Mondnacht

[Ilka-Maria]

Siehst du auch im matten Schein,
was auf Stromes Wellen treibt,
weißen Segels anverleibt,
für ein Boot doch viel zu klein?

Ich erkenn' es so wie du,
und mich dünkt: Das ist ein Kind!
Dessen Kleid, gebläht vom Wind,
führt es auf die Mündung zu.

Könnte es das Mädchen sein,
das vom Vater ward gesucht,
der geweint hat und geflucht
auf Oblaten, Blut und Wein?

Guter Freund, kann sein, kann sein,
doch wir ändern es nicht mehr,
lass das Kind hinaus auf’s Meer:
Schweigen wir und gehen heim.

19. August 2013
by Ilka-Maria

[simbaladung]

grausig, gut!

Aber ich kann mir keinen Reim auf das Unglück? machen.
Der Hinweis scheint in dem Fluch zu liegen. Der Vater flucht auf Oblaten, Blut und Wein? Da ist viel Phantasie nötig. Noch fällt mir nichts passendes ein.
Ich komm mir vor wie bei einem Black-Story-Rätsel.

Aber vielleicht soll es im Dunkeln bleiben. Im Focus steht ja die Reaktion der beiden.

[wüstenvogel]

Ich könnte mir vorstellen, dass "Oblaten, Blut und Wein"
eine religiöse Anspielung sein soll - vielleicht auf das christliche Abendmahl verweisen soll.
Der Vater könnte auf Gott geflucht haben: "Warum hast du mir das angetan?
Was bist du für ein Gott, der Kinder sterben lässt?"

Daran musste ich jedenfalls sofort denken.

Liebe Grüße

wüstenvogel

[simbaladung]

hi, Wüstenvogel,

was hatte ich denn da für Scheuklappen? Danke, natürlich. Ich hab nach Hinweisen für das Unglück gesucht. lg, s.

[gummibaum]

Gut, Ilka! Das gefällt mir sehr. Die Stimmung ist traurig verschwebt, bezeugt die ausgebliebene Hilfe ohne aufbauschende Dramatik.

LG gummibaum

[Ilka-Maria]

Danke für die Kommentare. Die religiöse Anspielung ist völlig richtig.

LG
Ilka