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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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20.11.2010, 01:13 | #1 |
Lebensfäden
O Parzen, ihr grausamen Töchter der Nacht,
Was habt für ein Schicksal ihr mir nur erdacht? Ihr webt geschwinde, ihr webt behände; es eilen die Fäden im Flug durch die Hände. Die hölzerne Spindel saust eilig dahin - wie schnell nur wirbelt nach zürnendem Sinn! Und der will mir Gift sein. Das seh' ich euch an: Was drängt ihr mein Leben zu Klippen heran? Ein Leichentuch webt ihr, so gebt es doch zu! Die Fäden, sie gleiten in ewiger Ruh, doch scheinen die Fäden mir Netze zu sein, wie gar manchem Fische sie dienten zur Pein. O webt doch.. so webt doch.. ach! mindert die Hast! Ja bin ich Atropos denn so arg verhasst? Es blitzen die Schneiden der Schere hell auf - So will sie zersäbeln den fädelnden Lauf. Ihr Parzen, die schnattert in feindlicher Stimm' - Auch Klotho! Lachesis! erfasste der Grimm. Ich bitte, ich flehe! So senkt doch die Eile, dass ich etwas länger auf Erden verweile. O Parzen, ihr grausamen Kinder der Nacht: Was habt für ein Schicksal ihr mir denn erdacht? Ihr webt geschwind, ihr webt behände! Es sickern die Fäden im Flug durch die Hände. |
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