Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Düstere Welten und Abgründiges

Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 26.09.2013, 21:42   #1
männlich Mysterion
 
Dabei seit: 09/2013
Alter: 25
Beiträge: 5

Standard Verräterische Augen

Meine Hände waren kalt und gefühllos. Angstschweiz kroch mir in jede Pore meines Körpers. Seid Stunden müsste ich schon gefesselt und geknebelt auf diesem Stuhl sitzen und darauf warten, dass was passierte. Aber auf was? Eine Person? Ein Geräusch? Oder nur ein Zeichen? Ich wusste es nicht.
Das einzige was ich wusste war, dass ich hier weg musste. Ich saß auf einem Holzstuhl in der Mitte eines rechteckigem Raumes, welcher nur von einer schwachen Leuchtstoffröhre beleuchtet wurde. Unter mir war etwas, was wie eine alte eingetrocknete Blutpfütze aussah. Der Gedanke wo sie herkam oder wie sie entstanden sein mag, ließ mir die Luft zum Atmen weg.
Eine Tür rechts neben mir knallte auf. Ich erschrak. Herein kam ein großer Mann, der ungefähr in meinem Alter war. Er beachtete mich überhaupt nicht und ging zu der Werkbank.
Meine Angst wuchs. Was mochte er vorhaben? Werde ich diesen Ort lebend verlassen?
Der Mann riss energisch eine Schublade auf. Er holte ein Messer hervor. Es war ein langes Messer mit langer Klinge, welche an einem schwarzem Griff endete.
Mir gefror das Blut in den Adern. Der Unbekannte drehte sich langsam zu mir um und sah mich an. Dieses Gesicht hatte ich schon gesehen. Ich wusste nicht woher, aber ich kannte es. Es hatte was vertrauliches, was mir die Situation nicht angenehmer machte.
Langsam, ganz langsam ging er auf mich zu. Das Messer reflektierte das düstere Licht.
Er stand vor mir. Eine unheimliche Kälte ging von diesem Mann mir ungepflegtem Gesicht hervor. Er sagte nichts. Egal wie sehr ich mich bemühte, ich konnte meine Freiheit nicht wiedererlangen. Ich wusste, dass er meine Furcht spürte und das er nicht vorhatte, dies zu ändern. Aus dem Nichts flog seine Faust auf mein Gesicht zu, wobei der Knebel verrutschte. Ich spuckte Blut und Speichel auf den Boden. Als ich meinen Kopf wieder hob, wollte ich nur ein wissen.
''Was wollen Sie von mir?'', fragte ich mit kaum hörbarer Stimme.
Keine Antwort.
Für einen Moment überlegte ich, ob ich noch was sagen sollte, aber irgendwas hielt mich davon ab. Mein Unterbewusstsein wollte mir etwas mitteilen, was ich nicht verstand.
Ich hob meinen Kopf noch ein Stück und sah ihm in die Augen. Es waren kalte, tiefgründige Augen. Aber in diesem Moment, wo sich unsere Blicke trafen, wusste ich, dass dieser Mann, wer er auch sein mochte, mir nichts tun würde.
Auf einmal verschwand all meine Angst, all meine Befürchtungen.
Mein Peiniger ging rechts an mir vorbei. Meine Augen verfolgten ihn, bis er aus meinem Blickfeld verschwand. Ich spürte wie meine Fesseln durchschnitten wurden und wie Blut wieder Hände mit Wärme füllten.
Was ich als nächstes fühlte war ein fester Griff an meinem Arm, worauf ein kurzer, stechender Schmerz folgte. Ich hatte nicht lange Zeit um mich zu fragen, was er tat, bevor ich wieder in das Verschwommene sank. Dort wo mein Traum begann.
Mysterion ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.09.2013, 22:06   #2
männlich Thodd
 
Dabei seit: 09/2013
Ort: Landkreis Cuxhaven, Halbtags in Mittelerde
Alter: 26
Beiträge: 61

Eine sehr schöne Geschichte, wenn auch meiner Meinung nach im falschen Forum.

Ich finde, die Spannung entsteht dadurch, dass du erst am Ende aufklärst, wie es zu der Situation kam. Als Leser wird man sozusagen mitten in das Geschehen hereingeworfen.

An deiner Rechtschreibung und Zeichensetzung könntest du noch etwas feilen.
Und, was zum flüssigen Lesen wichtig ist : Absätze!

An sich hat es mir aber Spaß gemacht, diese Geschichte zu lesen

Thodd
Thodd ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.09.2013, 14:15   #3
männlich Mysterion
 
Dabei seit: 09/2013
Alter: 25
Beiträge: 5

Danke für deine Kritik. Ich werde sie bei meiner nächsten Geschichte im richtigen Forum berücksichtigen.
Mysterion ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.09.2013, 14:57   #4
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Zitat:
Zitat von Mysterion Beitrag anzeigen
Angstschweiz kroch mir in jede Pore meines Körpers. Seid Stunden müsste

-

Für einen Moment überlegte ich, ob ich noch was sagen sollte, aber irgendwas hielt mich davon ab. Mein Unterbewusstsein wollte mir etwas Ich hatte nicht lange Zeit um mich zu fragen, was er tat, bevor ich wieder in das Verschwommene sank. Dort wo mein Traum begann.

Da werden sich die Genfer, Zürcher, Basler etc. aber beschweren!

Der Titel, Mysterion, läßt , wenn schon nicht auf Spannung, so doch auf Mysteriöses hoffen.
Beides vermisse ich hier.

Nichts gegen diesen Internetspielealptraum:
Er ist so vorhersehbar wie das Ei der Henne.

Falls Dein wahres Alter hier angegeben ist:
Kompliment!

Laß Dich nicht verdrießen
von
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.09.2013, 21:54   #5
männlich Mysterion
 
Dabei seit: 09/2013
Alter: 25
Beiträge: 5

Meine Rechtschreibung ist nicht überragend, aber daran kann man ja arbeiten. Ebenso wie an Spannung und Mysteriösem.
Danke für deine Kritik. Über Tipps freue ich mich immer.

P.S. Ja, ich bin wirklich 15
Mysterion ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.09.2013, 08:15   #6
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.103

Ich stimme Thing zu: Auch ich hatte schnell die Ahnung, es müsse sich um einen Traum handeln.

Aber außerdem fielen mir ein paar Dinge auf, die so lustig sind, dass sie der gewollten Dramatik der Geschichte zuwiderlaufen:

Zum Beispiel dachte ich immer, dass der Schweiß aus den Poren kommt; dass er in die Poren kriecht, war mir neu.

Dass Leuchtstoffröhren leuchten, muss natürlich betont werden. Aber wie können sie schwach leuchten? Nach meiner Erfahrung blinken sterbende Leuchtstoffröhren, aber ihr Licht bleibt hell.

Dass ein Messer an einem Griff endet, war mir auch noch nicht bekannt. Ich dachte, ein Messer bestünde aus der Schneide/Klinge und dem Griff.

Das Messer (die Klinge?) reflektiert das düstere Licht? Wie geht das? Und wieso ist es düster, wenn eine Leuchtstoffröhre leuchtet?

Türen knallen nicht auf, sondern zu, und Knebel verrutschen nicht, sonst sind sie keine Knebel.

Was den Stil angeht: Weniger ist mehr. Es ist in dieser Geschichte z.B. völlig ohne Belang, ob der Raum rechteckig, quadratisch, rund oder halbrund ist. Ebenso unwichtig ist, ob die Tür zum Raum links oder rechts ist. Es ist auch nicht informativ zu schreiben: "der ungefähr in meinem Alter war", wenn das Alter des Erzählenden dem Leser nicht bekannt ist. Gerade bei Adjektiven ist es wichtig, zu überlegen, ob sie notwendig sind oder nicht. Sind sie es nicht, wirkt eine Geschichte aufgebläht, und der Leser ist schnell genervt.

Ferner bezweifele ich, dass in einem Traum so intensive Gefühle wie Angst oder Erschrecken vorkommen, es sei denn, es handelt sich um einen Alptraum.

Dabei ist der Aufhänger der Geschichte gar nicht übel, er baut sofort Spannung auf. Es wäre zu überlegen, die Geschichte in der Gegenwart zu schreiben, um die Dramatik zu erhöhen und den Leser in das Geschehen hineinzuziehen.
Meine Hände sind abgestorben. Schweiß bedeckt meinen Körper. Seit Stunden sitze ich gefesselt und geknebelt auf einem Stuhl, ohne dass etwas passiert ist. Über mir blinkt eine Leuchtstoffröhre.

Ich will weg!

Plötzlich fliegt die Tür auf und ein großer Mann tritt ein. Er geht zur Werkbank, ohne mich zu beachten. Meine Unruhe wächst: Was hat er vor? Energisch reißt er eine Schublade auf und holt ein langes Messer hervor. Erst dann dreht er sich zu mir und sieht mich an.

Sein Gesicht kommt mir bekannt vor, aber ich kann mich nicht erinnern, woher.

... usw.
Fazit:

Die Szene ist zwar ein altbekannter, aber immer wieder faszinierender Stoff. Sie gehört jedoch gründlich durchdacht und überarbeitet.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.09.2013, 10:18   #7
männlich Mysterion
 
Dabei seit: 09/2013
Alter: 25
Beiträge: 5

Liebe Ilka-Maria

Ich bitte darum meine (lustigen) Fehler zu entschuldigen, da dies mein erster Text ist und ich natürlich auch noch dazu lernen muss.

Allerdings stimmt nicht alles was sie als Argument genannt haben.

Als ich schrieb, dass der Schweiß in jede Pore kroch, meinte ich, dass die Person völlig von Schweiß durchtränkt ist.

Leuchtstoffröhren können sehr wohl düster leuchten, wenn sie weniger Watt haben und sie verschmutzt sind.

Bei der Sache mit dem Messer, der Form des Raumes und ob die Tür links oder rechts ist, wollte ich nur, dass der Leser ein Bild von dem Raum und der Situation bekommt.

Türen können knallen, wenn man sie mit einer so großen Wucht aufschlägt, dass sie gegen die Wand fliegt.


Trotzdem danke für ihre Tipps und Kritik.

Mit freundlichen Grüßen
Mysterion
Mysterion ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Verräterische Augen



Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Augen Sombra di Nova Tanka-, Haiku- & Senryu-Gedichte 0 23.07.2013 15:45
Augen auf. anilaa Gefühlte Momente und Emotionen 5 17.07.2012 08:35
Augen auf! Ex-Peace Sprüche und Kurzgedanken 2 15.03.2012 20:31
augen frank Liebe, Romantik und Leidenschaft 6 29.08.2011 10:56
Augen zu Sternenlicht Gefühlte Momente und Emotionen 2 27.10.2006 19:43


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.