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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 07.06.2007, 11:00   #1
Franke
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 539

Standard Sturm

Deinen Oleander
schlug der Sturm
und niemand kam,
um ihn zu retten.

Der Wind
verwehrt den Übergang
um längst vergessene
Häuserecken.

Die schweren Wasser
dringen ein,
wir glaubten doch
die Festung sicher.

Nur drüben am Talhang
reißt ein halbherziger Regenbogen
die Blätter
aus gebeugten Wipfeln.
Franke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2007, 11:03   #2
apnoe
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 785

Standard RE: Sturm

hi, franke,
dein gedicht gefällt mir wegen der netten metaphorik, die du verwendest. genau deshalb stört mich der profane ausdruck: dichtung.
da bin ich gleich beim installateur... und die stimmung ist weg.
lg epona
apnoe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2007, 11:04   #3
turmfalke
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 677

Standard RE: Sturm

Guten Morgen Franke,
also das hier gefällt mir wirklich ausgesprochen gut. Es vermittelt eine Stimmung, die man selten mit Worten zu erzeugen vermag.

Mein Kritikpunkt:
"und niemand half,
um ihn zu retten"

Das ist meines Erachtens eine unnötige Dopplung (also "half/retten"). Warum nicht "half" durch "kam" ersetzen?
Den Titel find ich auch nicht so umwerfend, aber es passt schon.

Was ich gut finde, ist, dass du ganz alltägliche Worte zusammensetzt, so dass sie ein völlig neues Bild ergeben ("Deinen Oleander // schlug der Sturm auf"; "ein halbherziger Regenbogen").
Wirklich gelungen.

Liebe Grüße
falke
turmfalke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2007, 11:15   #4
Franke
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 539

Hallo ihr beiden!

Danke für eure Anmerkungen!

Dichtung war wirklich nicht gelungen, ich habe es durch "Festung" ersetzt.
Aus "half" habe ich "kam" gemacht.

Grüße
Manfred
Franke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2007, 11:16   #5
Mo.-
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 531

toll stimmungs voll, innovativ, die rechte länge und das rechte ende.
nach der verbesserung von tumrfalke ist es perfekt.

schade nur das der inhalt eigentlich sterbens langweilig ist :O
habt ihr alten leute den nix besseres zu tun als über das wetter zu reden
Mo.- ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2007, 11:18   #6
Franke
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 539

Franke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2007, 18:22   #7
Michael
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 94

Hallo Franke,

Dein Gedicht hat was, Die Sprache ist für mich stimmig und eingängig. Doch richtig ist auch, dass es - gerade bei Deiner Sprachkraft - inhaltlich furchtbar alltäglich ist. Nur selten deutest Du Übergänge zu einer anderen Ebene an.
Es hat mich zu einer Umarbeitung angeregt, auch weil mich die Behauptung stört, die Alten könnten nur übers Wetter reden.

Dein Leander
starb beim Sturm
und die Sanitäter
waren verschüttet.

Der Wind
verweht die Lebenszeichen
an längst vergessenen
Luftschutzbunkern.

Die schweren Wasser
treten kochend aus;
wir glaubten doch
den Meiler sicher.

Nur drüben am Hang
blüht unter blassem Bogen
ein zerzauster
Oleander.

Danke, dass Du mich dazu angeregt hast.
Herzliche Grüße
Michael

P.S. Ich hoffe, Du empfindest meinen Text nicht als Plagiat.
Michael ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2007, 18:44   #8
Franke
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 539

Hallo Michael!

Danke für deine Kritik und fürs Mögen des Gedichtes.
Selbstverständlich macht es mir nichts aus, dass du meinen Text umgearbeitet hast. Dazu ist dieses Forum ja da, dass wir uns gegenseitig Anregungen geben.
Ach ja:
Deine Umbearbeitung gefällt mir ausnehmend gut!

Grüße
Manfred
Franke ist offline   Mit Zitat antworten
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