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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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09.04.2008, 13:19 | #1 |
Fliederfarbenes
Es gab eine Zeit, da war es modern tot zu sein,
und sich dafür bewundern zu lassen. Es gab eine Zeit, den Ausgang zu suchen, um im Hinterher zu sagen, dass es da drinnen lebenslänglich taugte. Du warst auch dabei, wie sie gerufen haben, es sollten besser Zeitgefühle abgeschaltet werden, und die Universität das Denkmalsamt verehren. Deine Kinder warfen mit Steinen nach der Polizei. Bis der Vater dir das Spielzeug aus den Händen schlagen darf, gehst du als Sommerwind verkleidet Hauptstraßen hinunter und kündest von der Offenheit der Oberteile Ghettoblaster am Gehör. |
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15.04.2008, 14:02 | #2 |
Hallo Inline,
ich steig hier nicht durch. Damit meine ich weniger das inhaltliche, wobei ich diesbezüglich auch arge Zweifel entweder an meiner Zurechnungsfähigkeit (ich hab doch heut noch nichts geraucht...oder? oO) oder an der Sinnigkeit deiner Zeilen habe. Denn lass uns mal ehrlich sein. Das hier ist das, was Modern nie sein wollte und Klassisch nie werden durfte. Die erste Strophe ist ja noch in Ordnung. Bei der zweiten S muss ich einfach mal fragen, wieviel CDU ein Gedicht verträgt. Nicht nur, dass du dem Leser aufhalst, sich die uninspirierte Schreibe anzutun, nein. Es muss auch noch unverständlich sein. Was ich sagen will ist, dass ich insbesondere den letzten Satz nicht verstehe. "Es gab eine Zeit, den Ausgang zu suchen, um im Hinterher zu sagen, dass es da drinnen lebenslänglich taugte." Hä? Was taugte denn für was, und vor allem: warum lebenslänglich? Ich denke mal, dass die fliederne Farbe was mit der Gesamtheit des Textes (ich nenne es mal so) zu tun hat. Ab hier wird es dann richtig lustig. __________ Du warst auch dabei, wie sie gerufen haben, es sollten besser Zeitgefühle abgeschaltet werden, und die Universität das Denkmalsamt verehren. _________________ Statt wie müsste da wohl eher ein "als" stehen (Z1). Das "sollten" bezieht sich auf die Mehrzahl der Zeitgefühle und passt nicht zur (singulären) Universität. Den Sinn kann ich auch hier nicht sehen. Weder warum irgendwer rufen soll, dass besser Zeitgefühle abgeschaltet werden, damit die Universität das Denkmalsamt verehrt. Ich hatte mal einen Freund, der Stechapfel gegessen hat. Was er daraufhin von sich gab, war verständlicher als das hier. xD In der letzten Strophe kann ich zwar dem Vater folgen, der ein Spielzeug haut, doch nicht mehr dem Sommerwind (?), der man wird und dessen Gang die Hauptstraße entlang in einem gebrochenen Deutsch (ist es das?) die Offenheit von Oberteilen Ghettoblaster am Gehör ohne weitere hilfreiche Satzteile verkündet. In meinen Augen unsäglich uninspiriert und grausam. Ich wünschte ich hätte es nicht gelesen. Grüße, Ty |
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15.04.2008, 14:55 | #3 |
Hallo Ty,
zunächst mal danke für deinen Kommentar, wenn er auch nicht besonders erfreulich ist. Es fällt mir schwer nachzuvollziehen, dass dieser Text sehr unverständlich ist. Es lässt sich wohl einiges hineininterpretieren, jedoch ist das Thema die Moderne. Beispiel Anhaltspunkte: aus meiner Sicht grundsätzlich die Logik der ersten 2 Strophen. Zeitgefühle. Die aktuelle Diskussion um ein Denkmal auf einem Universitätsgelände. Der Wechsel der Zeiten in den Strophen, und die zugehörige Perspektive. Ich lese aus deinem Kommentar herraus, dass du dies aber wirklich nicht nachvollziehen kannst. Zum Beispiel ist die Mehrzahl der Universität aus meiner Sicht nicht erforderlich. Daneben erklären sich die beiden ersten 2 Strophen doch von selbst. Wo ist hier CDU? Glaubst du, ich wäre hier energisch? Das ist wohl eher eine auf ein Vorurteil beruhende Sichtweise. Übrigens bin ich in der JU auf Ortsebene. Da schaut man was im Ort benötigt wird: Ein Schilderleitsystem, eine neue Grillstelle, ein guter Slogan für den Ort, Orientierungshilfen für Neuzugezogene. Angie hab ich noch nie Life gesehen, und bei der letzten Wahl bin ich nicht hingegangen. Noch Fragen? Insgesamt ist dies der erste Text seit längerer Zeit, wo ich das Geschriebene so wiederfinde, wie ich es mir vorgestellt habe. Daher erschreckt es mich, dass du den Ausdruck uninspiriert verwendest. Nur weil du es nicht greifst, beziehungsweise du dich nicht hingezogen fühlst, muss es doch nicht uninspiriert sein. Ich mag die Situation. Sie ist tiefschichtig und weitreichend. Und ich versuche sie zu erfassen in diesem Text, aus meiner Sicht. Wo findest du keinen Kontext? Nachdem das einfache Wort nicht ankam, ist das wohl wieder zu komplex. Fliederfarbenes ist ein Begriff den ich der Emotion zuordne, die ich empfinde, wenn ich an das Image der Moderne denke. Es ist weniger die Sachlichkeit, als mehr der Klang, und das Bild, das ich darin sehe. Ich assoziiere den blühenden Baum, den ich einmal gesehen habe. Das Papier, das man in der Schule im Herbst mit Kreidefarben bemahlt. Dahin geht mein Kopf. Vielleicht ist es jetzt etwas verständlicher. LG Inline |
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20.04.2008, 20:01 | #4 |
RE: Fliederfarbenes
Hallo Inline,
nachdem ich deine Erläuterung gelesen habe, würde ich dem Text nicht vorwerfen, dass er uninspirierend wäre, aber sehr wohl problematisch. Ich kann das "fliederfarben" noch mit den Gedanken zum Tod in Einklang bringen, bei der "Universitätsdiskussion" finde ich da aber keinen Bezug mehr. Der restliche Teil (Väter-Söhne-Konflikt) ist für mich fast ein eigenes Thema. Ich denke, hier wolltest einfach zuviel auf einmal in einem Zeitgefühl einfangen. Vielleicht wäre es hilfreich, die einzelnen Aussagen etwas zu verdichten und in einer Klammer, z.B. in einem Rundblick des LyrIchs, einzufangen. LG Perry |
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