altersgruppen zu erwarten ist, sondern ein gequältes Ausweichen oder gar jähes Verstummen.

Wie dem auch sei, eine fragwürdige Angelegenheit ist sowas allemal, da es natürlich ein Leichtes ist, im Falle einer versuchten Richtigstellung von misstrauisch gewordener Seite auf den Vorwurf der Bezichtigung zurückzugreifen und diese Unterstellung mit aller Entschiedenheit von sich zu weisen, also dem Argwöhnischen den schwarzen Peter der Falschspielerei unterzuschieben, die vom selbstverständlich zu Unrecht Geschassten daselbst eifrig gepflegt und betrieben wird.

However, wirklich nicht mein Problem.
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Alt 08.12.2012, 21:14   #2
weiblich Poetibus
 
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Hallo, Desperado,

hm - vielleicht spielen da auch noch andere Faktoren eine Rolle? Wenn jemand Älteres behauptet, zwanzig Jahre jünger zu sein, kann's auch am "Jugendwahn" liegen, der ja die aberwitzigsten "Blüten treibt". Da habe ich sogar ein "Alt-Werk" bei mir herumliegen, was dieses Thema betrifft, aber das stammt aus der Zeit, bevor ich eine Ahnung vom Gedichteschreiben hatte. Definitiv nicht "postinggeignet", und es ist mir nicht gelungen, es umzuschreiben. Klar, manchmal ist es genau so, wie es in der Geschichte geschildert wird. Aber ich denke, eben nicht immer - zeigt sich dann eher im "Verhalten" als nur allein an der Altersangabe. Das ist allerdings, wie immer, nur meine persönliche Meinung.

Jemand gibt sich als zwanzig Jahre älter aus. Das halte ich in vielen Fällen für ein gesellschaftlich-kulturelles Problem. Ich habe nicht vergessen, wie es mir in meiner Jugend erging - leider neigen viele "Erwachsene" (ob sie es sind, lasse ich mal dahingestellt) dazu, Kinder und Jugendliche so zu behandeln, als ob sie zu "unreif" oder sogar zu "doof" sind, etwas zu kapieren: "Dafür bist du noch zu jung, das verstehst du nicht." - oder ähnlich. Ich denke, das stimmt nun hundertprozentig nicht. Wenn man sich an sich selbst erinnert und entsprechend auf junge Leute eingeht, dann stellt man rasch eine "Entspannung" fest. Ich nehme Kinder und Jugendliche ihrem jeweiligen Alter entsprechend "für voll", setze sie also nicht "herab". Eigentlich hat mich das Leben gelehrt, dass "Nix-kapieren" überhaupt keine Frage des Alters ist.

Wenn's "krampfhaft" wird, z. B. ein Musiker oder Schauspieler (egal, ob männlich oder weiblich) unbedingt "jugendliche Rollen" übernehmen will oder auch dann noch auf Bühnen auftreten will, wenn es eigentlich wirklich nicht mehr geht, dann ist das schon etwas anderes. Allerdings - was treibt die Personen dazu? In unserer "Kultur" wird ja das Alter fast als eine "Bedrohung" angesehen, die man mit allen Mitteln bis zuletzt "vermeiden" will. Alt = Untauglich. Das ist für mich weniger zu verurteilen, als eher etwas Trauriges.

Mir scheint es so, dass diese Leute eher sich selbst belügen, als in "böswilliger" Absicht versuchen, andere Menschen zu "täuschen". Wenn ein Jugendlicher unbedingt "älter" sein will, weil man ihn aufgrund der Jugend nicht ernst oder für voll nimmt und ein "Älterer" unbedingt "jünger" sein will, weil er als "nutz- und wertlos" angesehen wird - dann stimmt für mich etwas nicht, und zwar mit unserem Denken.

Für mich ist jeder Mensch der Mensch, der er (oder sie) ist - das Alter spielt keine Rolle. Kurz gesagt: Ein "Fiesling" ist ein Fiesling und ein freundlicher Mensch ein freundlicher Mensch, egal, ob "jung" oder "alt".

Und dann noch "Softies" und "Emanzen" - ab und zu frage ich mich, ob's da eigentlich eine "allgemeingültige" Definition gibt oder ob nicht jeder und jede darunter etwas anderes versteht ... Ich meine: Was genau charakterisiert denn z. b. einen "Softie"? Da bin ich schon den unterschiedlichsten Auffassungen begegnet - ich kannte mal einen, der dachte, das fängt schon damit an, dass ein "echter Mann" im Haushalt keinen Finger rührt. Äh - ja, klar, und Intelligenz ist relativ. Und das ist auch der Typ, der eine Frau schon für eine "Emanze" hält, wenn sie sich nicht von ihm kommandieren lässt.

Es gäbe dann ja außer Softie und Mann noch den Macho, und außer Frau und Emanze noch Feministin. Ich erwähnte ja schon mal, dass ich Schubladen nicht sonderlich mag. Wo fängt da ein bestimmter "Typ" an und wo hört's auf? Ich jedenfalls finde das Ganze derart unbestimmbar, dass ich mich schlicht weigere, meine Mitmenschen in "Kategorisierungen" einzuordnen. Ich wüsste da ja nicht mal, wohin ich mich selbst "stecken" sollte.

Sind lediglich meine Gedanken dazu - keine Kritik. Unrecht hast du ja nicht, nur denke ich eben etwas anders darüber. Nichts für ungut, in Ordnung?

Freundlichen Gruß,

Poetibus
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Alt 09.12.2012, 08:51   #3
männlich Desperado
 
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Guten Morgen, Poetibus,

jaja, der gute alte Jugendwahn, eine symptomatische Entfremdung überlebter und untergehender "Hoch"kulturen, die von haarsträubender Dekadenz und innerem Verfall sämtlicher Werte zersetzt und aufgefressen werden, da brauchen die Leute dann derlei mitunter perversen Schwachsinn, weil sie um jeden Preis "mithalten" und dazugehören wollen bis zum letzten Atemzug, nur ja nicht unbrauchbar und noch schlimmer unbeachtet sein, am besten unsterblich, das war bei den alten Griechen und Römern um keinen Deut anders, nichts Neues unter der Sonne.

Dass ich die mühsame Emanzipation beider Geschlechter "hinaufgeschossen" habe und ihre mitunter recht unterhaltsamen Versuche diesbezüglich, hat sicher seine persönliche Geschichte, ist aber wirklich nicht böse gemeint, sondern eher neckisch, vielleicht ein wenig spöttisch mag ja sein, aber man beobachtet doch so einiges, und eine der Aufgaben der Alten ist es nunmal, die Nachkommenden zu "tratzen" und ein wenig zu frotzeln, damit sie rührig werden und bleiben, was ich grade bei der Jugend heutzutage im Großen und Ganzen schmerzlich vermisse.

Ich freu mich über jeden Mann, der -allein- einen Kinderwagen durch die Gegend schiebt, als ich das in grauer Vorzeit machte, brachte ich Autos zum Anhalten, zum Glück ändern sich die Sitten, der Feminsmus war nicht nur notwendig, er hat auch sehr viel Gutes bewegt und ist noch dabei, es zu tun, der Kampf um die Gleichberechtigung ist noch lange nicht zu Ende, der klassische Macho ist nichts weiter als eine lächerliche und im Grunde bemitleidenswerte weil liebesunfähige Figur... was red ich, da springst Du durch weit geöffnete Türen.

Manchmal macht es mir einfach Spass, die Leute ein wenig zu "ärgern", das hab ich von meinem Opa mütterlicherseits und hat damit zu tun, dass sie sich immer und überall so gut vorkommen bei dem was sie tun, und sei es Gutes, und sich viel zu wichtig nehmen mit dem, was sie denken, und sei es das Richtige. Meinetwegen können sie nämlich machen, was sie wollen, so lange sie mich in Ruhe lassen damit. Grade eben weil sie mich immer und überall in irgend Schubladen stecken, dreh ich den Spieß ab und an um und mach selber ein paar auf, ist jede Menge Platz drin, meine Schubladen fassen die Menschheit.

Alles mit Augenzwinkern zu lesen.

Freundlichen und keineswegs verstimmten Gruß
Desperado
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Alt 09.12.2012, 09:21   #4
männlich Ex-Bane
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Warum täuscht ein alter Knochen im Forum den Jüngling vor?
Auch ich kann hierzu nur Mutmaßungen anstellen und behaupte einfach einmal, es liegt an der fehlenden Selbstachtung. Diese Person glaubt, nicht mit Gleichaltrigen mithalten zu können. Als Jüngling glaubt sie, sich im Vorteil gegenüber anderen Jünglingen zu befinden. Des Weiteren glaubt sie, Anerkennung für überragende Kenntnisse in dieser Altersgruppe erhalten zu können. Unter dem Strich scheint es eine Mischung aus übertriebener Geltungssucht, gekränkter Eitelkeit und mangelndem Selbstbewußtsein zu sein. Ein wenig Bequemlichkeit wird wohl auch noch eine Rolle spielen. Lernen erfordert bekanntlich auch etwas Arbeitseinsatz.

Bane
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Alt 09.12.2012, 09:45   #5
weiblich Ilka-Maria
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Gibt es dieses Problem, diesen Graben zwischen Jung und Alt, wirklich, oder ist es nur ein Scheinbild unserer von Medien und Marketing geprägten Umwelt?

Die Lebenserwartung der Menschen steigt kontinuierlich, die Furchenbildung setzt immer später ein, das Alter lässt sich nicht mehr so leicht an den Gesichtszügen und Halsfalten ablesen wie vor hundert Jahren, und die "Kleiderordnung für Alte" ist seit Jahrzehnten vom Tisch. Musiker oder ganze Musikgruppen, die in den 60er bis 80er Jahre die Jugend begeisterten und Trends legten, tauchen jetzt als Senioren auf und lassen noch einmal richtig die Mäuse tanzen.

Die Werbung scheint zu versprechen, was die meisten von uns längst haben.

Doch was immer die Werbung an Verlockungen bietet: Ich sehe im Alltag Menschen aller Altersstufen, die sich völlig "normal" kleiden und benehmen und sich offensichtlich mehr für ihr Smartphone interessieren als für ihre Jugendfrische. Klar: Die Verlockung besteht, sich kosmetisch auf jung trimmen zu lassen, einen Platz auf einer Schönheitsfarm mit Fett-weg-Programm zu buchen und regelmäßig ins Fitness-Studio zu gehen.

Aaaaaber: Das alles kostet Geld, und wenn es an den Geldbeutel geht, setzen sich schnell Realismus und Vernunft durch. Dann kommt nämlich die Waagschale auf den Tisch, um die Gegenwerte zu messen. Die Wünsche, etwas jetzt und gleich zu besitzen, lassen sich nicht stoppen und bekommen den Vorzug - jung ist man ja sowieso noch eine Weile. Und das Altern läßt sich - haarscharf besehen - nicht ewig stoppen, die Falten kommen früher oder später eben doch, die Knochen fangen an zu knirschen, man bekommt beim Gehen die Füße nicht mehr hoch, beim Treppensteigen versagt die Lunge, und das zuvor nicht wahrgenommene Herz, auch "Pumpe" genannt, gibt rostige Töne von sich.

Irgendwann ist es also soweit, und es ist piepwurst, ob mit achtzig, neunzig oder hundert.

Dann ist es gut, gespart zu haben, um sich Annehmlichkeiten und Erleichterung im Alltag kaufen zu können. Das Geld, das man an Botox und Fitnesstrainern gespart hat, ist gut geeignet, Wohnraum mit Lift, Taxifahrer und Haushaltshilfen zu bezahlen. Da die Familien bekanntlich immer kleiner werden, steht eigen Fleisch und Blut nur noch selten zur Verfügung.

Als ich noch nur Schule ging, hatte ich eine Hauswirtschaftslehrerin, die uns neben Handarbeiten, Kochen, Erste Hilfe, Babypflege und Kosmetikanwendung noch etwas anderes lehrte, das nicht im Lehrplan stand: In Würde zu altern.

Aber wie kann ein Mensch in Würde altern, wenn das dazugehörige Umfeld weggebrochen ist und er/sie nicht über die notwendigen Penunzen verfügt?
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Alt 09.12.2012, 18:17   #6
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@Ilka-Maria
Ich glaube, Du hast das Thema verpasst. Aus dem, was Desperado oben schrieb, kann ich keinen Hinweis auf einen Generationenkonflikt oder das Altern in Würde ersehen. Vielmehr geht es doch um die Akzeptanz des Alterns.

Bane
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Alt 09.12.2012, 18:51   #7
weiblich Ilka-Maria
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Ach ja?
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Alt 10.12.2012, 07:19   #8
weiblich Ex Carina M.
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Meine Gedanken dazu.

Warum macht sich jemand jünger als er tatsächlich ist?
Was bewegt ihn dazu und was will er damit erreichen.
Wenn man es nötig hat, sich jünger darstellen zu wollen als man ist, dann stimmt doch irgendetwas mit diesem Menschen nicht.
Welche Probleme macht es ihm älter zu sein?

Die Jugend von heute, hat eine andere Jugend, als die von gestern.
Ich hatte eine andere als die meiner Eltern.
Die kann man nicht vergleichen.

Man darf den Jungen auch mal etwas zutrauen, sie werden ihren Weg schon finden, ohne ständig von den Alten ermahnt zu werden.
Die haben auch nicht immer alles richtig gemacht.

Wenn aber meine Jungs oder Enkel Hilfe und Rat wünschen, bin ich für sie da.

Einen schönen Montag wünsche ich,
Carina
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Alt 10.12.2012, 08:15   #9
männlich Martand
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@Carina M.
Zitat:
Die Jugend von heute, hat eine andere Jugend, als die von gestern.
nervt

@Poetibus
Zitat:
Äh - ja, klar, und Intelligenz ist relativ.
????

Zitat:
Ich nehme Kinder und Jugendliche ihrem jeweiligen Alter entsprechend "für voll", setze sie also nicht "herab". Eigentlich hat mich das Leben gelehrt, dass "Nix-kapieren" überhaupt keine Frage des Alters ist.
genau das Problem, Verständnis ist eine Intelligenz-, keine Altersfrage.

Nichts verstanden
Martand ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.12.2012, 12:04   #10
männlich Desperado
 
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Wenn der Staat die Alten malochen lässt bis Siebenundsechzig und ihnen dann auch noch die spärliche Rente klaut, habgierige Erbengemeinschaften ihre Erzeuger in Heime abschieben, die gleichzeitig immer unerschwinglicher werden, ihnen zudem überall in Medien, Werbung, Gesundheitswesen etc. strahlend schöne junge Menschen oder wundersam junggebliebene hyperaktive Alte als erstrebenswertes Ziel um Augen und Ohren gehauen werden, während sie sich nutzlos, unbrauchbar und im Verhältnis zu der rentenzahlenden Generation als schlicht zu zahlreich fühlen, dürfte es mit dem Altern in Würde nicht ganz so unproblematisch werden.

Den Generationskonflikt gab's immer und wird es immer geben, das ist ein Naturgesetz.

Die Gründe, dass Leute sich gewaltsam jünger machen wollen, sind sicher vielfältiger Natur, in Foren könnte eine der Hauptursachen zum Beispiel krankhaftes Geltungsbedürfnis sein, oder vielleicht auch tatsächlich die mangelnde Bereitschaft, der Jugend ihren Lauf zu lassen und sich als Pseudo-Youngster wichtigtuerisch in ihre Belange einzumischen.

Kanitverstan.
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Alt 10.12.2012, 12:42   #11
weiblich Ex Carina M.
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Lieber Desperado,

das wäre dann der Umkehreffekt, wenn die Jungen den Älteren erklären wollten, wo es langzugehen hat.
Geht ja gar nicht.

Obwohl ich schon feststellen musste, meine Enkel kennen sich, was die neuesten Errungenschaften der Techink betrifft, besser aus als ich zum Beispiel. Nur, dass ich den *Kram* nicht unbedingt wirklich brauche.

Der beste Ausgangspunkt wäre ein liebe und verständnisvolles Miteinander.


Scheint aber nicht immer möglich zu sen.
Schade.
LG,
Carina
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Alt 10.12.2012, 15:11   #12
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Hallo, Desperado,

entschuldige bitte, wenn ich mal schnell auf etwas antworte, in Ordnung?


Hallo, Martand,

Zitat:
@Poetibus

Zitat:
Äh - ja, klar, und Intelligenz ist relativ.
????
Zitat:
Ich meine: Was genau charakterisiert denn z. b. einen "Softie"? Da bin ich schon den unterschiedlichsten Auffassungen begegnet - ich kannte mal einen, der dachte, das fängt schon damit an, dass ein "echter Mann" im Haushalt keinen Finger rührt. Äh - ja, klar, und Intelligenz ist relativ.
Diese etwas ironische Aussage bezog sich auf den hier von mir fett markierten Textteil meines Kommentars und die damit einhergehende "Definition eines Softies" - denn das reicht einem "Macho" schon.

Freundlichen Gruß,

Poetibus
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Alt 10.12.2012, 16:31   #13
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@Poetibus

Zitat:
Zitat von Poetibus
entschuldige bitte, wenn ich mal schnell auf etwas antworte, in Ordnung?
Dieses larmoyante Gesülze, das sich durch alle Threads zieht, kannst du dir sparen. Du hast doch bereits geantwortet. Was also soll diese unnötige Frage?

Zitat:
Zitat von Poetibus
Diese etwas ironische Aussage bezog sich auf den hier von mir fett markierten Textteil meines Kommentars und die damit einhergehende "Definition eines Softies" - denn das reicht einem "Macho" schon.
Hat aber wenig mit Intelligenz zu tun. Anstatt lange um den heißen Brei herumzureden, wäre es schön, kämest du direkter auf den Punkt, das würde auch viel Lesearbeit (habe sowieso nur auf einzelne Punkte draufgeschaut) ersparen.

Ironie braucht es hier - glaub ich - ebenso wenig, zumal es (bei manchen Kommentaren) schwer fällt, sie von "echten" und ehrlichen Aussagen zu unterscheiden.

Im Übrigen hast du nicht auf meinen Passus bzgl. der Intelligenz geantwortet. Gerade Sätze wie ‚Ich nehme Kindern und Jugendliche ihrem Alter entsprechend ernst‘ sind gehässig und verallgemeinern Dinge, die man nicht – bzw. nur im Groben bzw. nur in Bezug auf einzelne Ausnahmefälle – verallgemeinern kann, nämlich den individuellen Menschen.
Martand ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.12.2012, 17:14   #14
männlich Ex-Bane
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Zitat:
Zitat von Desperado Beitrag anzeigen
Den Generationskonflikt gab's immer und wird es immer geben, das ist ein Naturgesetz
Das entspricht nicht der Wahrheit. Richtig ist, es gab noch nie einen Konflikt zwischen den Generationen. Das, was Du meinst, sind Meinungsverschiedenheiten, die den unterschiedlichen Erfahrungswerten geschuldet sind. Der Konflikt wird herbeigeredet, um Zwietracht zu säen.
Wenn zwei sich streiten, freut sich ...?

Genau.

Bane
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Alt 10.12.2012, 18:19   #15
männlich Martand
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Bane - neben Wichtigtuer auch noch 'Alleswisser'.

Der Beitrag ist vorne und hinten falsch.

Aber egal...
Martand ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.12.2012, 08:30   #16
männlich Desperado
 
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Guten Morgen, Friede auf Erden!

Den Begriff Konflikt mag ich auch nicht so besonders, zumal er neuerdings für die Verharmlosung von Kriegen missbraucht wird. Ich würde die Sache eher Spannung oder Reibung nennen, wenn die festgefügten Erwartungen der Eltern mit den unbestimmten Zielen und diffusen Wünschen der heranwachsenden Kinder kollidieren, ein kulturübergreifender Prozess, der noch durch die Sorge der Alten um das Wohlergehen der Jungen verstärkt wird, die ihrem Alter entsprechend leichtsinnig und mitunter blauäugig sind, wohingegen die vom Leben "Geschlagenen" natürlich versuchen, ihren Zöglingen derlei bittere Erfahrungen zu ersparen- eine Illusion, weil diese unvermeidlich zur persönlichen Reifung gehören.

An diesem Prozess ist grundsätzlich nichts verkehrt, es soll ja schließlich weitergehen, weshalb diese Abnabelung und Verselbstständigung auch gegen den Willen der Eltern schlicht notwendig ist. Heute prallen durch die Spätgebärenden nicht selten Pubertät und Midlife Crisis (auch zwei dieser Schablonenbegriffe) mit voller Wucht aufeinander, was zur Folge haben kann, dass tatsächlich insbesondere Mütter versuchen, ihren Töchtern aber auch Söhnen zu "folgen" -als beste Freundin und engste Vertraute- und auf jung getrimmt mit ihnen in den Discos oder auf Jugendparties zu finden sind.

Nur eine der kuriosen Blüten, die nach der Zerschlagung der hartnäckigen Stereotypen und Ideale des treuen Soldaten und aufopferungsvollen Muttertieres (infolge eines wortwörtlichen Generationskonflikts) aus dem unbestellten weiten Feld neuer Orientierungen sprießen.

Heute ist es tatsächlich vorrangig die Technologie mit ihren ungeahnten Möglichkeiten, mittels derer die Jugend nicht nur das zur Selbstfindung notwendige Überlegenheitsgefühl entwickelt, sondern wirklich überlegen ist, ein Abstrusum, das nicht einer gewissen Tragikkomik entbehrt, weil die bis dahin mitten im Leben stattfindenen Prozesse in den Bereich der Scheinwirklichkeit verlagert werden und nicht wirklich stattfinden, so dass Mittzwanziger noch bei ihren Eltern wohnen, sich bedienen lassen wie Kinder und dabei durchaus erwachsen und selbstständig fühlen, da sie per Internet, Handy etc. wie ebensolche agieren (von den finanzpolitischen Sachzwängen einmal abgesehen, die dieses Zusammenkleben gar nicht so selten notwendig machen).

Die Soziologen schreiben Bestseller, eine Umfrage jagt die nächste, niemand weiß was Genaues und der Rest nur das, was ihn unmittelbar betrifft, eines Tages werden die Teenager von heute die selben Probleme mit ihren Bälgern haben, die noch hoffenden Eltern sich ins Unvermeidliche gefügt und die Alten sich sicherheitshalber in Schweigen hüllen, das Leben geht weiter, vielmehr stetig im Kreis herum, und hinterher werden alle Beteiligten zugeben müssen, dass es viel Lärm um nichts und jede Menge unnötiger Ärger war, weil das Leben sowieso macht, was es will.

Und so soll es auch sein!
Desperado
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