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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles.

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Alt 14.02.2008, 19:34   #1
Elbin
 
Dabei seit: 02/2008
Beiträge: 10

Standard totgelebt

adrenalinvergiftung
im morgentau
und frühlingsrausch

zwischen wirrenden
schneeverwehungen
liegt noch ein leben

grau und erfroren
in der hitze
der flaschenillusionen.


als der nebel stockte
verlor das herz
sein metronom
und lief
den bunten
pillen davon
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Alt 14.02.2008, 22:01   #2
Erlkönigin
 
Dabei seit: 02/2008
Beiträge: 20

MademoiselleKarma,
im großen und ganzen gefällt mir dein gedicht, besonders weil die kurzen verse
gut die stimmung des gedichts wiederspiegeln. ich weiß nicht genau , wie ich es ausdrücken soll, aber irgentwie passt dies kurzatmige, wenig ausgeschmückte zu den nachwirkungen von drogenkonsum.

aber du solltest unbedingt satzzichen setzen und groß- und kleinschreibung beachten. oder ist das von dir so gewollt? wenn ja, dann warum? soll es irgentwie die stimmung unterstützen? Ich finde das ewige kleinschreiben komisch...

In strophe 3, vers 2 finde ich das mit der "hitze" etwas komisch. ich weiß zwar, was du damit meinst, die hitze der drogenkonsums, und es macht ja auch sinn (drogenkonsum=heiß; nachwirkungen=kalt, neblig; =Gegensatz), aber trotzdem stellt die hitze im gegensatz zum schnee, nebel und erfrohren einen bruch der stimmung da. plötzlich wird es aufregend, heiß, ansonsten ist es trüb und kalt, still, ruhig. Das wüde auch gehen, weio du damit den gegensatz ausdrückst (s.o.), aber ich würde die hitze zumindest in eine andere strophe setzten als das erfrohren. So nah beieinander stolpert man da nur drüber und fragt sich: "nanu?"

außerdem finde ich es verwirrend, wenn so viele drogen genannt werden. Ich hätte es besser gefunden, wenn du es bei einer droge belassen hättest. Aber das ist wohl auch viel geschmackssache...

Dann habe ich noch eine frage: warum ist die 4. strophe kursiv?
Willst du damit ausdrücken das es inder vergangenheit war? Dass das andere die momentane situation beschreibt und der letzte vers den todeszeitpunkt? Und was meinst du mit " als der Nebel stockte"? was für ein nebel?

Aber deine metapher am ende hat mich echt beeindruckt!
" verlor das herz
sein metronom
und lief
den bunten
pillen davon"

WOW! das ist ein so gelungener Schluss! das wird mir wohl immer im gedächnis bleiben!das ist so geschickt ausgedrücht. nicht " dfas herz hörte auf zzu schlagen" oder "verlor seinen tagt" -nein; " es verlor sein metronom".
Erlkönigin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.02.2008, 23:10   #3
Elbin
 
Dabei seit: 02/2008
Beiträge: 10

Zitat:
Original von Erlkönigin
aber du solltest unbedingt satzzichen setzen und groß- und kleinschreibung beachten. oder ist das von dir so gewollt? wenn ja, dann warum? soll es irgentwie die stimmung unterstützen? Ich finde das ewige kleinschreiben komisch...
ist so gewollt, allerdings ohne bestimmte bedeutung. ich glaube, ich hab in fast keinem meiner aktuelleren gedichte irgendwann mal groß- und kleinschreibung beachtet. und ein satzzeichen ist da, genau wo ein umbruch entstehen soll. für mich sind gedichte auch zum teil auflehnungen, brechen von bestehenden normen. man erfindet worte neu, man setzt phrasen in neue kontexte, und man kann groß- und kleinschreibung außer acht lassen. für mich ist das meistens störend im fluß eines gedichtes.

Zitat:
In strophe 3, vers 2 finde ich das mit der "hitze" etwas komisch. ich weiß zwar, was du damit meinst, die hitze der drogenkonsums, und es macht ja auch sinn (drogenkonsum=heiß; nachwirkungen=kalt, neblig; =Gegensatz), aber trotzdem stellt die hitze im gegensatz zum schnee, nebel und erfrohren einen bruch der stimmung da. plötzlich wird es aufregend, heiß, ansonsten ist es trüb und kalt, still, ruhig. Das wüde auch gehen, weio du damit den gegensatz ausdrückst (s.o.), aber ich würde die hitze zumindest in eine andere strophe setzten als das erfrohren. So nah beieinander stolpert man da nur drüber und fragt sich: "nanu?"
ich habe selbst nie erfahrungen mit drogen gemacht, nur mit alkohol und zumindest dort ist doch dieser kontrast auch so nah beisammen? man hat heiß und im nächsten moment friert man.
vielleicht auch der tod, den man in der hitze dieses rausches garnicht wahr nimmt. ein total benebelter mensch, der sich in einer winternacht auf den boden legt, die kälte nicht spürt, am nächsten morgen nicht mehr aufwacht.

Zitat:
Dann habe ich noch eine frage: warum ist die 4. strophe kursiv?
Willst du damit ausdrücken das es inder vergangenheit war? Dass das andere die momentane situation beschreibt und der letzte vers den todeszeitpunkt? Und was meinst du mit " als der Nebel stockte"? was für ein nebel?
kursiv allein schon deshalb, weil hier ein ganz anderer rhythmus vorliegt. ich hab mir das irgendwie so vorgestellt, wie wenn ein aussenstehender sprecher die ganze szenerie von vorher auf diese art und weise kommentiert. und das mit der momentanen situation und dem todeszeitpunkt ist definitiv auch so gemeint.

"als der nebel stockte":

dieser drogenkonsumierende mensch sieht die welt vielleciht durch einen schleier, wie nebel. und zum todeszeitpunkt stockt selbst dieses bild.

andere möglichkeit: ein neu anbrechender tag? und kurz vor dem ersten sonnenstrahl der todeszeitpunkt.


und vielen dank
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