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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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29.01.2024, 19:45 | #1 |
Getackert
Getackert
Die Fetzen meiner Haut sind an die Wand getackert. ‘The Wind of Time’ rauscht durchs Betongerüst. Die Drohnenphalanx, die durch Schluchten düst, Hat alles, was noch lebte, längst beackert: Ne Salve da, ein Bömbchen hier, was geht, Herr Präsident, wie lief die Wiederwahl! Die Toten, die kennt niemand. Keine Zahl, Die irgendwo – und das verlässlich – steht. Ich flattere im Wind, Herr Bundeskanzler, Die Sonne ledert meine Fetzen nach und nach. Man schenkte mir nichts dir nichts richtig ein Und lachte anderntags bei festlichem Gstanzler. Als Leich, da atmet man ganz schwach und flach; Doch hören konnt ich’s dennoch: Taurus? Nein. Geändert von Walther (29.01.2024 um 22:50 Uhr) |
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31.01.2024, 16:39 | #2 | |
Zitat:
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06.02.2024, 21:40 | #3 |
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Das ist ein gut gereimtes Sonett und Inhalt gibt es auch. Yay. Mit dem Gestanzler hadere ich etwas. Da fehlt eine Silbe, oder nicht?
Das Thema ist mir zu modern für diese Form. Die ganze Umsetzung, die Bilder und Metaphern sind viel zu modern, das Sonett ist kein Betongerüst. Probier mal radikale kleinschreibung als Brücke zwischen Inhalt und Form. LG |
06.02.2024, 22:48 | #4 | |
Zitat:
danke fürs reinlesen und bedenken. in der tat ist das Sonett eine sehr alte form. deshalb aber muss weder alter wein drin sein, noch altertümelnde sprache verwandt werden. als dialogisches gedicht eignet es sich besonders für politische aussagen oder statements. es war übrigens von anfang an auch ein lehr- und lerngedicht. hier wurde nur das thema gewechselt. statt über glaube und liebe diskutiert dieses sonett über verantwortung. lg W. |
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07.02.2024, 07:25 | #5 |
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Altertümelnde Sprache beherrschen die wenigsten tatsächlich, oft gibt es Fehler ("das Kinde" z.B.) und muss ja auch nicht sein.
kleinschreibung war nur so eine Idee, dann würde man am Anfang denken: 'Oh ein hochmodernes Tannenbaumgedicht' und wird dann vom Sonett überrascht. Wurde das eigentlich früher gesungen oder warum hat es so eine seltsame 4/4/3/3 Einteilung? Und was ist nun ein Gstanzler? LG |
07.02.2024, 11:18 | #6 | |
Zitat:
Gstanzl, Gstanzler o.ä. sind bajuwarische spott- und loblieder. man könnte sie bayern-rap nennen. passt also eins-zu-eins zum text. die versgruppierung ist durchaus unterschiedlich. * Petrarca oder ital. Sonett: 8-6 * kontinentales oder franz. Sonett: 4-4-3-3 * Shakespeare oder engl. Sonnet: 4-4-4-2 ja, das sonetten ist eine kleine wissenschaft. in meinem sonettband - achtung, werbeeinblendung - https://waltherversum.com/belletrist...alther-stonet/ erläutere ich das im anhang ausführlich. lg W. |
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07.02.2024, 15:54 | #7 |
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Das ist ja mal eine Idee, ein Sonettenkranzkranz.
Dass die Engländer das anders machen, ist mir auch schon aufgefallen, aber warum? Und haben die sich das denn früher so vorgetragen, als Unterhaltung? Oder wurde es gesungen? Warum sind es 14 Zeilen? Was steckt dahinter? Könnte man es auch anders gliedern 2/3/4/5 oder wäre es dann kein Sonett mehr? Fragen über Fragen. LG |
07.02.2024, 16:01 | #8 | |
Zitat:
der lb. William (Shakespeare) hatte seine eigene sichtweise auf das sonnet. der war dann der trendsetter. nun, früher deklamierte man lyrik. auch wenn man mit der liebsten (oder umgekehrt) durch den park schlenderte. die hatten sozusagen den lyrikband vorm gesicht. heute ist's das handy. nein, mit 2-3-4-5 ist's kein sonett mehr. lg W. |
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07.02.2024, 16:24 | #9 |
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Deklamieren, was für ein schönes Wort. Ich habe noch nie in meinem Leben jemandem in einem Park ein Gedicht vorgetragen. Sollte ich vielleicht grundsätzlich tun, gleich beim ersten Date, dann wissen alle gleich Bescheid, dass ich besonderes Erlebnispotenzial biete. Da bediene ich mich aber bei Dir, mir fallen keine Sonette ein.
LG |
07.02.2024, 17:04 | #10 | |
Zitat:
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07.02.2024, 18:14 | #11 |
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