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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 07.12.2007, 18:23   #1
perle
 
Dabei seit: 04/2006
Beiträge: 55

Standard Dämmerung

Es sind die Glockenschläge, die schwimmen, über der Welt,
auf die es gerade geregnet hat; ist die Dämmerung in den
Krallen der Tannen, der Spalt hellen Himmels am Horizont;
sind die roten Beeren im Gebüsch, sind die Menschen, die
Engel sind und deren Schönheit einen sterben macht, ist
das modernde Laub, was am Boden stöhnt unter einem
entflogenen, dunklen Himmel; sind die Lichter, die hinter
den Fenstern atmen, hinter den Fenstern der dunklen, kleinen
Häuser, die am anderen Ende einer feuchten Wiese stehen,
die gross ist und grau; ist der Geruch des eigenen Hauses
und das Geräusch der hinter einem zufallenden Tür:
Das Andere und der Tod und das Glück.
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Alt 09.12.2007, 02:29   #2
MorFeus
 
Dabei seit: 03/2007
Beiträge: 230

Ich muss sagen: Das gefällt mir ausserordentlich. Allerdigns frage ich mich doch, welchen Sinn die Zeilenumbrüche hier haben sollen. Ich würde das ganze als Blocktext stehen lassen und in den prosa-Bereich verfrachten.

Das einzige, was mir wirklich nicht zusagen will ist der Titel. Er erscheint mir zu banal und passt nicht als Einleitung für die Aufzählung, gerade, da "Dämmerung" in Z2 gleich wieder vorkommt.

Ansonsten:

Zitat:
...das modernde Laub, was am Boden stöhnt unter einem
entflogenen, dunklen Himmel
Hier sollte es korrekterweise "welches" anstatt "was" heißen.



Zitat:
sind die Lichter, die hinter
den Fenstern atmen, hinter den Fenstern der dunklen, kleinen
Häuser,
Zweimal Fenster ist hier meiner Meinung nach unnötig. Würde das ganze auf diese Weise verknappen:

Zitat:
sind die Lichter, die hinter
den Fenstern der dunklen, kleinen
Häuser atmen


Zitat:
ist der Geruch des eigenen Hauses
und das Geräusch der hinter einem zufallenden Tür:
Hier würde ich vllt. das "hinter einem" streichen, das würde den Text straffer wirken lassen und die matphorische Szenerie weiter in den Fokus stellen.


Insgesamt gefallen mir hauptsächlich die ungewöhnlichen und surrealistisch anmutenden Bilder, mit denen der Text einiges an Atmosphäre zu erschaffen weiß. Das Aufzählungs-Schema ist teilweise schon fast an der Grenze zur Eintönigkeit, aber der Schluss setzt passend genug ein, das ganze nicht ausufern zu lassen.

Gruß
MorFeus
MorFeus ist offline   Mit Zitat antworten
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