Des Hüllenkörpers Tod

[Jolly R. Aury]

Des Hüllenkörpers Tod

Heiß brennendes Feuer der Hoffnung - mein Herz
und doch vergeht es bald vor Schmerz.
Es lodert und flammt.
Es ist, als sei es auf ewig unglücklich zu verlieben verdammt.

Zum Zerreißen gespannt und mit Gefühlen voll gestopft.
Das Feuer der Hoffnung wie Wasser aus dem Herzen tropft.
Es droht zu zerspringen; ist mit Traumszenarien zugemüllt.
Der Hüllenkörper schon über die Hälfte mit feurigen Tränen gefüllt.

Der Wahrheit nicht gewachsen entgleitet dem Geist des Körpers Macht.
Durch des tödlich kalten Stiches zu Fall gebracht.
Die Hülle starr verkrampft von des Körpers entrissener Lebensfreude,
darauf aus, dass die Eiseskälte den letzten Hoffnungstropfen erbeute.

Heiß brennendes Feuer der Hoffnung ist erloschen; lässt das Herz zu Asche werden
Und somit muss auch der Hüllenkörper sterben.
Der letzte Atemzug entlässt die glühend Asche in die Welt.
Sie wird verbreitet, in jedem Winkel unter dem Himmelszelt.

Und trotz des Herzens tausend Teile
-zerspringender Hoffnung, Sehnsucht und vergangener Liebesgier,
sehnt sich jedes Teil immer noch nach dir.

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Mein erstes Gedicht auf dieser Seite. Es ist eines der wenigen Gedichte, die aus meinem Dichtungsstil ausbrechen. Ich würde mich über Feedback freuen

Liebste Grüße
Jolly R. Aury ♡

[Thing]

Hallo, Jolly R. Aury -

ich hab mir mal eine Strophe herausgepickt.


Der Wahrheit nicht gewachsen entgleitet dem Geist des Körpers Macht.
Durch des tödlich kalten Stiches zu Fall gebracht.
Die Hülle starr verkrampft von des Körpers entrissener Lebensfreude,
darauf aus, dass die Eiseskälte den letzten Hoffnungstropfen erbeute.


Also, der Geist ist der Wahrheit nicht gewachsen. Deswegen entgleitet ihm des Körpers Macht.
Ist die Macht über den Körper gemeint?
Durch den tödlich kalten Stich zu Fall gebracht
ist korrektes Deutsch.

Dem Körper wurde die Lebensfreude entrissen?
Dadurch ist der Hüllenkörper starr verkrampft, obwohl er doch schon über halbvoll mit feurigen Tränen gefüllt ist.
Eine Hälfte verkrampft, die andre Hälfte gut gefüllt? Normalerweise stößt ein Köerper, der verkrampft, alles aus (aus den natürlichen Körperöffnungen), was ihn am Verkrampfen hindern könnte.
Diese stark verkrampfte Hülle ist darauf aus, daß die Eiseskälte (hatten wir schon mal, da stach sie tödlich zu) den letzten Hoffnungstropfen erbeutet.
Wo erbeutet sie? Aus dem mehr als halbvoll gefüllten Hüllenkörper?



Genug, ich will nicht das ganze Gedicht zerpflücken.
Ich möchte lediglich der Dichterin behilflich sein, sich in Zukunft Gedanken zu machen, w a s sie sagen will und w i e sie es sagen will.

Deswegen grüße ich sie freundlich und heiße sie herzlich willkommen!!

Thing

[Jolly R. Aury]

Hallo Thing.
Es freut mich durchaus, dass Sie sich solche Gedanken über dieses Gedicht gemacht haben und sich die Zeit genommen haben, etwas dazu zu schreiben.

Sie dürfen Teile des Gedichtes nicht wortwörtlich nehmen.
Es ist eher sinnbildlich zu verstehen :)
Gerne erläutere ich Ihnen was ich damit ausdrücken wollte.

"Der Wahrheit nicht gewachsen entgleitet dem Geist des Körpers Macht. "
- Erläuterung: Die Wahrheit wurde unterdrückt und das lyrische Ich, um das es geht, hat diese Wahrheit nicht akzeptiert und aufgrund des Selbsteingeständnisses fühlt sich der Geist des Körpers überfordert und verliert an Kontrolle. Es scheint dem Geist so, als würde er somit auch Kontrolle über den Körper verlieren.
Anmerkung: Es ist ziemlich schwierig dies gut und verständlich zu erklären. Ich weiß genau wie es gemeint ist bzw auf was es bezogen ist, kann es allerdings nicht in die richtigen Worte packen.

"Durch des tödlich kalten Stiches zu Fall gebracht "
-Erläuterung: Dies ist eher sinnbildlich zu verstehen. Der tödlich kalte Stich ist vielmehr eine seelische Wunde, als eine körperliche. Es steht eher als Synonym für einen Verrat.
Anmerkung: vielen Dank für die Berichtigung :)

"Die Hülle starr verkrampft von des Körpers entrissener Lebensfreude, darauf aus, dass die Eiseskälte den letzten Hoffnungstropfen erbeute."
- Erläuterung: Das lyrische Ich hat das Gefühl sich nicht mehr bewegen zu können bzw fühlt sich durch die Trauer ('entrissene Lebensfreude') so antriebslos, dass es sich nicht mehr bewegen kann. Und es wartet darauf, dass es vorbei geht und das Negative auch noch den 'letzten Hoffnungstropfen erbeute'. --> das lyrische Ich hat somit sozusagen aufgegeben.

Bei den ganzen Fragen Ihrerseits, hoffe ich das ich einiges klar stellen konnte.
Zuletzt möchte ich jedoch noch auf ein was eingehen. Ich zitiere: "Dadurch ist der Hüllenkörper starr verkrampft, obwohl er doch schon über halbvoll mit feurigen Tränen gefüllt ist.
Eine Hälfte verkrampft, die andre Hälfte gut gefüllt?"
Auch hier dürfen Sie die Zeile "Der Hüllenkörper schon über die Hälfte mit feurigen Tränen gefüllt." nicht allzu wortwörtlich nehmen. Hierbei handelt es sich um die stillen Tränen, die das lyrische Ich schon geweint hat. Feurig deshalb, weil wenn man vor Verzweiflung und Wut weint, bringe ich dies einfach mit diesem Wort in Verbindung.

Ich hoffe, ich konnte alles klären. Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Allerdings würde ich noch anmerken wollen, dass ich mir sehr wohl Gedanken gemacht habe was ich sagen will. Jedoch habe ich mir keine darüber gemacht, wie man es versteht. Ich kann aber auch nachvollziehen, dass nicht jeder dieses Gedicht versteht oder es anders interpretiert. Es ist einfach ein sehr persönliches Gedicht bzw haben persönliche Erfahrungen eine große Rolle gespielt.

Liebste Grüße
Jolly R. Aury ♡

[Thing]

Hallo Jolly -

wir sind hier eine große Dichtergemeinde und duzen uns, das macht den Umgang viel leichter.
Ich freue mich, dass meine Korrektur auf fruchtbaren Boden gefallen ist.

Ich habe nicht interpretiert, liebe Jolly.

Freundliche Grüße
von
Thing

[Jolly R. Aury]

Hallo Thing

Ahh gut zu wissen, ich war mir nur noch nicht ganz sicher, wie das hier abläuft. War auch schon einmal auf einer anderen Seite, wo sich gesiezt wurde. (Fand ich allerdings nicht so toll)

Nein, nein, dass wollte ich auch nicht damit sagen. Das mit dem interpretieren war eher eine verallgemeinerte Aussage.

Und selbstverständlich nehme ich Kritiken und Anmerkungen (sowie grammatikalische Korrekturen) an.
Denn ich finde, nur so kann man besser werden.

Liebste Grüße
Jolly R. Aury ♡

[dr.Frankenstein]

Beschreibt gut die Illusion der Sehnsucht für die der Körper nur eine Hülle ist.
Dabei vergessen wir dann das wir der Körper sind und hören auf die zuflüsterungen von Mephisto der Sehnsucht.

Die Sehnsucht überlebt den Körper, auch wenn wir ihr unsre Seele verkaufen.

[Thing]

Zitat von dr.Frankenstein

Die Sehnsucht überlebt den Körper, auch wenn wir ihr unsre Seele verkaufen.

Die Sehnsucht bleibt, wenn ich längst zu Asche geworden bin????

[dr.Frankenstein]

Klar irgendjemand bekommt dann wieder Sehnsucht... die Energie ist ja dann frei geworden

[Thing]

Sehnsucht ist ein energieloses und masseloses Empfinden, lieber Dr.Frankenstein.

[dr.Frankenstein]

Hast schon mal Energielos Sehnsucht gehabt?
Es wird doch für die Sehnsucht viel Energie verwendet. Zb. Die Sehnsucht nach Ruhm oder die nach ferne.
Oder Sehnsucht nach Sex oder Nähe.
Aber wenn se kene Erfüllung findet... denn kommt enem des klene bissl Sehnsucht wichtiger als der Körper vor.
Dann denkt manch ener... diese Sehnsucht zu erreichen wäre das Leben. Aber der Körper is das Leben.

[Thing]

Sehnsucht per se ist energielos. Sie weckt jedoch Energie.

[dr.Frankenstein]

Stimmt, sie ist ein Fokus. Eine Fokusierung vorhandener Energie um sie freizusetzen.
Und das leid was in dem Gedicht beschrieben ist bezieht sich auf das nicht freisetzen können der Energie durch die Fokusierung auf etwas das es in der außen Welt nicht mehr gibt.

[Thing]

Nein, nein - was fokussiert ersehnt wird, gibt es in der Außenwelt noch, aber es ist unerreichbar.

[dr.Frankenstein]

Stimmt