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Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger.

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Alt 08.11.2011, 23:01   #1
männlich kaos
 
Dabei seit: 11/2010
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Beiträge: 61

Standard Hykell

Hykell

Dr. Jekyll geht immer zur Arbeit, macht seine Arbeit und lebt für seine Arbeit.
Mr. Hyde geht nicht zur Arbeit, nimmt Drogen, prügelt sich nach belieben und trachtet Dr. Jekyll nach dem Leben
Dr. Jekyll würde nie einen anderen Menschen gefährden. Mr. Hyde macht dies täglich mit einer süffisanten morbiden Ausdauer.
Dr. Jekyll sieht ein Dreieck und muss über die Statik von Dächern grübeln, während Mr. Hyde gierig an eine pulsierende Fotze denken muss.
Dr. Jekyll würde eine Fotze höchstens als Vulva oder Vagina bezeichnen. Mr. Hyde hat noch nie darüber nachgedacht.
Verletzt Dr. Jekyll doch mal jemanden verbal, bereut er es und entschuldigt sich dann dem entsprechend. Mr. Hyde bereut es auch - dass er nicht noch tiefer und fester zugeschlagen hat.

und was bleibt?
kaos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.11.2011, 11:46   #2
männlich Ex-Jack
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Dabei seit: 05/2011
Beiträge: 954

Hallo kaos.

Das Bild des/eines Menschen!?
Ich bin mir nicht sicher, worauf Du hinaus willst...

Liebe Grüße,
Jack
Ex-Jack ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.11.2011, 21:35   #3
männlich kaos
 
Dabei seit: 11/2010
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Alter: 40
Beiträge: 61

das erste ist keine frage.

zum zweiten: was glaubst du denn?
kaos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.11.2011, 11:33   #4
männlich Ex-Jack
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Dabei seit: 05/2011
Beiträge: 954

Naja...auf die Frage was bleibt, gibt es in letzter Konsequenz immer nur eine Antwort...aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass Du diesen Text nicht wegen "Nichts." geschrieben hast.
Oder wolltest Du darauf hinaus, dass es gleichgültig ist, wie man sich verhält?
Dass alles bedeutungslos ist?
Das denke ich nicht...auf die Ewigkeit hin betrachtet natürlich schon, aber ich weiß, dass mein Verhalten Wellen schlagen kann, ich nicht nur mich, sondern auch durch mich meine Umwelt verändern kann oder die Lebenswelt von anderen verbessern kann, die dieses dann weitertragen.
Hm...
Ex-Jack ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.11.2011, 00:34   #5
männlich Ex-Ralfchen
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Beiträge: 17.302

ah JACK - du meinst das schmetterlingsphänomen?

nun ich denke, dass die symbolische aussage von drJ&mrH nur sagt, dass beide in uns sind und unter bestimmten umständen jeweils geweckt werden. dazwischen wandelt der mensch als Jekyde durchs leben. mit zwei krankheiten im system. dieses epitonium wäre ein gutes thema für ein drabble.

Ein Raum im Arbeitsamt.


Ein gelbgrau-gesichtiger Beamter sitzt hinter einem unförmigen grauen Metalltisch. Er hebt sein rechte Hand mit einer einladenden Bewegung in Richtung des Wartenden. Wo seine Hand gerade noch auf der Tischplatte ruhte, ist ein dunkler glänzender Schweißfleck zu sehen. Der Mann setzt sich ein wenig unsicher in den Sessel vor dem Schreibtisch des Gelbgrauen.

"Ihr Name?"

"Doktor Hyde."
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.11.2011, 03:16   #6
männlich Ex-Jack
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Dabei seit: 05/2011
Beiträge: 954



Nein, das Schmetterlingsding meinte ich nicht so ganz, obwohl ... ja, im Prinzip schon, nur dachte ich eher in etwas kleineren Dimensionen, an Kettenreaktionen, die ich direkt mit meinem Verhalten auslöse und (zumindest auf einen begrenzten Raum) Einfluss haben.

Nehmen wir an, ich gehe richtig gut gelaunt durch die Stadt, grüße freundlich, lächle etc., dann werden andere vielleicht von dieser Laune angesteckt, weil ich zum Beispiel einem älteren Herren half, sein zu Boden gefallenes Portemonnaie aufzuheben, woraufhin dieser dann am Nachmittag (erfreut über diesen netten jungen Mann, der so hilfsbereit und freundlich war) anstatt seinen Enkel beim Essen schief anzusehen (weil der Kleine nicht alles isst und immer eine Extrawurst bekommt) ihn freundlich anlächelt und ein Gefühl der Güte mit sich trägt, woraufhin sich das Verhältnis der beiden ändert und er Kleine viel selbstbewusster am nächsten Tag in die Schule geht und eine viel bessere Klassenarbeit mitschreibt, die ihm den Auftrieb für die kommenden Tage gibt.

Also: Ja, ich meinte den Schmetterlingseffekt, doch um ihn zu verdeutlichen, werden die Beispiele immer so riesig...ich bleib da eher in der Größenordnung einer Kleinstadt...

Aber auch verbunden damit, dass ich mit meinem Verhalten eigentlich auch in gewisser Hinsicht zwangsläufig bestimmte Reaktionen hervorrufen kann, in dem ich in ein Extrem falle, was wiederum jemand anderen dazu zwingt in das entgegengesetzte Extrem zu fallen (oder sich ihm auf jeden Fall stark anzunähern) um einen Ausgleich zu schaffen.
Auf den sind wir glaube ich irgendwie alle gesellschaftlich programmiert...

Die Frage ist ja nun, ob man in der Lage ist, es bewusst hervorzurufen, obwohl einem vielleicht gar nicht danach ist um damit dementsprechend andere zu einer positiven Reaktion zu ZWINGEN, obwohl sie eigentlich anders gehandelt hätten.
Ich weiß, das kommt jetzt alles ganz wirr, aber ich denke da schon so lange drüber nach, denn es hat mit der Rolle des Helden zu tun, der einen negaiven Standpunkt einnimmt um unterm Strich damit etwas positives zu bewirken, während es ihn selbst seinen Ruf kostet.
Das wäre die Ausnutzung dieses Prinzips.

Ihr denkt, ich rede am Thema vorbei? (Dachte ich mittlerweile auch kurz, ist aber nicht so)
Jekyll und Hyde sind die zwei widerstreitenden Extreme, die wir alle haben. (Wir haben sie auf jeder einzelnen Ebene)
In ihren Extremen bilden sie dann zwangsläufig eigentlich das sogenannte Gute und das sogenannte Böse, wobei dann hier zwangsläufig die Frage auftaucht, ob sich die beiden denn bedingen und ja: Das tun sie.
Wenn ich bei Jekyll und Hyde bleibe, dann verbinden sie (ähnlich wie bei Helden und Schurken) beide die Schnittmengen in ihrem theoretischen Verhalten:
Beide lügen zum Beispiel.
Während Hyde es täte, um sich zum Beispiel zu rächen oder jemanden so zu beeinflussen, dass er sich ihm für irgendeinen Zweck gefügig macht.
Jekyll tut etwas sehr ähnliches, benutzt aber ein anderes Mittel: Er ist höflich und hält sich an gesellschaftlich vorgegebene Spielregeln.
(Die beiden liegen etwas abseits vom klassischen Heldenthema, weil es keinem von beiden so richtig um die Gesellschaft geht, denn eigentlich sind sie beide ausschließlich auf sich fixiert...)

Hm...hab jetzt grad den Faden verloren...
Vielleicht war ja irgendwas verständlich...
Ex-Jack ist offline   Mit Zitat antworten
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