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12.05.2012, 10:11 | #727 |
R.I.P.
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Das erinnert mich an Frank Arnau:
"Warum Menschen Menschen töten" - Morde ohne Motiv? (1964) Es waren i m m e r die Emotionen, gleich welcher Couleur. In einem der letzten Hefte meines Magazins war ein interessanter Artikel: Emotionen werden immer die Ratio besiegen. War Dein Buch sehr teuer? LG Thing |
12.05.2012, 10:23 | #728 |
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Dem Autor zufolge sind es nicht immer Emotionen. Bei Eichmann fehlten sie völlig, er folgte der Autorität und einer technischen Vorgabe. Unter anderem wird auch das allseits bekannte Milgram-Expermiment geschildert. Hier greift übrigens der Autor auch Hannah Arendts "Banalität des Bösen auf".
Es ist ein Taschenbuch, erschienen bei Rowohlt. Kostet Euro 8,99. |
15.05.2012, 10:04 | #729 |
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Christoph von Marschall: "Was ist mit dem Amis los? Warum sie an Barack Obama hassen, was wir lieben."
Chr. von Marschall ist derzeit der einzige deutsche Journalist mit Zugang zum Weißen Haus. In seinem Buch legt er auseinander, weshalb die Deutschen sich mit ihren Erwartungen gegenüber den Amerikanern fast immer verschätzen. Aus den historisch unterschiedlichen Erfahrungen mit der Politik haben sich völlig entgegengesetzte Mentalitäten entwickelt. Während die Amerikaner dem Staat gegenüber immer mißtrauisch sind und den Politikern wenig Kompetenz in Fragen der Wirtschaft und des Alltags zutrauen und deshalb die Initiative von Privatleuten und Unternehmern bevorzugen, setzen die Deutschen auf die regulierende Kraft und den Schutz des Staates und nehmen dafür Bevormundung in Kauf. Aus diesem Unverständnis heraus kommt es bei den Deutschen immer wieder zu Fehlschlüssen darüber, wie Amerikaner sich in Krisenzeiten oder bei weltumspannenden Fragen (wie z.B. beim Klimawandel oder der Energiewirtschaft) verhalten werden. |
15.05.2012, 10:51 | #730 |
Rhapsodie der Freundschaft
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23.05.2012, 07:08 | #731 |
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Terry Eagleton: "Warum Marx recht hat"
Eagleton war mir durch seinen Bestseller "Der Sinn des Lebens" (2008) bekannt. Deshalb war ich neugierig auf sein neues Buch, von dem ich mir noch unausgesprochene Erkenntnisse versprach. Aber schon auf den ersten Seiten wurden meine Erwartungen enttäuscht: Der Sozialismus (das Wort "Kommunismus" vermeidet der Autor) sei nur deshalb gescheitert, weil er sich nicht gleichzeitig in allen Ländern entwickelte (sieh mal einer an!). Auf Seite 42 stieß ich dann auf den altbekannten Leiergesang vom Sozialneid: "Es spricht in der Tat einiges dafür, Menschen, die langweilige, schwere, schmutzige oder gefährliche Arbeit leisten, mehr als beispielsweise Ärzten oder Hochschullehrern zu bezahlen, deren Arbeit weit angenehmer ist. Ein Gutteil dieser schmutzigen und gefährlichen Arbeit könnte vielleicht von ehemaligen Mitgliedern des englischen Königshauses verrichtet werden." Offensichtlich hat der Autor noch nie etwas von Operationen gehört, die Stunden dauern, höchste Präzision und Konzentration erfordern, gut vorbereitet sein müssen und obendrein manchmal Mut zum Risiko fordern. Auch scheint er nicht darüber Bescheid zu wissen, daß gefährliche Arbeiten wie das Entschärfen von Bomben außerordentlich gut bezahlt werden, denn es wird wohl nur wenige Menschen geben, die einer solchen Tätigkeit nur wegen des Nervenkitzels nachgehen. Auf Seite 245 dann diese aussagekräftige Stelle: "Engels, der nicht nur politische, sondern auch sexuelle Solidarität mit dem Proletariat praktizierte, indem er sich eine Geliebte aus der Arbeiterklasse nahm, glaubte, die Emanzipation der Frauen sei untrennbar mit dem Ende der Klassengesellschaft verbunden. (Da seine Geliebte außerdem Irin war, konnte er in ihre Beziehung auch noch eine antikoloniale Dimension heineinlesen.) ..." Dem ist nichts hinzuzufügen! Fazit: Die Seiten von 43 bis 244 sowie den Rest des Buches werde ich mir ersparen und dieses "Werk" noch heute ausrangieren. |
23.05.2012, 08:42 | #732 |
R.I.P.
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Recht so!
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30.05.2012, 08:28 | #733 |
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Herbert Schnädelbach: "Was Philosophen wissen und was man von ihnen lernen kann".
Von den 14 Kapiteln zu ausgewählten Themen interessieren mich am meisten: "Sinn und Bedeutung" "Denken und Sprechen" "Werte und Normen" Dabei geht es dem Autor darum, nachzuweisen, daß Philosophen nicht nur denken und schreiben, sondern tatsächlich auch zu Wissen gelangen. |
30.05.2012, 08:30 | #734 |
R.I.P.
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Ja, durch den Versuch, Deduktion wertfrei und unvoreingenommen zu üben.
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12.06.2012, 23:52 | #735 |
Dabei seit: 05/2009
Ort: grömitz
Alter: 31
Beiträge: 8
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Der Name des Windes. Von Patrick Rothfuss
Göttlich |
13.06.2012, 00:36 | #736 |
R.I.P.
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13.06.2012, 14:23 | #737 |
Dabei seit: 05/2009
Ort: grömitz
Alter: 31
Beiträge: 8
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Ja das Buch ist Klasse!!
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14.06.2012, 14:34 | #738 |
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Fred Spier: "Big History - Was die Geschichte im Innersten zusammenhält";
Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1998. |
18.06.2012, 09:52 | #739 |
Dabei seit: 06/2012
Ort: Berlin
Alter: 49
Beiträge: 4
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Ich lese gerade Russendisko. Finde das Buch bis jetzt ziemlich uninspirierend. Willkürliche Aneinanderreihung nichtssagender Geschichten... :-(
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18.06.2012, 10:03 | #740 |
R.I.P.
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Herzlich willkommen, Karmen!
Russendisco: Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 06.12.2000 Claus-Ulrich Bielefeld gerät bei diesem Buch richtig ins Schwärmen: Ein "Glücksfall" sei es, dass der russische Autor 1990 nach Berlin gekommen ist und seine Erlebnisse in kurzen Texten verarbeitet hat, die man als "Mini-Romane" bezeichnen könne. Trotz ihrer Verankerung im alltäglichen Leben seien die Geschichten voller Überraschungen, die unter dem Blick dieses "fröhlichen Ethnologen" ins "Surrealistische" glitten. Der Rezensent lobt die Leichtigkeit der Texte, die trotz der scheinbaren Mühelosigkeit "raffiniert konstruiert" sind und findet die "freche und gewitzte" Erzählweise Kaminers einfach hinreißend. Solange der allseits erwartete "große Berlinroman" noch nicht vorliegt, meint der Rezensent, kann man sich getrost an diese kurzen Geschichten halten, die "bunt, verwirrend, chaotisch" von Berlin aus der Sicht eines Russen erzählen. Dem schließe ich mich an. Gerade w e i l das Spektakuläre fehlt, weil das hintersinnig-Menschliche im Vordergrund steht, gefallen mir die Kurzgeschichten gut. So können die Geschmäcker differieren... |
18.06.2012, 10:35 | #741 |
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Ich habe von den Leuten, die "Russendisco" gelesen haben, nichts Positives darüber gehört.
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18.06.2012, 10:52 | #742 |
R.I.P.
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Dann bin ich die Ausnahme.
Eine köstliche Feierabend-Lektüre. Da laß ich jeden Kishon stehen. |
18.06.2012, 11:30 | #743 |
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Kishon mag ich nicht.
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18.06.2012, 11:33 | #744 |
R.I.P.
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Ich auch nicht!
Und wie wurde seinerzeit nicht nur sein "Blaumilchkanal" bezulpt! |
21.06.2012, 07:13 | #745 |
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Silvia Tennenbaum: "Straßen von gestern", Roman über eine jüdische Familie in Frankfurt während der Nazizeit.
Die Autorin ist eine gebürtige Frankfurterin und, aus dem Nachnamen zu schließen, wohl selbst Jüdin. 1936 emigrierte sie mit den Eltern in die Schweiz, seit 1938 lebt sie in den U.S.A. |
25.06.2012, 19:43 | #746 |
abgemeldet
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Thomas Hobbes - Leviathan
zum dritten mal |
28.06.2012, 22:43 | #747 |
Dabei seit: 06/2012
Alter: 28
Beiträge: 9
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bis ans ende aller tage - jodi picoult
kann ich echt nur empfehlen bis jetzt ) |
28.06.2012, 22:49 | #748 |
R.I.P.
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"Der Lautenspieler"von Norah Lofts.
Roman über Richard Löwenherz. (zum 7. Mal) |
28.06.2012, 22:54 | #749 |
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Axel Munthe: "Das Buch von San Michele" (hat bald 100 Jahre auf dem Buckel). Da stehen aber ein paar Dinge drin, die mich wieder zum Menschen werden lassen, z.B., indem man einem anderen Menschen todfeindlich gegenüberstehen darf, weil er den eigenen und völlig wehrlosen Hund krank- und folglich totgetreten hat. Ein Roman mit gesunden Ansichten und fernab von jener Schaumschlägerei namens "political correctness".
An die Grammatik jener Zeit muß man sich allerdings gewöhnen. |
29.06.2012, 00:30 | #750 |
R.I.P.
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Ja, er war ein Humanist reinsten Wassers.
Die Sprache mag veraltet sein, aber die Lektüre lohnt sich. |
01.07.2012, 16:42 | #751 |
Dabei seit: 07/2012
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Beiträge: 19
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Granatapfeljahre
Granatapfeljahre von Sue Monk Kidd u. Ann Kidd Taylor.
Ein Buch über das Altern von Mutter und Tochter aus zwei Perspektiven. Von der Autorin von Die Bienenhüterin und die Meerfrau, sehr empfehlenswert. Man wird gleich auf eine spirituelle Reise entführt. |
07.07.2012, 18:36 | #752 |
Dabei seit: 06/2012
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Beiträge: 1.722
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Ich lese nicht, ich höre und wenn ich lese höre ich!
http://www.youtube.com/watch?v=8OeCh...eature=related für und für meine Rosen ich habe euch so lieb! |
07.07.2012, 19:03 | #753 |
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Beiträge: 10.909
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Spanische Geschichte von W.L. Bernecker und den Reclam-Band: Kleine Geschichte Spaniens.
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08.07.2012, 02:15 | #754 |
Ladyboys: The Secret World of Thailand's Third Gender
von Susan Aldous Ein aussergewöhnliches Buch über eine unbekannte Welt, amüsant, traurig, unterhaltsam. Bei Amazon 9,70 Euro. CDP |
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08.07.2012, 02:30 | #755 |
R.I.P.
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Jean Orieux:
Talleyrand Die unverstande Sphinx Die qualitativ beste Biographie. Sehr empfehlenswert. |
09.07.2012, 08:58 | #756 |
R.I.P.
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Aldous, Susan
Ladyboys : the secret world of Thailand's third gender Susan Aldous ; Pornchai Sereemongkonpol. - Thailands ladyboys are transsexual men, men who have chosen to become women. The book offers intimate details of their lives. They talk about the choices theyve made, their relationships, families, frustrations and hopes. The stories include those of an exotic cabaret performer, a sex worker and even a Muay Thai boxing champion. Langweilig. Bedient morbide sexuelle Neugier à la Monstrositäten-Kabinett auf früheren Jahrmärkten. Auf die sozialen und soziologischen Hintergründe wird nicht eingegangen. Nicht empfehlenswert. |
11.07.2012, 23:41 | #757 |
abgemeldet
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ich denke, dass das kaum wirklich interessant ist. ich kenne thailand nach 20 monaten und enger kontakte zu den menschen die meine frau und ich hatten und diese gender-change sache ist dort völlig uninteressant. man pusht das hier hoch weil es sensationell klingt. im deutschsprachigen raum gibt es etwa 4 mal mehr gender-transfers als dort und kein mensch misst dem bedeutung zu.
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05.08.2012, 13:03 | #758 |
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S-Bahn-Lektüre: "Micro" von Michael Chrichton.
M.C. verstarb, nachdem er den Roman begonnen hatte, Richard Preston schrieb ihn zu Ende. Natürlich geht es wieder um ein wissenschaftliches Thema, und wie im Roman "Prey" geht es um die Mikrowelt. M.C. hat nach seinem großen Erfolg "Dinopark" ("Jurassic Parc") die Welt einfach auf den Kopf gestellt: In "Micro" befinden sich die Protagonisten nicht in einer Welt von Riesenechsen und Riesenvögeln, sondern in der ganz alltäglichen, aktuellen Insekten- und Spinnenwelt, nur daß sie selbst gerade mal zwei Inches groß sind und damit ziemlich am Anfang der Nahrungskette stehen. Die Protagonisten sind Studenten und daher mit den biologischen und physikalischen Gefahren, die ihnen drohen, bestens vertraut. M.C. verstaut in seiner Story ziemlich viel Wissen über Insekten und Spinnen, während das Verhalten von zu Miniaturen geschrumpften Menschen natürlich reine Spekulation ist. Das bleibt vergnüglich zu lesen, weil für jedes neue Überlebensproblem eine Lösung erfunden werden kann, selbt wenn sie noch so absurd ist - das Gegenteil läßt sich ja nicht beweisen. M.C. hat ein unterhaltsames Werk hinterlassen, hat aber in den letzten Jahren seines Schreibens sichtlich geschwächelt. "Sphere" war gut gedacht, aber schlecht gemacht, mit "Prey" und "Micro" versuchte der Autor, an aktuelle Themen anzuknüpfen, aber die alte Meisterschaft konnte er nicht mehr erreichen. Seine Meisterwerke sind und bleiben "Andromeda" und "Dinopark". RIP. |
05.08.2012, 18:30 | #759 |
Dabei seit: 06/2012
Ort: Erstwohnsitz: Der Himmel, ein Schneeweißes Wolkenbett
Alter: 63
Beiträge: 1.722
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Schnuddels Gute-Nacht- Geschichten von JANOSCH
Schnuddel ist kleiner als eine Maus, aber größer als eine Mücke. Er wohnt mit seinem Schnuddelvatter, der Schnuddelmutter, seiner... ich will es nicht so spannend machen, ein jeder solle sich selbst ein Porträt... ja meh, mal machen, von ihm! |
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