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Alt 17.08.2020, 23:58   #1
männlich dr.Frankenstein
 
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Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
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Standard Selbstlos

Im Rummel der Geschehnisse zieht ein kleiner Mann das Selbstlos und ruppelt an der Tür die sich selbst verschlossen hält. Er hat die Zügel aus der Hand gelegt und dem Secondhandshop eine Spende von 5000 € gezahlt. Die Zehen der Tischbeine tippeln sich emsig. Ja wo will er das finden was er selbst nicht hat? "selbstlos" als ob seine Ohren nicht die eigenen wären und etwas hören das nicht zu ihm dringt.
Etwas verschlingen das nicht seine eigene Geschichte ist. Etwas berühren dass er nicht fühlt und seine Hände welche taub Töne spielen auf den Tasten die sich selbst nicht als Tasten wahrnehmen, eine Melodie in den Nachthimmel, der an und für sich nur ein Nachthimmel ist, weil jemand ihn so genannt hat, tragen, sind nur Übergänge eines Gedankens der nicht von ihm stammt sondern aus einem höheren Nichtselbst, sich selbst nur als Werkzeuge benutzen, um die Schraube zu lockern.
All diese Selbste schlängeln sich aus ihren Erdlöchern um selbst eine Taste zu sein im Orchester des weißen Rauschens. Alle meine Ameisen haben sich angehäuft und als er nun die Tür öffnet sieht er den Raum der ihn gefangen hielt. Traum
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.08.2020, 00:22   #2
männlich dr.Frankenstein
 
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Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
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Beiträge: 5.467

Also gesetzt den Fall das es die Person von der die Geschichte handelt nicht gibt, wovon handelt die Geschichte dann?
Von dem Raum in dem die Person wäre wenn es die Geschichte gebe und die Person darin, aber wenn es den Raum nun auch nicht gibt in dem die Geschichte stattfindet und die Person nicht ist oder die Geschichte findet nicht statt und die Person ist in dem Raum der kein Raum ist. In diesem Fall besteht der ja nur aus Buchstaben die gewissermaßen ja auch einen Raum erschaffen eine Codierung für eine Geschichte die nicht stattfindet indem es gar keine Person gibt oder irgendetwas das in diesem Raum den es nicht gibt ist alles ist offen
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.08.2020, 00:55   #3
männlich Ex-Ralfchen
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Beiträge: 17.302

Hallo Franky-

alter Freund – der Text gefällt mir sehr gut
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.08.2020, 06:41   #4
weiblich Ilka-Maria
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Den Text hätte man auch in der Rubrik "Philosophie" unterbringen können, denn das "Nichts" und der "Raum" sind philosophische Probleme.

In dem Augenblick, in dem du eine Tür hast und eine Person - also irgendetwas in einem Irgendwo -, hast du auch einen Raum, denn der Raum wird von dem definiert, das ihn ihm ist oder ihn begrenzt.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.08.2020, 12:41   #5
weiblich Mohrel
 
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Beiträge: 670

Hey Frankypanky,
wie selbstlos von dir! 🙃

Mir gefällt das auch richtig, richtig gut!!
Am besten finde ich:

Zitat:
Im Rummel der Geschehnisse zieht ein kleiner Mann das Selbstlos
Zitat:
um selbst eine Taste zu sein im Orchester des weißen Rauschens.

Alles woran man denkt gibt es, allein schon, weil man daran denkt! 😉
Liebe Grüße
Mohrel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.08.2020, 12:53   #6
männlich dr.Frankenstein
 
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Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
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Beiträge: 5.467

Danke Danke.

Wenn ich eine Tür hab, ja. In der Tür lebt vielleicht ein lyrischer Holzwurm und zerfrisst die Tür langsam von innen. Er schafft einen Raum den er nicht benutzt. Sein kleines Labyrinth.
Ohne diese Fragen im 2. Text hätte die Geschichte ja nicht existiert um sich selbst in frage zu stellen. Ja es is irgendwie das philosophische Paradox des Selbstlos.
Das Selbst ist ja irgendwie der Raum oder die Tür. Das was es gibt weil man daran denkt.
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
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