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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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01.09.2008, 10:00 | #1 |
Letztendlich
Nicht vererden soll
mein Herz legt es an den Strand dass es aufnehme das Salz und den Sand den unerreichten Horizont werft es in die Luft dass es zerklirre in den Schreien der Krähen |
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01.09.2008, 15:36 | #2 |
RE: Letztendlich
Hallo
zu diesem Gedicht würde ich mir eine Interpretation wünschen.Wenn sich jemand aus dem Forum die Mühe macht, mir Gedanken dazu mitzuteilen, möchte ich mich herzlich bedanken. Melanie |
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01.09.2008, 16:08 | #3 |
Hallo Melanie!
Was sind denn deine Gedanken beim Lesen, bzw. deine Interpretation? Liebe Grüße Manfred |
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01.09.2008, 17:06 | #4 |
Hallo Franke
dann muss ich wohl selbst nachdenken... Nicht vererden: zerfallen zu Erde, zerbröckeln, verwahrlosen, verwittern... sterben Dass es das Salz aufnehme: Salz dient der Haltbarmachung Den Sand: soll das Herz zum Fossil werden Den unerreichten Horizont: irgendein Ziel des lyrischen Ichs (Künstler?), das er zu Lebenszeiten erreichen wollte, vielleicht erreicht es dieses Ziel, wenn das Fleisch zu Erde geworden ist, denn sein Herz (seine Werke?) leben ja weiter. Werft es in die Luft Dass es zerklirre: Jetzt soll es doch zerstört werden... In den Schreien Der Krähen: Krähen stehen für Betrug und List ... Also seine Hinterlassenschaft wird durch Betrug und List zerstört werden... Ich kann mir nicht helfen. Irgendwie gefallen mir die Bilder. Ich versteh sie aber nicht. Daher auch meine Bitte um eine fertige Interpretation, Manfred ... liebe Grüße Melanie |
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01.09.2008, 17:14 | #5 |
Hallo Melanie!
Ganz so einfach mache ich es dir nicht! Danke für deine interessante Interpretation, die mir ein paar Aspekte nahe gebracht hat, an die ich beim Schreiben gar nicht dachte. Ich habe beim Schreiben nicht ans Sterben gedacht, sondern meine Intention war durchweg positiver Art. Hilft das weiter? Liebe Grüße Manfred |
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01.09.2008, 18:22 | #6 |
Hallo Manfred,
also durchweg positiv... Aber die letzten vier Zeilen klingen doch irgendwie negativ durch die Krähen, oder? Schließlich werden Krähen auch mit Tod assoziiert...aha... dann hier wohl nicht... Hm... Also soll das Herz vielleicht nicht verstauben? Nein tut mir Leid. Ich habe keine Ahnung, Manfred. Aber wenn mir noch etwas einfällt, schreib ich es. Bis dahin... in der Hoffnung jemand anderes liefert die Interpretation für mich - vielleicht auch du irgendwann. Muss nicht sofort sein Das Interpretieren jetzt gerade hat - geb ich offen zu - mir Novizin tatsächlich Spaß gemacht, auch wenns nicht geklappt hat liebe Grüße Melanie |
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01.09.2008, 20:30 | #7 | |||
RE: Letztendlich
Moin allerseits,
ich kann nur anbieten, was ich beim lesen für Gedanken hatte. Das muß aber nicht Manfreds Intention entsprechen. Zitat:
Zitat:
Zitat:
Diesmal hat es mir auf Anhieb beim ersten lesen gefallen. Deshalb gebe ich Manfred seinen Spruch zurück: Gern gelesen Gruß Eugen |
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02.09.2008, 09:24 | #8 |
Hallo Weegzon!
Danke für deine Interpretation, die im Prinzip meine Intention trifft: Das Herz nicht an eine Sache haängen, sondern offen bleiben für alles. Auch wenn der Horizont für immer unerreichbar bleibt oder einen die Krähen in der Luft zerreissen - das ist allemal besser, als es nie probiert zu haben. Liebe Grüße Manfred |
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07.09.2008, 22:19 | #9 |
RE: Letztendlich
Hallo Weegzon
Warum ist Salz und Sand ein Synonym für Ferne und Aufbruch zu neuen Ufern ? freundliche Grüße |
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07.09.2008, 22:25 | #10 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Zusammen,
kann dem nicht ganz folgen. Salyz und Bort werden in der Regel als Willkommensgeschent gereicht. Damit kann Salz eigentlich kein Zeichen für Ferne sein. Wenn ein durchweg positive Interpretation gemeint war, dann kommt sie nicht zu richtig im Text 'rüber. Das heißt aber nicht, dass er mir nicht gefallen hat. Ich hätte ihn nur gänzlich anders interpretiert. => Die Entscheidung liegt beim Autor. Gruß Raimbow |
07.09.2008, 22:30 | #11 | |
RE: Letztendlich
Moin,
Zitat:
Salz bzw. salzhaltige Luft wird oft mit Häfen in Verbindung gebracht. Hier sind die Gefühle ähnlich. Häfen werden mit Aufbruchsstimmung in Verbindung gebracht. Gruß Eugen |
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07.09.2008, 22:41 | #12 |
Oh Gott.
Das ist so schön. Verdammt. Eigentlich mag ich diese "das Gedicht gefällt mir"-drunterrotzerei nicht, aber hier fällt mir nichts anderes ein, und ich will gleichzeitig nicht nichts sagen. Ich habe übrigens eine ganz leicht abgewnadelte Interpretation im Kopf: Bei "nicht vererden soll mein Herz", denke ich nicht nur an das Festhalten an einem Ort, sondern auch Sturheit und übertrieben konservatives Denken. Für dieses wunderschöne Gedicht, Danke, Franke. |
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08.09.2008, 19:28 | #13 |
Danke euch allen für die weiteren Kommentare und für die immer neuen Lesarten, die sich ergeben. Alle haben ihre Gültigkeit, die Intention des Autors ist für den Leser eigentlich zweitrangig.
@erstmalsooderwie Dir besonderen Dank für deinen Kommentar. Nicht weil du mich besonders gelobt hast, das mache ich auch des öfteren wenn mir ein Gedicht besonders zusagt. Aber Fakt ist: Von Kritik lernen wir und vom Lob leben wir. @Wortbrecherin Dir Danke für deine sehr konstruktive PN, aus der ich gerne etwas übernommen habe. Liebe Grüße Manfred |
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08.09.2008, 20:18 | #14 |
lieber franke, jetzt will ich auch mal.
ich mag deinen text auch gut leiden, obwohl ich bei mehrmaligem lesendas bild der krähen immer weniger in zusammenhang bringen kann mit den meerbildern. ich mochte den gedanken zuerst, weil krähen für mich eine überlebenskluge, aber deshalb auch grausame assoziativkraft haben. je mehr ich aber das gedicht zu fühlen versucht habe, desto unpassender scheinen sie mir..möwen sinds, die sachen aus der luft fressen. auch wenn die abgedroschen sind. hm. und weißt, ich habs auch nicht so mit: zerklirre... aber wirksam sind die wortkräfte dieses textes trotzdem.lieben gruß a |
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09.09.2008, 12:33 | #15 |
Hallo anoe!
Danke für deinen Kommentar. Die Krähen sollen auch in keinem Zusammenhang mit dem Meer stehen. Es geht hier um die die Möglichkeiten Erde-Wasser-Luft. Für mich sind Krähenschreie sehr grausam belegt und ich kann mir gut vostellen, dass ein Herz hier zerklirren kann. Liebe Grüße Manfred |
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09.09.2008, 13:34 | #16 |
ne, das ist ja diesselbe assoziation.krähen sind grausam.detto ihre schreierei.
das sehe ich ähnlich. bei zerklirre gefällt mir nicht das wort zerklirren nicht, sondern die grammatikalische form ist es, die mich (ein wenig) stört. dass es zerklirre. hab ich wohl zu unexakt formuliert. lieben gruß a |
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09.09.2008, 15:27 | #17 |
Hm...
Bei zerklirre wurde die gleiche grammatikalische Form gewählt wie in der zweiten Strophe (aufnehme-zerklirre). Ich habe diese Form bewusst gewählt, um keine Fakten zu schaffen, sondern um auf die Möglichkeit hinzuweisen. Liebe Grüße Manfred |
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09.09.2008, 16:22 | #18 |
jap.
hab ich gesehen. die punkte nach zerklirre... deuteten daraufhin, dass ich auch aufnehme als gramm. form auch nicht mag. so. jetzt ist aber wirklich alles am tisch. wenn du es bewusst gewählt hast, dann weißt du, was du wolltest. ich finde es halt einfach nicht so hübsch...es klingt mir nicht gut. lieben gruß a |
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09.09.2008, 17:40 | #19 |
Ich weiß was du meinst, klingt vielleicht etwas altbacken.
aber mir hats so gefallen, liegt vielleicht daran, dass ich gerade meinen Sentimentalen hab. Liebe Grüße Manfred |
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10.09.2008, 20:00 | #20 |
RE: Letztendlich
sehr geil!
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17.09.2008, 17:40 | #21 |
RE: Letztendlich
Hallo
ich wusste, wenn ich es erst mal verstehe, wird es mir gefallen. Ich verstehe es jetzt und es gefällt mir. so far, danke für Eure Gedanken auch von mir. |
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18.09.2008, 08:00 | #22 |
@Nitscherella
Danke fürs geil finden. @Melanie Da fällt mir doch ein Stein vom Herzen, dass du letztendlich noch überzeugt werden konntest. Liebe Grüße Manfred |
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