Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Philosophisches und Nachdenkliches

Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 01.05.2011, 14:40   #1
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Standard Die Erkenntnis

Ich bin ein Wesen ohne Schatten
und suchend findest du mich nie,
ich form mich plötzlich im Ermatten
des Strebens und der Akribie.

Als Blitz zuck ich aus heiterm Himmel
nicht jeder hält mich standhaft aus,
von Wänden reiß ich faulen Schimmel
und öffne sie dem Blick hinaus.

Ich führe dich in eine Höhe,
wo du die Weite überblickst.
Doch wird dir schwindlig, dann gestehe,
dass du dich besser schützend bückst.
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.05.2011, 15:38   #2
männlich Ex-Schamanski
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2010
Beiträge: 2.884

Sauber!!
Ex-Schamanski ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.05.2011, 06:48   #3
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.113

Gute Ideen und Formulierungen - ungewöhnlich.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.05.2011, 07:19   #4
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Gut! Tief!
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.05.2011, 11:40   #5
männlich Ex-Schamanski
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2010
Beiträge: 2.884

Ein Juwel.
Ex-Schamanski ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2011, 10:21   #6
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Lieber Schamansky, liebe Ilka, lieber Thing,

vielen Dank für euer Lob. Ferien sind vorbei und mein Hirn schon wieder von Müdigkeit gelähmt.

LG gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2011, 10:50   #7
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.113

Zitat:
Zitat von gummibaum Beitrag anzeigen
Ferien sind vorbei und mein Hirn schon wieder von Müdigkeit gelähmt.

LG gummibaum
Nimm es als Inspiration und schreibe ein Gedicht darüber!
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2011, 18:11   #8
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Hallo, Ilka,

Danke für den Tipp. Hab's mal versucht. Gruß gummibaum


Die Müdigkeit

Schlaf entzog ich meiner Beute,
sperrte sie in einen Hag.
Unter Peitschenschlägen heute
wird sie kreiseln dumpf im Tag.

Durch die Adern säuseln Gifte,
in den Muskeln knarrt ein Brett.
Will sie tätig werden - Stifte
nageln ihr Phantom ans Bett.

Was sie denkt, ist gleich zerfallen,
was sie sucht, vergisst sie schon.
Meines Stirnreifs harte Krallen
gängeln ihres Geistes Fron.

Manchmal will sie mir entkommen.
Drogen schrillen dann Alarm.
Kurz entfacht, sackt benommen
tiefer nur in meinen Arm.
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2011, 18:27   #9
männlich Ex-Schamanski
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2010
Beiträge: 2.884

Jahaa! Das wäre doch einen Faden für sich wert, oder nicht?
Ex-Schamanski ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2011, 19:04   #10
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Hallo, Schamanski,

meinst du? Na, denn. Aber die Anregung kam von Ilka.

LG gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2011, 21:22   #11
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.113

Ein paar Kleinigkeiten:

Mit dem ersten Vers komme ich nicht ganz klar. Die "Hauptfigur" ist hier wohl die Beute ("sie"), nicht der Schlaf. Meintest Du also: "Meinem Schlaf entzog ich Beute ..."

Ein Hammer nagelt Stifte oder Nägel - Stifte nageln nichts, sie werden genagelt. Hier müßte es heißen: "Stifte heften ihr Phantom ans Bett.

Die letzten beiden Verse:

Kurz entfacht, sackt sie benommen
tiefer nur in meinen Arm. (das Komma streichen)

Klingt für mich vom Rhythmus her besser, aber ich glaube, so sollte es auch heißen, das scheint nur ein Auslassungsfehler zu sein.

Ansonsten fein gemacht, vor allem in dieser kurzen Zeit. Respekt!

Korrigiert klänge das Gedicht so:

Zitat:
Zitat von gummibaum Beitrag anzeigen

Die Müdigkeit

Meinem Schlaf entzog ich Beute,
sperrte sie in einen Hag.
Unter Peitschenschlägen heute
wird sie kreiseln dumpf im Tag.

Durch die Adern säuseln Gifte,
in den Muskeln knarrt ein Brett.
Will sie tätig werden - Stifte
heften ihr Phantom ans Bett.

Was sie denkt, ist gleich zerfallen,
was sie sucht, vergisst sie schon.
Meines Stirnreifs harte Krallen
gängeln ihres Geistes Fron.

Manchmal will sie mir entkommen.
Drogen schrillen dann Alarm.
Kurz entfacht sackt sie benommen
tiefer nur in meinen Arm.
Unbedingt als Thema einstellen! Es ist wirklich gut.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2011, 21:50   #12
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

ist bereits geschehen, liebe Ilka-Maria!
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2011, 22:09   #13
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Hallo, Ilka,

ja, das "sie" hatte ich vergessen. Im ersten Satz ist Müdigkeit Subjekt, Beute Dativ-Objekt. Der Satz ist verkürzt. Vollständig: Den Schlaf entzog ich...
Das "nageln" ist logisch falsch (danke, ich hatte es nicht bemerkt), klingt aber für mich absoluter und brutaler als das hier richtige "heftet", das den Peitschenschlägen nicht standhält. "Spießen" ginge logisch, vermittelt aber mehr die Penetration als die Fixierung, an die ich dachte. Bin also noch schwankend.

Jedenfalls vielen Dank für die ursprüngliche Anregung und die gute Kritik.

LG gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Die Erkenntnis



Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Erkenntnis Daisy Tanka-, Haiku- & Senryu-Gedichte 2 02.12.2010 16:00
Die Erkenntnis Valenc Liebe, Romantik und Leidenschaft 3 20.11.2007 18:19
Erkenntnis Hamilkar Barkas Gefühlte Momente und Emotionen 0 31.10.2007 03:52
Erkenntnis Chausel228 Liebe, Romantik und Leidenschaft 0 23.08.2007 09:48


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.