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Alt 25.05.2008, 19:37   #1
-dres-
 
Dabei seit: 05/2008
Beiträge: 1

Standard Erin Buduoille

Erin Buduoille richtet sich auf, sein großer Körper schwingt mit einem Ruck auf die Straße, nachdem er seine Arme auf die mit abblätternder roter Farbe bestrichene Bank gestützt und seine Füße auf den Gehweg vor ihm geschleudert hat. Seine Beine fühlen sich mechanisch an. Er gibt Befehle, der Körper reagiert. Solange die Etikette es ihm erlaubt pflegt er sich mit dem Hinterteil auf die Lehne zu setzen und stellt seine Füße auf der Sitzfläche ab, so wie es sich für ein Großstadtkind gehört.
Erin Buduoille schreitet die Straße entlang, wobei er keinen Gedanken an seine Umgebung verschwendet. Schlapp und platt hängt die Braune Stoffjacke an seinem sportlich schlanken Körper hinab. Die Schultern und die Arme fallen schlacksig an ihm nach unten, wo seine Hände in den Taschen der ausgewaschenen Jeans verschwinden.
Budouille ist ein sehr reinlicher Mann, der lediglich keinen Wert auf die Reinlichkeit der Kleidungsstücke legt, die er trägt, oder sie zumindest
zweitrangig einordnet, hinter ihrer Funktionalität seinen recht hübschen Körper zu bedecken. Seine gelben Schuhe Blitzen auf, sein weißer Pullover scheint zwischen dem ungeschlossenen Verschluß seiner Jacke hervor. Beinahe zu grell fällt die Sonne in sein Gesicht, aber er scheut sich nicht sie von der Seite in seine Augen scheinen zu lassen. Erin Buduoille liebt ihre Wärme. Schritt für Schritt nehmen die Menschen Notiz von ihm, denn sie spühren im Vorbeigehn, dass er nicht zu ihnen gehört. Langsam ziehen seine Füße ihn vorwärts durch die Straße, seine Hand greift von der vorderen in eine der hinteren Taschen seiner Hose und zieht langsam ein Paket heraus, in dem sich Tabak befindet. Ein weißes Blättchen rollt zwischen seinen Finger auf und ab. Neuerdings dreht er sogar kleine Filter mit in die schmalen Zigarretten, wahrscheinlich der Gesundheit wegen, vielleicht aber auch wegem dem Geschmack, er weiss es nicht.
Plötzlich bleibt er stehen, am Ende eines unterirdischen Ganges, der den Klang der Züge herbeiträgt, bis er bei ihm verebbt. Mit einem starken Schwung reißt er die Gitarre herum, von seinem Rücken, wo sie bis eben noch kopfüber an dem Schulterband hing, vor seinen Körper. Zwei, Drei kurze Schläge gegen die Saiten formen ein zunächst frabloses Gebilde an Tönen. "Sie funktioniert!" Erin Buduoille lächelt, während seine filigranen Finger wie in Zeitlupe damit beginnen die ersten Melodien zu spielen.
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