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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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27.11.2023, 08:22 | #1 |
Wenn ich eine Rose wäre
Wenn ich eine Rose wäre -
stäche ich dich nie - läge leicht in deiner Hand - schmiegte sanft mich an deinen Körper - mit allen Sinnen - mit aller Kraft - öffnete ich meine Blüten während du mich in den Armen hältst - mit zehn anderen doch die - schlafen noch |
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27.11.2023, 12:28 | #2 |
abgemeldet
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Das klingt entweder nach heftiger Party mit harten Drogen, oder Swinger-Club, oder ein arabisches Harem, DieSilbermöwe. Ich frage mich, ob das Bild der Blüte gut ist oder ob es gerade deswegen richtig gut ist. werde ich wohl sacken lassen müssen
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27.11.2023, 12:38 | #3 |
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Das sollte der Dativ sein, sonst ergibt es keinen Sinn. In der letzten Strophe ist der Konjunktiv nicht durchgehalten.
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27.11.2023, 13:53 | #4 | ||
Zitat:
Zitat:
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27.11.2023, 13:59 | #5 | |
Zitat:
Eigentlich waren nur zehn andere Rosen gemeint - also ein Strauß. Stell dir mal jemanden im Garten vor, der Rosen pflückt. |
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27.11.2023, 14:37 | #6 |
abgemeldet
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Ich habe das Gedicht völlig anders gelesen…
„Wenn ich eine Rose WÄRE“. Heißt, dass sie keine ist. Sie will an seinen (Ein Typ) Körper in seinen Armen, neben zehn anderen und ihre Blüte öffnen. Die Rose als Sinnbild für Leidenschaft und Liebe. Dass der Typ zehn Rosen in den Armen hält, so las ich das nicht. :-) |
27.11.2023, 14:48 | #7 |
Forumsleitung
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So gesehen hast du recht. Ich hatte die Verse jedoch nach ihrer Teilung in Strophen gelesen, und - da sie auf Interpunktion bis auf die Gedankenstriche (eine etwas unglückliche Wahl, finde ich) verzichtet hatten -, automatisch hinter "schmiegte sanft mich an" gedanklich einen Punkt gesetzt. Kann man nämlich machen. Demnach läse sich die Fortsetzung als: "Deinem Körper ... öffnete ich meine Blüten." Kurz gesagt: Die Fehlende Interpunktion und der Wust an Gedankenstrichen hatten mich auf eine ungewollte Fährte gesetzt, schon deshalb, weil ich die Gedankenstriche in dieser Fülle nicht mehr als relevant wahrgenommen hatte.
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27.11.2023, 19:04 | #8 | |
Auf die Gedankenstriche kam ich durch die Gedichte von Emily Dickinson. Sie benutzte sie als Stilmittel, um Pausen anzudeuten. Ich hatte das vorher auch noch nie gesehen und dachte, das probiere ich mal aus.
@, Eisenvorhang Zitat:
Danke für eure Kommentare! |
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27.11.2023, 19:12 | #9 |
Forumsleitung
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Okay, ein Experiment. Kann man machen. Nun weiß ich nicht, wie der Stil der Autorin Dickinson ist, und in welchen Gattungen sie so vorgeht. Vielleicht wäre gut gewesen, eben auch den Rest der Interpunktion einzusetzen, der in der deutschen Sprache zur Verfügung steht, um Missverständnisse zu vermeiden. Aber ich will mich nicht dafür rausreden, dass ich mich habe in die Irre führen lassen.
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28.11.2023, 07:46 | #10 |
Ich glaube, Dickinson hat durchgehend auf Interpunktion verzichtet und immer nur Gedankenstriche gesetzt, zumindest bei den Gedichten, mit denen ich mich bis jetzt näher beschäftigt habe. Ich fand es zuerst auch komisch bzw. gewöhnungsbedürftig. Jetzt gefällt es mir gut.
Ich versuche mein Gedicht mal mit Gedankenstrichen plus Interpunktion: Wenn ich eine Rose wäre - stäche ich dich nie, läge leicht in deiner Hand, schmiegte sanft mich an deinen Körper, mit allen Sinnen - mit aller Kraft - öffnete ich meine Blüten, während du mich in den Armen hältst - mit zehn anderen, doch die - schlafen noch |
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28.11.2023, 11:16 | #11 |
Guten Morgen Silbermöwe,
erstmal möchte ich sagen: Schönes Gedicht! Zart, poetisch und eindeutig zweideutig... Dank der revidierten Interpunktion liest es sich jetzt auch ohne gedanklichen Stolperer. Die Gedankenstriche halte ich zumindest in diesem Gedicht aber, mit Verlaub, schlicht für überflüssig. Sie stören das Schriftbild und hemmen den Fluss. Emily Dickinson hin oder her: Eine zusätzliche Politur durch typographische Reizmittel hat deine kleine Perle nicht nötig. Gruß Cornelius |
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28.11.2023, 17:28 | #12 |
Hallo Cornelius,
was für ein schöner Kommentar. Danke Dann bin ich mit meinem Gedicht zufrieden. LG DieSilbermöwe |
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08.12.2023, 16:16 | #13 |
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 60
Beiträge: 1.648
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Hallo Silbermöwe
... die Idee und die Umsetzung gefällt mir.
Mich irritiert das Hin- und Hergespringe der Gedanken. Ich möchte ein Rose sein und würde mich dir öffnen, wenn du mich umarmst. Ich hab nichts dagegen, wenn du 10 weitere an dich drückst, denen dies noch nicht bewusst ist. Ohne die letzten beiden Zeilen hätte es mich nicht verwirrt. wsT dT |
08.12.2023, 18:20 | #14 | ||
Hallo dunkler Traum,
Zitat:
Wo steht denn in dem Gedicht, dass das LI eine Rose sein möchte? Auch bei dem Rest deines Kommentars weiß ich nicht, wo du das heraus liest. Zitat:
„,Ich habe nichts dagegen" etc. klingt eher nach einer eifersüchtigen Frau. LG DieSilbermöwe |
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08.12.2023, 20:15 | #15 |
Mich erinnerte der Anfang der Blankverse etwas abgewandelt an das Lied "Wenn ich ein Vöglein wär'..."
Das lag aber vermutlich nur am Einstieg, denn der weitere Text richtet sich nicht nach dem Gesangsmuster. Das Gesamtbild ist zart und duftig, aber zum Ende hin verweist es auf das nahende welken und schlafen/entschlafen. In meinem Beruf mache ich sogenannte Handbouquets für verstorbene. Nicht selten mit einer zentralen aufgeblühten Rose, die nahe der Hände platziert ist als Mittelpunkt und 9 weiteren Rosen die sich nach unten hin verjüngen, bzw geschlossener sind, das vermittelt optisches Gleichgewicht und gibt eine schöne Tropfenform. Ähnlich einer Träne. Irgendwie klingt dein Text, wie meine Handbouquets. Gefällt mir gut. Lg Mono |
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10.12.2023, 11:30 | #16 | |
Hallo Mono,
danke für deinen Kommentar. Interessant, was zu den Handbouquets geschrieben hast, das kannte ich gar nicht. Die letzten Beerdigungen, bei denen ich war, waren keine Erdbestattungen, sondern die Urne mit der Asche. Zitat:
Aber sehr erstaunlich, wieviel Assoziationen das Gedicht weckt. LG DieSilbermöwe |
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10.12.2023, 13:11 | #17 | ||
Zitat:
denn je weniger mir vorgegeben wird, desto mehr kann ich mich darin entfalten und meine Erfahrung einbringen. Darum ist auch für mich eine Kritik oder Interpretation nicht selten ebenfalls ein Gefühls- und Emotionskarussell. Der Lesende offenbart darin liegende Vielfalt und nicht selten gibt er dem Autoren neue Perspektiven und somit neue Ansätze. Zitat:
Lebende greifen oft zu den Händen um zu begreifen. Die unerwartete Kälte der Haut lässt sie oft erschrecken. Vor allem Kinder die Abschied nehmen greifen gerne zur Hand. Zudem dünsten Tote und sind natürlich auch Bakterienträger... Ich möchte auch aus eigener Erfahrung heraus jedem anraten einem geliebten Verstorbenen nicht zum Abschied auf die Stirn, den Mund oder die Hand zu Küssen. Es geht tatsächlich sehr schnell und leicht, aber es bleibt lange und schwer an einem haften. In Filmen sieht es immer so richtig aus und man riecht dort auch nichts... Lg Mono |
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