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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 04.05.2006, 23:03   #1
Tenshi
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 61

Standard Angstdrache

Angstdrache hält mein Herz umschlungen
Kalte Finger schmerzhaft greifen
Hab gerade noch mit ihm gerungen
Schon lässt die Panik mich versteifen.

Zitternd spüre ich den Schmerz
Möchte schreien, rennen, weinen
Möcht mit Verstand befrei'n mein Herz
Doch der liegt auch an Paniks Leinen.

So tobt in mir Orkaneswut
Und ich kann nichts dagegen machen
Am Boden lieget all mein Mut
Besiegt vom schrecklichsten der Drachen.

Das Untier nagt und faucht und frisst
Nimmt meine ganze Seele ein
Bis diese fast zerrissen ist -
Voll Fragen, Zweifel wird mein Sein.

So hält er mich in seinen Klauen
Bis - langsam - er zur Ruh sich legt
Und ich schöpf wieder an Vertrauen
Wart, bis er sich nichtmehr bewegt.

Dann wird die Welt ein wenig licht,
Mein Körper noch vom Kampfe zittert
Jedoch: entschieden ist's noch nicht
Denn auch wenn's nun nichtmehr gewittert:

Angstdrache hat einen Schlaf ganz leicht
Und ein leises Weh schon reicht
Um ihn aus dem Schlaf zu wecken
Dann bringt er wieder Furcht und Schrecken.

So geht es schon seit Ewigkeiten
Schnell wird aus Ruhe ein Orkan
Und so muss ich für alle Zeiten
Fürchten des nächsten Kampfes nah'n.

Ach hätt' ich wen an meiner Seiten!
Gemeinsam könnt' wir ihn besiegen.
Ach könnt ich Ruhe mir bereiten!
Mich aufgeben und niederliegen.

Doch fehlt ein Freund mir für den Sieg,
Zum Aufgeben fehlt mir der Mut
So führ ich ausweglosen Krieg
Hoff, dass Angstdrache lange ruht.

Doch kommt der nächste Kampf bestimmt
Und alles was mir bleibt ist harren
Dass meiner sich ein Herz annimmt
Den Drachen sicher zu verbarren.

Und dann kommt mir in dunkler Nacht
Dieser Gedanke voller Trost:
Kann mich ergeben seiner Macht
Bis scharfe Klaue mich liebkost
Und er mich in sein Reich entführt:
Schwärze in der man nichts mehr spürt.
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