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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 17.03.2010, 21:33   #1
männlich Lifrathil
 
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Dabei seit: 03/2010
Ort: Verfallende Gerberstadt
Alter: 32
Beiträge: 41

Standard ungeheuer Ungeheuer

ungeheuer Ungeheuer

Ein Wesen groß und ungeheuer
mit warmem Herz und kühler Stirn,
wohnt dort in einem alt Gemäuer
aus Blicken die darüber schwirrn.

Der einzig Zugang ist schon immer
ein großes, dunkel glänzend Tor
mit grünem hoffnungsvollem Schimmer,
den sich das Ungeheuer schwor.

Der Schlüssel unsichtbar am Tor,
vergessen rostend er vergeht
und aus dem Schlüsselloch hervor
sich blaues Tintenmeere bläht.

Wer dem Hause kühn sich nähert
und mit dem Wesen ringt,
wer mit Gewalt das Tor durchquert,
den letztlich es verschlingt.

Einzig achtet es den Einen,
der Tinte fühlt und hört den Schimmer.
Da fängt das Wesen an zu scheinen
und Ungeheuer ist es nimmer.
Lifrathil ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2010, 00:12   #2
weiblich Aquaria
 
Dabei seit: 02/2010
Alter: 42
Beiträge: 521

Das kommt mir fast wie ein Rätsel vor, aber ich komm nicht dahinter Ungewöhlich ist es auf jeden Fall, auch weitgehend rythmisch, aber inhaltlich entweder zu wirr oder so genial, dass ich' s nicht verstehen kann. Erklärung?

Liebe Grüße,

Aquaria
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Alt 18.03.2010, 14:24   #3
männlich Lifrathil
 
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Dabei seit: 03/2010
Ort: Verfallende Gerberstadt
Alter: 32
Beiträge: 41

Danke erst einmal für deinen Kommentar.

Vielleicht hilft dir dieser Hinweis weiter:
Das "Wesen" ist ein Mensch mit sehr starken Paranoia, der sich daher sozusagen
in sich selbst versteckt und eine "Mauer" um sich errichtet.
Das Ergebnis, er ist ein Gefangener in seinem eigenen Schutzwall und kann sich
nur über sein Schreiben zeitweise nach außen öffnen.

Zum Gruß
Lifrathil
Lifrathil ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2010, 15:25   #4
weiblich Aquaria
 
Dabei seit: 02/2010
Alter: 42
Beiträge: 521

Danke Lifrathil, jetzt seh ich klarer. Die Idee, gefangen zu sein und sich nur durch das Schreiben zeitweilig befreien zu können ist sehr schön.

Zitat:
Der Schlüssel unsichtbar am Tor,
vergessen rostend er vergeht
und aus dem Schlüsselloch hervor
sich blaues Tintenmeere bläht.
Die Stropfe gefällt mir am besten. Der Schlüssel ist außen, das Wesen kann sich also nicht selbst befreien. Das impliziert sowohl, dass es von irgendjemandem eingeschlossen wurde, als auch, dass es noch von jemandem befreit werden kann, sofern der Schlüssel nicht vorher ganz verrostet. Behutsam wohlgemerkt und nicht mit Gewalt.

Zitat:
Wer dem Hause kühn sich nähert
und mit dem Wesen ringt,
wer mit Gewalt das Tor durchquert,
den letztlich es verschlingt.
Und durch das Tintenmeer komuniziert das Wesen mit der Außenwelt und wartet auf jemanden, der das Schreiben achtet und versteht. Das scheint noch die wahrscheinlichere "Rettung/Linderung" zu sein, als dass noch jemand den Schlüssel findet.

Das ist ja fantastisch vielschichtig! Danke für den Anstoß. Ich hoffe, ich habs jetzt einigermaßen.

Gern und mehrfach gelesen und gegrübelt,

Aquaria
Aquaria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2010, 15:38   #5
männlich Lifrathil
 
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Dabei seit: 03/2010
Ort: Verfallende Gerberstadt
Alter: 32
Beiträge: 41

Danke für diese wundervolle Bewertung.


Zitat:
Ich hoffe, ich habs jetzt einigermaßen.
Die grundsätzliche Aussage hast du erkannt, doch sind dir noch welche von den
angesprochenen "Schichten" entgangen. Vielleicht findet diese ja noch ein anderer User.
Wenn du dies jedoch nicht abwarten möchtest kannst du mich gern per PN danach fragen.
Hier veröffentlichen möchte ich es nicht, denn vielleicht wollen
noch andere weiterrätseln und von selbst darauf kommen.

Zum Gruß
Lifrathil
Lifrathil ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2010, 16:09   #6
weiblich Aquaria
 
Dabei seit: 02/2010
Alter: 42
Beiträge: 521

Dann warte ich auch mal ab und bin gespannt, wer meine bescheidenen interpretatorischen Fähigkeiten toppen kann
Sonst komm ich auf dein nettes Angebot bestimmt zurück,

A.
Aquaria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2010, 22:22   #7
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

Zitat:
Zitat von Lifrathil Beitrag anzeigen
ungeheuer Ungeheuer

Ein Wesen groß und ungeheuer
mit warmem Herz und kühler Stirn,
wohnt dort in einem alt Gemäuer
aus Blicken die darüber schwirrn.

Der einzig Zugang ist schon immer
ein großes, dunkel glänzend Tor
mit grünem hoffnungsvollem Schimmer,
den sich das Ungeheuer schwor.

Der Schlüssel unsichtbar am Tor,
vergessen rostend er vergeht
und aus dem Schlüsselloch hervor
sich blaues Tintenmeere bläht.

Wer dem Hause kühn sich nähert
und mit dem Wesen ringt,
wer mit Gewalt das Tor durchquert,
den letztlich es verschlingt.

Einzig achtet es den Einen,
der Tinte fühlt und hört den Schimmer.
Da fängt das Wesen an zu scheinen
und Ungeheuer ist es nimmer.

an sich sehr gefällig. was ich net ganz verstehe habe ich markiert. geh davon aus, dass das alte ralfelchen max ein zweifaltspinsel ist, wenn du meine fragen räsonierst.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.03.2010, 08:40   #8
männlich Lifrathil
 
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Dabei seit: 03/2010
Ort: Verfallende Gerberstadt
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Beiträge: 41

Danke für den Kommentar Ralfchen.

Es wäre jedoch sehr hilfreich, wenn du darlegen könntest was du an diesen Textpassagen nicht verstehst.

Zum Gruß
Lifrathil
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