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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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08.06.2017, 23:13 | #34 |
Danke für deinen Beitrag, lieber Nöck.
Es wird wohl immer Menschen geben, die Wörter und Begriffe diskriminierend nutzen. Die populärste Strategie im Umgang damit ist es, diese Begriffe zu ächten und neue zu (er-)finden. Manche Wörter sind tatsächlich dabei mittlerweile unbrauchbar geworden. Für mich persönlich ist "Neger" so ein verbranntes Wort. Auch wenn es für in meinen Ohren keine negative Konnotation enthält, scheint das für viele Menschen aber anders zu sein. Ich respektiere, dass dieser Begriff in Anwendung für Menschen derzeit generell nicht zu gebrauchen ist. Mich überzeugt die Strategie nicht, weil immer mehr Wörter verbrennen und immer neue gefunden werden müssen. Diskriminierung endet nun mal nicht einfach durch neue Wörter. Freundliche Grüße von Stachel |
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09.06.2017, 08:04 | #35 |
R.I.P.
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Ich benutze die überkommenen und nun teilweise diskriminierten Ausdrücke/Wörter garantiert nicht, um Fremndländische zu diskriminieren.
Jetzt sag ich das hier noch einmal für allemal. |
13.06.2017, 18:06 | #36 |
13.06.2017, 19:16 | #37 |
R.I.P.
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Um Produkte zu bezeichnen, die während vieler Jahrzehnte in meinem Leben so zu bezeichnen als normal galt und nicht geahndet wurde.
"Heute Amerikaner 3 Stück für 1 DM!" ist mir in guter Erinnerung. Während die Franzosen (Syphilis) längst vergessen waren. Und wie kann man bloß seine Zähne immer noch in Hamburger, Frankfurter und Wiener schlagen?! |
06.08.2017, 11:36 | #38 |
06.08.2017, 12:49 | #39 |
gesperrt
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Es ist nicht, dass du mit Bullshitt Kliks machen willst. Nicht dass du jeden Schriftsteller eigentlich beleidigst.
Nien, Njet Wir Buddhisten haben da ein MANTRA erzeugt: Du bist ein Idiot Mit diesem Mantra, stellst du dich unter einen Wasserfall und machst Tschaolinkungfu Nicht das schlechte, das Chucky Chan mäßige Naja und das Mantra sagst du dir dann dauernd vor. Also Notitzettel Wasserfall, Asus Notebook, Wut, Handwerk, Gedicht Gem edit: Habe ich vergessen zu erwähnen, dass es ein Mantra gibt für: IDIOT My foult Gem |
06.08.2017, 15:29 | #40 |
Forumsleitung
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Was hatten wir denn bis jetzt an Diskriminierungen, oder was ging uns durch die Lappen?
Amerikaner (Gebäck in zuckergußweiß oder wahlweise schokoladenbraun, das heute noch darauf wartet, in weiß-blau-rot und mit Sternchen gebacken zu werden) Hamburger (auch "Fischköppe" genannt, schmeckt aber ganz anders, eigentlich nach gar nichts, wenn kein Ketchup drauf ist) Zigeunerschnitzel (neudeutsch: Schnitzel nach Art einer osteuropäischen, nichtsesshaften Bevölkerungsgruppe aus Rumänien oder Ungarn) Jägerschnitzel (ein saftiges Stück vom Jäger, je nach Jagdsaison auf Hasen oder Hirsch versehentlich erschossen) Führerschein (früher hieß das "Jagdschein" und bewahrte den so ausgezeichneten vor der Deportation und weiteren Folgen) Negerkuss (so etwas Erotisches hat es leider nie auf die Titelseite des Playboy geschafft, sondern nur auf die Spitze des Empire State Building - als Metapher natürlich) Spasti (seit Hawkins ein Ausdruck höchster Bewunderung für außerordentliche Intelligenz, aber Genie liegt ja bekanntlich dicht am Wahnsinn) Gutmensch (alle Menschen mit einer krankhaften Tendenz zur Selbstzerfleischung) Schlechtmensch (nur rein theoretisch in Abgrenzung zum Gutmenschen zu definieren, weil es ihn nicht gibt, ansonsten wäre er ein klar definierbarer Krimineller) Kopftuchmädchen (ein weibliches Wesen, dessen biologische Art undefiniert ist und das bis zur Klärung als Sache behandelt wird) Menschenschinder (vom Manager bis zum Finanzbeamten jeder, der mit dem Geld anderer Leute gut leben kann) Trittbrettfahrer (dito, nur ohne Geld, sondern in Sachleistungen) Politiker (einer, der im Hamsterrad läuft, ohne von der Stelle zu kommen, und das ein Jahr durchhalten muss, um für den Rest seines Lebens ausgesorgt zu haben) Gardinenprediger (muss nicht definiert werden, den Unterschied zwischen Sekt und Leitungswasser kennt jeder) Friedensinitiative (Leute, die allen Leuten die Köpfe einschlagen, die nicht an den Frieden glauben) Entwicklungshelfer (Leute, die den Reichen erklären, dass sie Brunnen am Ohr hängen haben, aber nach einem Jahr kostenloser Arbeit aus Afrika heimkommen und reif sind für die Nervenheilanstalt) Steuerzahler (Leute, die Boris Becker und Uli Hoeness bewundern und trotzdem jedes Jahr ihre Steuererklärung abliefern) Die Liste darf gerne fortgeführt werden. |
06.08.2017, 15:40 | #41 |
gesperrt
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Schokostich für Analverkehr
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06.08.2017, 15:44 | #42 |
Forumsleitung
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06.08.2017, 15:48 | #43 |
gesperrt
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Ah!
Sry |
06.08.2017, 17:12 | #44 |
Negerkuss und Mohrenkopf sind nach meinem Verständnis mehr liebenswerte als abwertende Begriffe. Das ist was anderes als Niggerkuss, Mohrenschädel, Zuckerguss mit schwarzafrikanischem Migrationshintergrund, oder Sklavenbonbon. Typisch für unsere Bachblütengeneration...dass so etwas verboten wird...und lächerlich zugleich.
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07.08.2017, 08:32 | #45 | |
Zitat:
da knüpf ich mit, einer der treuesten Begleiter meiner Kindheit, der Negerkuss. Durfte vor längerer Zeit den Ort besuchen, wo die herkommen: Storck in Halle/Westf.; stand mit meiner lustigen Hygienehaube auf dem Kopf vor dem Negerkuss-Auswurfband, betrachtete wie versunken die schwarz glänzenden Wunderwerke mir direkt nach ihrem Schöpfungsakt noch unberührt entgegenspringend, jeder wie eine Sekunde meiner Kindheit. Kurz vor dem Erreichen eines transzendenten Zustands in dieser gleichmäßigen industriellen Sinfonie riß mich der Aufruf der Bandarbeiterin, einer "Fachkraft für Süßwarentechnik", anerkannter Lehrberuf, 3 Jahre, Landesfachklasse in Solingen, ins Leben zurück, die mir einen dieser Negerküsse vom Band holte und entgegenstreckte: "Da, nimm schon endlich! So frisch kriegst Du nie wieder einen". Der schmeckte wie Kindheit und erster Kuss in einem! Vielleicht eine Idee für ein Gedicht, diese magische Szene; hast du eine? Fühle mich nach 3 Jahren poetry lyrisch wie leer geschrieben, vielleicht mach ich wieder mehr Prosa. Nach dem Frühstück besorg ich Negerküsse. Zum Thema deines Gedichts: ich sage lieber "Entschuldigung" oder "es tut mir leid" als "sorry" und "In Ordnung" statt ok und immer noch "Lehrling" statt Auszubildender, "Berufsschule" statt Berufskolleg. Die Beispiele passen nur zum Teil zum Negerkussbeispiel, ein direktes zur political correctness fiel mir nicht ein, es sei denn, ich nähme "nichtssagend angepasst" dafür. Dein Gedicht gefällt mir, gutes Thema, klare Deutung, prägnanter Stachel-rhythmus. Liebe Grüße, talking head |
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05.11.2018, 16:21 | #46 |
Danke, lieber Talking Head, für diese reizende Anekdote. Es freut mich, dass dir das Gedicht gefallen hat.
Manchmal zieht es mich auch zur Prosa, aber meist kommt doch etwas lyrisches aus meinem Stift geflossen. Reime haben noch eine andere Kraft, die die fehlende Freiheit mehr als aufwiegt. Freundliche Grüße von Stachel |
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28.03.2019, 17:05 | #47 |
Selbst Schuld
Die Rassen Theorien sind in Europa entstanden, die Überzeugung der Minderwertigkeit nicht europäischer Menschen und deren Bezeichnungen ebenfalls.
Die Schlitzaugen, Rothäute, Neger waren normale Begriffe im Sprachgebrauch,die eine abfällige Bewertung implizierten. Und diese Verknüpfung lässt sich nicht einfach auflösen. Niemand hat die Europäer gezwungen im Rest der Menscheit Halbaffen, Barbaren, Übergangsformen zum Menschen zu sehen. Das sprachliche Dilemma ist also hausgemacht. Ich persönlich melde diese Begriffe, weil ich bis in die heutige Zeit, den negativ gefärbten Gebrauch beobachte. Auch das Wort Jude, wird oftmals im Sinne einer Diffamierung gebraucht. Deswegen ist mir das Wort jüdisches Volk, Mensch, etc. lieber. Es spielt auch keine Rolle wie wir das Sehen, sondern es kommt auf die Betroffenen an. Diesen Schlamassel haben wir uns selbst eingebrockt. Liebe Grüße Blade |
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28.03.2019, 20:20 | #48 |
Für Arkadi, Boris und Andromeda, die schöne Kellnerin
Nachdem er unter Ilka-Marias ›Wackelbildern‹ eine leckere ›Mohrrübe‹ fand, versuchte er, in der Bucht eine leere Schachtel Mohrenköpfe zu finden, aber er fand nicht einmal eine leere Schachtel Negerküsse. Er bedauerte dies sehr. Sein Plan war, die Schachtel mit fester Pappe zu versteifen, sie klar zu lackieren, einen Griff an ihr zu befestigen und auf dem Schrank sorgsam verstauben zu lassen. Tjaja. Er verwarf wegen der Leute den Plan, eine Bordüre mit mäandernden Hakenkreuzen in seiner Hütte anzubringen. Er befürchtete, man könne ihn für einen Rassisten halten. Er traute sich nicht, Ideen für die kostengünstige Kostensteigerung von Volkszählungen unter die Leute zu bringen. Er schlug dem Rüden, der ihn mit seinem Auto beinahe ins Jenseits befördert hatte, ihn ein Clownsgesicht schimpfte und behauptete, man sähe sich zweimal im Leben, nicht in seine Metzgerfresse. Er sagte seiner golfbehosten Deutschlehrerin nicht, sie sei eine Trockenfotze. Er kreuzigte den Mann von der GEZ nicht an der Dachantenne. Er fragt sich, ob er Meinungsumfragestellern die Texte von Gelber Hund vorlesen dürfe. Und eines Tages wird er vermutlich Studenten ›Studierende‹ nennen. Er wünschte, er wäre Wepl. |
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21.05.2020, 15:40 | #49 | |
Zitat:
Das Problem sind aber nicht die Wörter selbst, sondern ihre Benutzung, die Bedeutung, mit der sie aufgeladen werden. Und dafür sind wir alle verantwortlich. Wie gehen wir mit Wörtern und Begriffen um? Manche Wörter eigenen sich nicht für eine positive Aufladung, z.B. weil sie bereits Schimpfwörter oder andere Diffamierungen enthalten. Andere aber schon. Und es liegt an uns, die wir Wörter nutzen, ob wir diese kampflos aufgeben und sie missbrauchen lassen, oder ob wir sie schützen, pflegen und bewahren, indem wir sie positiv nutzen und ihnen damit Wert verschaffen. Letztlich hat ein Wort dann einen Wert, wenn es einen sinnvollen Zweck in der Sprache erfüllen kann. Aus meiner Sicht sollte das ein möglichst positiver Zweck sein. Freundliche Grüße von Stachel |
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21.05.2020, 16:30 | #50 |
Worte "reinigen", dem Missbrauch entreißen?
Generell neige ich auch dazu die missbrauchten Worte nicht denen zu überlassen, die sie mit negativen Konnotationen aufgeladen haben. Aber ist das immer möglich?
Das Wort Neger könnte z.B. von "nigger" abstammen. Ich weiß das nicht; nur mal als eine Hypothese. Dann hatte es noch nie eine positive Bedeutung. Es ist geschaffen und Verwendet worden von Menschen, für die gekaufte Sklaven nur "Sachen" waren, die man verwenden kann wie man will. Nicht einmal als Menschen wurden sie gesehen sondern als eine den Tieren vergleichbare Existenz. Sie durften nicht lesen und schreiben lernen, von anderen Rechtsbrüchen ganz abgesehen. "Nigger" war also schon immer eine herabwürdigende, beleidigende Benennung farbiger, versklavter Menschen. Dieses Wort wäre also nicht "heilbar", es müsste schlicht vermieden werden, um die farbigen Menschen nicht zu beleidigen. Das Wort "Neger" (als Ableitung von "nigger") wäre also ein Unwort, das durch keine Anstrengung rehabilitiert werden könnte. Seine Verwendung wäre nur gerechtfertigt um historische Zustände wahrheitsgemäß zu beschreiben. Herzliche Grüße, AlteLyrikerin. |
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21.05.2020, 17:02 | #51 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Inzwischen sind auch Wörter wie "Mestize" und "Mulatte" nicht mehr gesellschaftsfähig. Da man ziemlich alles übertreiben kann, ordnet man jetzt also lieber bestimmte, aussagekräftige Begriffe der Diskriminierung zu, als die Herkunft eines Menschen erkennbar zu machen. Irgendwann gibt es nur noch eine Sorte Mensch ohne jegliche Vergangenheit, Stammbaum, Hautfarbe und Identität. Dann brauchen wir nur noch die Einheitskleidung und Einheitsfrisuren, und die Political Correctness ist perfekt. Ach ja ... und natürlich wird dann nur noch eine einzige Sprache gesprochen. Dagegen wird weiterhin in Jugend- und Abenteuerromanen wie auch in Hollywoodfilmen ungeniert der Begriff "Squaw" verwendet, obwohl dieser bewusst von Weißen als diskriminierender Begriff für eine indianische Frau in die Welt gesetzt wurde. Aber da es nur wenig Leute wissen, geht in diesem Fall nirgends der PC-Finger hoch. Komischerweise ist deshalb aber die Welt noch nicht untergangen. Trotzdem bin ich dringend dafür, dass künftig kein Hund mehr als "Köter" bezeichnet werden darf, denn das ist eine Diskriminierung. |
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