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11.08.2009, 14:28 | #1 |
...und ich glaube nicht an Wunder!
...und ich glaube nicht an Wunder!
Es war am letzten Freitag, ca. 23 Uhr und ich konnte nicht schlafen. Ich ging zum Wohnstubenfenster, rauchte eine Zigarette und schaute nach links, wo der Mond, rot leuchtend zwischen zwei Pappeln zu hängen schien. Da ich eh nicht schlafen konnte und fotografieren einer meiner Leidenschaften ist, entschloss ich mich dazu, ein paar Fotos hier vom Fenster aus zu machen, vergebens. Nur ein kleiner weißer Punkt war auf den Bildern zu erkennen. Ich wollte aber unbedingt dieses traumhafte Bild festhalten und entschloss mich, noch einen kleinen Spaziergang zu den Pappeln zu machen, welche ca. einen Kilometer weit weg standen. Kurzerhand schnappte ich mir meine Kamera und wollte los. Unten an der Haustür angekommen, fing es an, wie aus Kübeln zu regnen, Sturm zog auf und es blitzte ununterbrochen. „Was jetzt?“ dachte ich, holte den Regenschirm und wollte den knappen Kilometer über die Feldstraße bis zu den Pappeln gehen. Bin ein Stück gelaufen, da wurde es so dunkel, dass ich nicht mal mehr die Hand vor meinen Augen sah. Das einzige, was noch wahrzunehmen war, war der Mond, der aber ab und zu hinter tiefschwarzen Wolken verschwand. Ich wusste nicht mehr, wo ich genau war, alles um mich herum war bis zur Unkenntlichkeit verdunkelt . Auf einmal sah ich neben mir einen nicht sehr hellen, aber doch erkennbaren Lichtkreis, der sich langsam fortbewegte. Ich ging ihm nach, in der Hoffnung, irgendwo hinzugelangen, wo Licht war, oder wo ich mich unterstellen konnte, bis daß das jetzt immer stärker werdende Gewitter vorüber war. Ich merkte, da ich ab und zu stolperte, dass mich das Licht über irgendeinen Feldweg führte, den ich nicht kannte. Nach ca. einer halben Stunde Fußweg verzogen sich so langsam die dunklen Wolken, es blitze und donnerte nicht mehr und der Mond erhellte wieder die Nacht, so wie es vorher war. Und dieses seltsame Licht war auch verschwunden. Ich ging an einer großen alten Eiche vorbei, unter der ein junger Mann Schutz vor dem Unwetter gesucht hatte und wir kamen ins Gespräch. Unter anderem erzählte ich ihm meine Geschichte, das, was ich gerade erlebt hatte. Er stand wie angewurzelt da und fing an, auch mir eine ähnliche unglaubliche Geschichte zu erzählen. Vor ein paar Jahren war er mit ein paar Freunden spät abends auf den See zum angeln hinausgefahren. Alles war ruhig, der Mond leuchtete über das Wasser, alle freuten sich auf das angeln. Dann, wie aus dem nichts, zogen schwarze Wolken auf, Sturm und Gewitter verwandelten den Bootsausflug zu einem Höllenritt, die Wellen schlugen in das Boot; alle hatten Angst um Ihr Leben. Wo war das Ufer? Aber keines war zu erkennen, alles war stockdunkel. In dem Augenblick erschien auch ihnen ein Lichtkreis, dem sie dann so gut es ging hinterherfuhren, warum auch immer. Und sie erreichten mit letzter Kraft das Ufer. Sie waren sich alle sicher, dieses Licht hatte ihnen das Leben gerettet. Nach dem ich mir seine Geschichte angehört hatte, schaute ich ihn nur ungläubig an, verabschiedete mich dann von ihm und ging den Feldweg weiter, wo ich nach ein paar Minuten dann auch zu den Pappeln gelangte. Ich machte dann noch ein paar fantastische Fotos und ging dann den gewohnten Weg über die Feldstraße nach Hause. Auf halbem Weg war die Feuerwehr zu gange, ich fragte einen Herrn von der Feuerwehr, was denn passier sei. Er antwortete, dass ein paar Bäume umgestürzt seien, die die Hochspannungsleitungen runter gerissen hatten. Und er meinte noch, dass man von Glück reden kann, dass bei dem Unwetter niemand hier langgegangen sei. Innerlich zuckte ich zusammen, wollte ich doch ursprünglich diesen Weg gehen. Als ich dann zu Hause war, legte ich mich ins Bett und dachte stundenlang über das geschehene nach. Und ich entschied: Es war alles reiner Zufall, denn ich glaube nicht an Wunder! |
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11.08.2009, 14:40 | #2 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Lieber drren,
ich finde deine Geschichte unglaublich spannend, extrem gut geschrieben, Gänsehaut erzeugend, zum Nachdenken anregend, Angst machend und Hoffnung machend zugleich. Ich habe sie verschlungen und dann nochmal langsam gelesen, sehr gern gelesen. Ganz grosses Kompliment von mir. Nur den letzten Satz nehme ich dir nicht ab Liebevoller Gruss corey |
11.08.2009, 15:06 | #3 |
Es ist natürlich eine reine Fantasiegeschichte, und der letzte Satz soll den Gedanken ausdrücken, daß es für viele eben nur das gibt, was sich erklären laßt...
Habe im Internet vor einiger Zeit mal einen guten Spruch gefunden: "Diejenigen verstehen sehr wenig, die nur das zu verstehen versuchen, was sich auch erklären läßt", oder so ähnlich. Vielen Dank für das Kompliment, freue mich! Gebe mir immer nicht so große Mühe, schreibe immer einfach drauf los, und wenn dann noch etwas dabei herauskommt, was euch gefällt, dann freue ich mich natürlich sehr. |
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11.08.2009, 16:04 | #4 | |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Zitat:
Hat ja schon William Shakespeare gesagt. Oder Stan Ridgeway: "Things are never quite the way they seem..." es ist ein interessantes Phänomen unserer Zeit, dass zweifellos vorhandene parapsychologische und ähnliche Phänomene von den meisten mindestens ignoriert oder abgestritten werden, aber ein offensichtlicher Schwindel, wie die amerikanische Mondlandung, ernst genommen wird. Nun ja. corey |
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11.08.2009, 16:21 | #5 |
Ich freue mich richtig mal wieder etwas von dir zu lesen!
Deine Geschichte ist wirklich genial geworden, da kann ich Corazon nur zustimmen! Sie fesselt, und darauf kommt es bei einer Geschichte ja schließlich an. Ich bin beeindruckt was du alles für Werke vollbringen kannst! Sehr großes Kompliment an dich und deine so tolle Art zu schreiben! |
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11.08.2009, 20:58 | #6 |
Forumsleitung
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Lieber René,
gut ausgedacht. Man könnte glauben, daß ausgerechnet ein "Irrlicht" den rechten Weg gewiesen hat. Klingt alles fast wie ein Märchen. LG Ilka-M. |
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